Weekly Update: Von einem Slow Morning und schlechtem Gewissen

In: Lifestyle
suelovesnycy_weekly_update_hamburg_susan_fengler_slow_morning_erste_erdbeeren slow morning

Heute habe ich am Vormittag nicht viel „geschafft”. Aber gerade solch einen Slow Morning brauchte ich gerade so dringend.

Ganz, ganz ehrlich? Ich bin heute um 9.30 Uhr aufgestanden. Weil ich erst spät ins Bett bin und mir irgendwie viel zu warm war und ich deshalb nicht gut geschlafen habe. Siehst Du: Schon während ich das schreibe, versuche ich mich direkt zu rechtfertigen.

Früher, da hätte ich das nicht gemacht. Wäre nach dem Weckerklingeln dann eben müde durch den Tag geschlurft. Und wenn ich doch an einem Montag (!) ausgeschlafen hätte, dann hätte ich es nicht erzählt.

Weil: Wie sieht das denn aus? Als wäre ich nicht ambitioniert. Nicht ehrgeizig. Nicht erfolgreich (denn nur wer ständig busy ist, ist doch erfolgreich, richtig?).

Bin doch ohnehin ständig dran zu erklären, dass vier Blogartikel in der Woche plus jeden Tag Social Media und unzählige Mails (sieht aber keiner) und Selbstvermarktung und Coachingtätigkeit ja a) wirklich viel Arbeit sind und b) ich damit auch wirklich Geld verdienen kann (sogar mehr als früher in einer angestellten Leitungsposition im Verlag). Da kann ich doch nicht zugeben, dass ich so richtig, richtig entspannt in die Woche starte. Wie kommt das denn rüber?

Es dauerte so lange bis ich mir mal einen Slow Morning „gönnte” und es ohne schlechtes Gewissen erzählte

Wie ich früher aufstand? Mit dem Handy in der Hand und dann die erste Mail schon im Bad beantwortet. Ganz normal. Und (schlimmerweise!) total akzeptiert und sogar angesehen. Wenn ich morgens um 8 Uhr schon sofort auf die Mail zurückschreibe. Wow.

Heute habe ich den Wecker ausgestellt. Habe mir in Ruhe ein leckeres Porridge gemacht und habe mich dann sogar direkt bei dem schönen Wetter nach draußen begeben und habe die ersten Erdbeeren des Jahres gekauft (hach…). Okay, vor den Erdbeeren, da habe ich ein paar wichtige Mails beantwortet. Aber erst nachdem ich ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt habe.

Das ist nicht immer so und so ein Slow Morning, vor allem an einem Montag, für mich auch die Ausnahme und nicht die Regel. Aber heute habe ich mich so dafür gefeiert, statt ein schlechtes Gewissen zu haben. Und musste auch darüber schreiben.

Und dennoch ist das Schreiben darüber gerade seltsam. Nicht nur wegen der oben beschriebenen „Job-Außenwirkung”. (Obwohl hier ja auch niemand (egal ob Kund:in, Leser:in, Freund:in) sieht, dass ich beinahe all meine Kooperationen am Wochenende umsetze. Weil es natürlich Sinn macht, dann zu veröffentlichen, wenn andere frei haben.)

Sondern auch, weil ich dran denke, wer mitliest. Und an die arme Homeschooling-Homeoffice-genervte-Mom, die jetzt denkt: Neid! Ich hatte heute Morgen nicht mal richtig Zeit für meinen Tee. Und da fühlt es sich irgendwie fies an, wenn ich so offen schreibe: Ich lasse es heute erst einmal ganz langsam angehen und arbeite dann in Ruhe auf dem Balkon.

Aber wisst Ihr was?

Ich finde es so traurig, dass wir uns gegenseitig nicht viel mehr dafür feiern, etwas für uns zu tun. Uns immer nur loben für abgeschlossene Projekte und nicht für: Du hast etwas für Deine (mentale) Gesundheit gemacht.

So ein Slow Morning und ein entspannter Start in die neue Woche, der führt übrigens ganz und gar nicht dazu, dass ich weniger arbeite. Wer kreativ arbeitet, der weiß, dass nach einer Pause die Ideen (und bei mir die Zeilen) nur so aufs Papier fliegen.

Es sieht nur nach außen hin sehr ungewohnt aus, dass ich Montagmorgens nicht schon früh in mein Office renne. Aber habe ich nicht genau für diese Flexibilität vor fünf Jahren den Weg in die Selbständigkeit gewählt und seither so hart für mein Erreichtes gearbeitet?

Also feiere ich meinen Slow Morning und meinen langsameren Start in die Woche heute sehr. Und dass ich diesen Artikel geschrieben habe. Denn ich bin es so Leid, dass nur diejenigen, die am beschäftigsten und gestresstesten erscheinen, Anerkennung bekommen.

Ich verleihe mir heute selbst Anerkennung dafür, dass ich auf mich achte. So viel besser als früher. Auf meine Gesundheit. Auf mein Wohlbefinden. Das ist so, so viel wichtiger, als nach außen irgendeinen Eindruck auf irgendwen zu machen. Und langsam zu machen und das auch zu zeigen, das bedeutet im Umkehrschluss nämlich ganz und gar nicht, dass ich meine Arbeit oder irgendetwas vernachlässige.

Ich vernachlässige nur mich nicht. Und das ist so wichtig!

Passend dazu meine Wochen-Affirmation…

Ich priorisiere mich. Nicht die Arbeit. Nicht die anderen. Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben.

Und was war auf Sue Loves NYC in den letzten Tagen so los?

Ich habe darüber nachgedacht, was eigentlich alles „früher” so selbstverständlich war und darüber eine Life at 30 Kolumne geschrieben.

Es gab von mir (eigentlich passend zum Slow Morning hier) Tipps für ein Ayurveda-Frühstück mit glutenfreiem Porridge ohne Haferflocken.

Und ich habe eine Investition in mich selbst getätigt. Und beginne gerade ein Projekt, für das ich schon jetzt so brenne und das ich schon lange im Hinterkopf hatte. Aufregend! Geplant ist es noch für dieses Jahr. Seid gespannt!


0 Kommentare

Hinterlasse ein Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten (Name und Email Adresse) durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.