Life at 30: Wir vergessen viel zu oft, stolz auf uns zu sein
In: Life at 30
Letzte Woche dachte ich daran, was wohl mein „Teenager-Ich” über die „Mitte 30″-Version denken würde. Und dabei ist mir aufgefallen, dass wir viel zu oft vergessen, stolz auf uns zu sein.
Im letzten Monat habe ich wegen der neuen Wohnungssituation viel mehr Zeit in meiner eigentlichen Heimat verbracht. Und habe in Heidelberg und Mannheim auch alte Schulfreund*innen getroffen. 20 Jahre war die gemeinsame Zeit oftmals her und es sind viele gute Erinnerungen an diese Zeit verknüpft.
Mit 16 hatte ich nur eine grobe Ahnung davon, wie ich mein Leben gern gestalten würde. Schon damals habe ich Deutsch in der Schule geliebt und gern geschrieben. Spielte mit großer Leidenschaft Basketball. (Daraus folgte übrigens während der Unizeit dann erst einmal ein Weg Richtung Sportjournalismus, bis ich merkte, dass ich nicht nur über Basketball schreiben können würde in Deutschland damals.)
Als ich da so durch ein altes Fotoalbum blätterte, das meine Eltern herumgekramt hatten, da kam mir ein Gedanke:
„Was würde mein Teenager-Ich wohl von mir mit Mitte 30 halten?”
Ich musste nicht lange überlegen. Mein 16-jähriges Ich fände die „Mitte 30″-Sue-Version „sowas von krass und cool”.
Nicht nur weil mein Beruf mit dem Schreiben zu tun hat. Sondern auch, weil ich mir so viel aufgebaut habe und mir alles so erschaffe, wie es mir wirklich etwas bedeutet. Das studiert habe, was mir wirklich Spaß gemacht hat und darin dann noch so erfolgreich war, während ich so eine gute Zeit hatte. Ich tolle Menschen um mich habe. Meinen besten Freund geheiratet habe. In einer schönen Wohnung in einer spannenden Großstadt wohne. Viel reise, von der Welt sehe und dabei so viel erlebe. Und sogar schon mehrmals bei einem Basketballspiel der NBA in den USA zugeschaut habe (das wäre damals ein Punkt fürs „Augen aufreissen” gewesen).
Und während ich das so schreibe, da bin ich einfach unglaublich dankbar.
Wir sind im Alltag so oft vom gesellschaftlichen „Höher, schneller, weiter”-Druck angetrieben. Haben wir ein Projekt beendet, denken wir an das Nächste. Ist ein schönes Erlebnis gerade erst vorbei, müssen wir sofort etwas Neues herbeizaubern. Manchmal rennen wir so sehr, dass wir Vieles verpassen. Vor allem uns einmal umzusehen und zu merken, wie verdammt stolz wir auf uns sein können.
Ich bin aber nicht nur auf erreichte Dinge stolz, wie ich es früher vielleicht angestrebt hatte (wie Job-Erfolge beispielsweise). Am meisten stolz bin ich darauf, wer ich geworden bin, als Mensch. Das schönste Kompliment kam von meinem Vater: „Du bist einfach ein guter Mensch.”
Schau dir deine letzten Jahre an und überlege dir, worauf du so richtig stolz bist. Das kann sein: die schlimmen Pandemie-Jahre überstanden zu haben. Eine kleine Familie gegründet zu haben. Dich aus einer toxischen Beziehung gelöst zu haben. Endlich dein eigenes Ding zu machen und nicht mehr so viel auf andere zu geben. Oder einfach, dass du heute hier bist und zwar genau so wie du bist.
Worauf bist du stolz? Teile es gern in den Kommentaren oder unter dem Posting bei Instagram (Bild wie hier oben). Ich würde mich so freuen von dir zu lesen!
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