Life at 30: Die Angst vor der dunklen Jahreszeit

In: Life at 30
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Diese Kolumne habe ich am ersten richtig dunklen Herbsttag in Hamburg geschrieben. Ich hatte euch ein paar Tage vorher auf Instagram gefragt, was euch beschäftigt. Und da kam auch: die Angst vor der dunklen Jahreszeit.

Wir wurden im September sowas von von der Sonne verwöhnt. Hat sich eher nach Sommer als nach Herbst angefühlt. Und während diese Zeilen gerade automatisch publiziert werden auf meinem Blog, habe ich hoffentlich eine gute Zeit im Urlaub. Dennoch kann ich eure Ängste und Gedanken, wenn es um die dunkle Jahreszeit geht, so gut nachvollziehen.

Im Sommer scheint so vieles so viel leichter. Wir sind automatisch mehr draußen an der frischen Luft. Unternehmen viel. Die Sonne tut gut. Wir sind aktiv und wie ich hier in der Life at 30 Kolumne geschrieben habe, sind damit auch viele „Basics für unser mentales Wohlbefinden” erfüllt.

Es gibt viele Gründe, sich auch auf den Herbst und den Winter zu freuen. Mir fallen da beispielsweise tolle Herbstspaziergänge an der so frisch riechenden Luft ein. Gemütliche Abende mit Tee und Kuscheldecke. Für mich persönlich ist natürlich die Vorfreude auf mein Ostsee-Retreat Ende November groß und auch immer auf meinen Geburtstag kurz vor Weihnachten.

Die Ängste vor der dunklen Jahreszeit…

Aber seit der Pandemie kann ich negative Gedanken zur dunklen Jahreszeit noch besser nachvollziehen als früher. Alle scheinen krank zu sein und es scheint dauernd Thema (mich belastet auch, dass scheinbar nichts aus der Pandemie gelernt wurde, wenn es um respektvolle Miteinander geht, wenn man krank ist. Warum bei Grippe in der Bahn nicht mal wieder eine Maske aufsetzen, um andere nicht anzustecken?). Und irgendwie haben wir die Angst vor neuen „Maßnahmen” und Einschränkungen aus den letzten Jahren innerlich noch nicht überwunden. Außerdem ist uns – vor allem auch hier in Norddeutschland – bewusst, dass einen dunklen, regnerischen November hinter sich zu bringen noch lange nicht den Frühlingsanfang nach sich zieht. Ich finde Januar und Februar ziehen sich auch immer so unglaublich, oder?

Uns fehlt an vielen Tagen schlicht das Sonnenlicht und selbst wenn wir mit Tageslichtlampe und Vitamin-D-Einnahme „dagegenarbeite”, kann das aufs Gemüt schlagen. Außerdem kapseln wir uns im Winter häufig mehr ab. Gehen nicht so viel vor die Tür und das Treffen mit Freunden scheint noch schwerer, als es ab 30 sowieso ist.

Ich kann eure Ängste und Gedanken, die ihr mir geschildert habt, also so gut nachvollziehen. Noch dazu kommt meist dieses stressige „Endjahreshektik” und alles muss vor dem neuen Jahr noch fertig werden. Genau deshalb habe ich mein Retreat auf Ende November gelegt. Weil ich diese Zeit so, so gut kenne und euch da unterstützen will.

Was hilft? Unseren Fokus auszurichten

Kurz vorab: Wenn ihr das Gefühl habt, dass es euch mental jetzt oder im Winter schlecht geht, dann sprecht unbedingt mit jemandem (zum Beispiel auch mit der Telefonseelsorge). Und scheut euch nicht davor, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist sowas von sinnvoll und ich wünschte kostenfreie Therapieplätze zu finden, wäre in Deutschland viel einfacher.

Wenn du dich nur gern mehr auf den Winter freuen würdest, als ihn zu fürchten, dann können dir vielleicht folgende Impulse helfen.

Du kennst vielleicht dieses Gefühl am Sonntagabend, wenn du aus irgendeinem Grund Angst vor dem Monat hast. Selbst wenn gar nichts wirklich Schlimmes ansteht. Ich finde, das ist ein wenig vergleichbar, wenn wir jetzt an die beginnende dunkle Jahreszeit denken.

#KleineguteDinge

Ich habe auf Instagram #KleineguteDinge ins Leben gerufen. Ein Hashtag, der uns helfen soll, uns auf die klitzekleinsten schönen Momente zu konzentrieren. Mach doch gern mit und verlinke mich, sodass ich deine kleinen guten Dinge auch mit der Life at 30 Community teilen kann.

Fokus ist ein wichtiges Stichwort hier für mich…

Das bedeutet nicht, dass du Besorgnisse oder Ängste einfach wegdrücken sollst. Sprich mit Freundinnen darüber, tausche dich aus oder hol dir in Belastungssituationen Hilfe. Es ist mir aber wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst machen, dass wir alles durch unseren mentalen Filter sehen. Wenn ich am Freitag den 13. schon morgens aufstehe und denke „Das wird sicher ein mieser Tag”, dann werden mir auch alle Dinge auffallen, die irgendwie ein bisschen schief laufen. Ich richte quasi meinen Fokus nur mit einer Lupe auf das, was schief läuft. So wie wenn du dir ein blaues Fahrrad kaufst und siehst auf einmal überall blaue Fahrräder herumfahren.

Wir haben immer viel mehr in der Hand als wir selbst denken. Deshalb versuche ich mich, was den Herbst und den Winter angeht, auch wirklich innerlich selbst zu überzeugen, die schönen Dinge zu sehen. Ich ziehe mir ganz bewusst den neuen kuscheligen Wollpullover an und streiche über den weichen Stoff. Versuche die dunklen Abende mit für mich guten Momenten zu füllen. Aktiv mit einer Freundin ein regelmäßiges Date für „quatschen abends zu Hause” auszumachen, auf das wir uns „vorfreuen” können. Mit meinem Mann am Wochenende raus in die Natur zu fahren und jeden Wintersonnenstrahl zu genießen. So richtig die Nase in die Sonne zu halten, sobald sie da ist. Das Sonnenlicht zu spüren und den frischen Wind im Gesicht. Das winterliche Essen zu genießen und zum Beispiel einfach mal so Klöße zu machen, nicht nur zum Sonntagsessen oder an Weihnachten. Jeden Bissen dabei wahrzunehmen und mich zu freuen, weil es eines meiner Lieblingsessen ist.

Und ich will dich auch hier noch einmal an die Basics für mentales Wohlbefinden erinnern.

Woran ich definitiv in meinem Alltag auch jetzt im Winter immer wieder denken will: soziale Kontakte nicht zu vernachlässigen. „Nur” weil es regnet und wir dann doch nicht rausgehen. Oder weil das erste Treffen nicht stattfand, weil jemand krank war. Dranzubleiben an den Herzensmenschen. Ganz aktiv. Immer wieder. Das nehme ich mir vor.

Gemeinsam die schönen Seiten der dunklen Jahreszeit zu genießen. Bei einer Tasse Tee abends mal so richtig zu quatschen. Zusammen zu kochen. Oder einfach neben meinem Mann auf dem Sofa ein Buch zu lesen, weil der Sonntag so gar nicht zum Rausgehen einlädt. Ganz à la Hygge so richtig die Gemütlichkeit einzuladen.

Und um Zeit für diese Momente zu haben, auch immer wieder einen Schritt zurückzutreten in all der „Endjahreshektik”. Uns zu fragen: „Muss das wirklich alles noch unbedingt im alten Jahr fertigwerden? Kann ich Prioritäten setzen? Es gibt auch noch ein 2024!”. Tolle Pläne für das neue Jahr zu schmieden, statt den Jahreswechsel nur als Ziellinie für die lange To-Do-Liste zu sehen. Wenn ich dich da mit meinem Mentoring unterstützen kann, dann schreib mir immer gern. Psst… Im neuen Jahr wird es neben dem Life at 30 Mentoring auch ein Prio Ich Special geben. Ich verrate dir gern schon mehr, wenn du mir an Sue@Suefengler.de schreibst…

Außerdem kannst du dir jetzt „last minute” noch deinen Retreat-Platz Ende November (23. – 26.11. auf Gut Damp an der Ostsee) sichern. Schau mal hier!

Bild: Sophie Wolter


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