Burn-on statt Burn-out kennen wir fast alle, oder?

In: Less Stress
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Hm? Burn-on? Heißt das nicht Burn-out. Nein. Ist ein neuer Begriff, der sowas von auf den Punkt ist und der mein früheres Ich so sehr widerspiegelt.

„Aber ich schaffe ja trotzdem noch irgendwie alles. Auch wenn es viel zu viel ist. Und das Ohr schon piepst und der Magen zwickt. Aber ich funktioniere ja noch. Sogar erfolgreich.” Ich. Vor ungefähr acht Jahren. Den Begriff Burn-on gab es damals so nicht, dabei wäre er sowas von zutreffend gewesen.

Leiden wir beinahe alle an Burn-on?

Vor Kurzem las ich dieses Wort zum ersten Mal in der STRIVE (übrigens ein super Wirtschaftsmagazin für Frauen. Well done, Susanna und Team!). Dort befasste sich ein Artikel mit dem Buch „Burn On” des Psychologen Timo Schiele und des Mediziners Bert te Wildt. In der psychologischen Arbeit mit Menschen wurde ihnen immer wieder bewusst, dass es da noch etwas anderes gibt als den klassischen Burn-out, bei dem gar nichts mehr geht. So kamen sie auf das Burn-on-Syndrom. Heißt: Immer komplett am Anschlag zu sein, aber trotzdem abzuliefern.

Klar, stressige Phasen gibt es immer mal. Und nur, weil gerade viel zu tun ist, heißt das nicht gleich, dass wir am Rande des Zusammenbruchs stehen. Aber wenn Stress zum Dauerzustand wird und wir immer weiter „funktionieren”, dann ist die Gefahr da. Meiner Meinung nach, sollte der Alltag viel häufiger kritisch im Hinblick auf die passende Balance unter die Lupe genommen werden. Das war ehrlicherweise auch mein „Hauptantrieb” dafür, mein eBook zu schreiben.

In der Retrospektive war ich damals im Hamsterrad die typische Burn-On-Kandidatin. Funktionierte noch alles, genauer gesagt ich funktionierte, aber eigentlich war eine Online-Redaktion am Ende quasi im Alleingang zu stemmen einfach viel zu viel. Aber ging ja. Irgendwie. Ein klassischer Indikator, der bei mir damals zu finden war? Timo Schiele spricht zu STRIVE von „Privaten Verabredungen, die zu Terminen geraten und abzuarbeiten sind.” Genau das war bei mir gefühlt der Fall. So viele To-Dos vor Augen. Überall und ständig.

Nachdem ich eine Zeit lang selbständig war und einige Veränderungen in mein Leben brachte, traf ich eine Kollegin zum Lunch. „Oh, wow Du bist so anders. Vorher warst Du ständig so gehetzt. Hast beim Lunch schon dauernd auf die Uhr geschaut oder noch kurz eine Anweisung an eine Mitarbeiterin geschrieben. Heute bist Du einfach hier.” Im Hamsterrad war mir dieses „Gehetzte” gar nicht so aufgefallen. Aber anderen schon. Und jetzt im Nachhinein bin ich überrascht, wie lange ich diesen „Zustand” so durchhalten konnte.

Ich finde das Thema unglaublich spannend. Heute betrifft mich Burn-on nicht mehr selbst, aber dafür viele meiner Stressmanagement-Klient*innen und Mentees im Life at 30 Mentoring. Und da werde ich neue Erkenntnisse aus diesem Bereich der Forschung natürlich auch einfliessen lassen.

Auch heute brenne ich noch richtig für Themen. Liebe auch vollgepackte, dynamische Arbeitstage. Aber ich bin nicht ständig vor lauter Druck, Stress und To-Dos in der Gefahr auszubrennen. Und diese Balance in den letzten Jahren gefunden zu haben, das wünsche ich uns allen. Denn es tut nicht nur gut, sondern ist auch verdammt wichtig in unserer Leistungsgesellschaft.

*Dieser Artikel enthält einen Affiliate Link zu Thalia (Für Euch ein ganz normaler Link zum Online-Shop, ich bekomme vom Shop eine kleine Provision).


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