Life at 30: Warum ist das Anfangen nur immer so schwer?

In: Life at 30
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Egal ob Sportroutine oder Job-To-Dos. Warum ist das Anfangen nur immer so schwer? Und wie können wir es uns leichter machen?

Flow. Eines meiner absoluten Lieblingsworte (nicht nur weil mich das Magazin Flow für die letzte Ausgabe interviewt hat). Ich liebe es im Flow zu sein. Wenn ich Worte auf meiner Tastatur hämmere (gut, dass ich allein im Home-Office bin). Auf der ausgerollten Matte, wenn ich endlich, endlich meine Sportsachen angezogen habe.

Und da sind wir auch schon direkt beim Thema. „Endlich, endlich.” Denn egal ob bei der täglichen Sport-Routine gegen Rückenschmerzen oder beim Abarbeiten der To-Do Liste im Job. Das Anfangen ist immer sowas von schwer. Beim Aufraffen für etwas, haben wir teilweise das Gefühl, als würden uns unsichtbare Hände mit aller Macht zurückhalten. Wieder aufs Sofa ziehen, wenn wir uns eigentlich Sport vorgenommen haben. Oder wegziehen von der Aufgabe, die doch eigentlich nur eine halbe Stunde kosten würde. Ja, wenn wir doch endlich, endlich anfangen würden.

Da wir in Deutschland sind, da gibt es natürlich einen passenden, etwas merkwürdigen und recht langen Ausdruck dafür: den inneren Schweinehund. Der wird meist beschuldigt, wenn wir uns immer weiter vor etwas drücken.

Aber wie können wir es uns leichter machen und „einfach” anfangen?

Sorry, jetzt kommt kein „Magic-Trick” à la: dreh dich drei Mal um dich selbst und klatsche zwei Mal in die Hände (obwohl das lustig aussehen würde und bestimmt Spaß macht).

Ich schreibe dir dagegen einen Mix aus persönlicher Erfahrung und beruflicher Expertise auf. Vielleicht passt ja etwas zu dir und hilft dir in Zukunft weiter, dass das Anfange nicht mehr so schwer ist.

Mein Haushaltstrick? Autopilot-Modus anschalten!

Die Spülmaschine muss aus- und wieder eingeräumt werden. Das Wohnzimmer aufgeräumt oder die Wäsche zusammengelegt? Wenn wir viel zu tun haben, können schnell erledigte Dinge, wie die Spülmaschine bei all den Aufgaben plus Mental Load plötzlich eine richtige Hürde sein. Wir sehen vielleicht all die Dinge gleichzeitig, die eigentlich erledigt werden müssen. Wie einfach anfangen? Mir hilft da tatsächlich ein recht simpler Trick, aber er hat sich über die Jahre bewährt. Ich nenne ihn mal Autopilot-Modus. Je länger ich über Dinge nachdenke, desto schwerer fällt mir das anfangen. Gerade bei Aufgaben, bei denen ich mich eigentlich nicht besonders konzentrieren muss (ich weiß ja, wo das Geschirr hinkommt), schalte ich einen Podcast an. Höre dem Gespräch zu und räume dabei z.B. die Spülmaschine aus. Das gibt mir einen Start (der Podcast fängt an) und mir geht die Aufgabe zudem aus irgendeinem Grund viel leichter von der Hand. Funktioniert für mich auch super bei Kartoffeln, oder Karotten schälen (was ich nicht so gern mache).

Das ist jetzt aber keine Aufforderung zum Multitasking. Denn das funktioniert hier nur gut, weil es Zuhören und dabei etwas „stupides mit den Händen abarbeiten” ist.

Im Job nicht durch Ablenkung immer wieder anfangen müssen

Du kennst das vielleicht. Da arbeitest du gerade an etwas und eine Mail ploppt auf. Okay, kurz antworten. Nein, Stopp! Diese Art von Multitasking kann ich aus Stressmanagement- und Zeitmanagement-Perspektive auf keinen Fall empfehlen. Das bringe ich im Life at 30 Mentoring, wenn es um Job-Themen geht, auch immer wieder an.

Ich habe schon lange ausgestellt, dass sich neue Mails bei mir automatisch auf dem Bildschirm anzeigen. Nutze auch keine Pop-Up-Benachrichtungen. Warum? Weil wir von solchen „Kleinigkeiten” immer wieder aus unserer Konzentration herausgerissen werden. Unsere Aufmerksamkeit zu einer anderen Aufgabe springt und wir sie dann erst wieder neu auf unsere eigentliche Aufgabe lenken müssen. Wir müssen also immer wieder neu anfangen mit etwas, mit dem wir eigentlich gerade beschäftigt sind. Und das kostet so viel Energie. Bleib bei einer Sache und wenn sie beendet ist, dann ist Zeit für etwas Neues.

Die mentale Bewertung nicht unterschätzen

Bei meiner Sport-Routine habe ich euch hier im Reel auf Instagram erzählt, dass ich das kurze Sportprogramm mental in die selbe Schublade stecke wie Zähneputzen. Ich hänge quasi ein „Muss”-Schildchen mental daran und das hilft mir so sehr dabei, wirklich anzufangen und die Routine nicht immer auf den nächsten Tag zu verschieben.

Ganz kleine Ziele setzen

Apropos, anhand der Routine kann ich noch einen wichtigen Punkt weitergeben. Setze dir ganz kleine Ziele! Wenn du denkst: 30 min Sport am Tag wären super. Dann setze dir das Ziel von 15 Minuten. So fängst du viel leichter an und meist (das weiß ich aus Erfahrung und von meinen Mentees und Klient*innen) machst du ohnehin dann länger, weil du im Flow bist. Gilt nicht nur für Sport, sondern auch für einen Mittagspausen-Spaziergang (eine Runde im Park werden oft zwei oder drei). Aber auch für berufliche Aufgaben. Wenn ich kreativ schreiben muss, dann nehme ich mir beispielsweise eine Seite vor und aus der werden, weil ich dadurch angefangen habe und in den Flow komme, leicht mehr.

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