Life at 30: Lasst uns nicht so viel Angst vor Fehlern haben

Im Mentoring ist mir etwas immer sehr wichtig: dass wir unser eigenes Ding machen. Und uns nicht aus Angst vor Fehlern selbst davon zurückhalten.

Wenn ich jemandem von meinem Schritt in die Selbstständigkeit 2016 (zuvor habe ich die GRAZIA-Onlineredaktion geleitet) erzähle. Oder auch von meiner Stressmanagement-Ausbildung 2019. Dann höre ich oft als Reaktion darauf ein Wort: mutig.

„Das war ja mutig, dass du dich damals selbstständig gemacht hast.”

„Oh, mutig dich für eine solche Nischen-Ausbildung zu entscheiden.” (Nische übrigens nur, weil viel zu wenige Menschen in unserer Leistungs- und Erfolgsgesellschaft merken, wie essenziell eigentlich Stressmanagement ist.)

Ich habe auch Fehler gemacht – aber meinen eigenen Weg zu verfolgen, das war nie ein Fehler

Wusste ich damals von Anfang an genau, was mich erwarten würde? Auf keinen Fall. War es ein Sprung ins kalte Wasser? Definitiv.

Als ich mich selbstständig machte, da gab es wegen der vielen, vielen Bürokratie auch schon mal verzweifelte Tränen. Mein erster Businessplan war ganz sicher nicht perfekt und ich war so dankbar, dass ich damals eine Gründungsberatung bei einer Stiftung in Hamburg wahrnehmen konnte.

Bei all dem „Melden beim Amt” habe ich nicht sofort alles perfekt, sondern schon direkt zu Beginn ein paar Fehler gemacht.

Strategisch habe ich sogar viele Fehler gemacht in den letzten Jahren. Hätte mich beispielsweise schon 2016 schon viel mehr auf Instagram als auf den Blog fokussieren müssen, dann würde ich heute deutlich mehr verdienen. Aber ich habe mich ja auch aus einem Idealismus selbstständig gemacht. Und da war meine Leidenschaft zu schreiben und später kam noch das große Interesse dazu, mein Leben nicht so zu leben, dass ich bis zur Rente renne, um dann „mein Leben zu genießen”. Durch die Coaching-Ausbildung wollte ich dann andere dazu inspirieren. Also waren da vielleicht ein paar wirtschaftliche „Fehler” dabei.

Aber meinen eigenen Weg zu verfolgen, das kann garantiert nie ein Fehler sein. Und sind Fehler nicht dazu da, aus ihnen zu lernen?

So oft gehen wir für uns eigentlich wichtige Schritte nicht, aus Angst vor Fehlern, die wir machen könnten. Neues ist aufregend. Veränderung und Altes hinter sich zu lassen, das kann ganz schön viel Angst mit sich bringen.

Aber wenn wir es nicht versuchen, dann wissen wir auch nicht, ob es nicht vielleicht doch geklappt hätte.

Was mir bisher im Leben geholfen hat? Der Gedanke, dass es so oft auch ein „Zurück” gibt. Hätte ich sofort meinen alten Job wiederbekommen? Nein. Aber den wollte ich ja auch gar nicht mehr. Wäre die Selbstständigkeit allerdings so richtig nach hinten los gegangen, dann hätte ich mich auch wieder anstellen lassen können. Vielleicht wäre ich in einer Agentur oder einer anderen Redaktion dann auch richtig happy geworden.

Ich weiß es nicht, weil ich nicht den Fehler gemacht habe, mich aus Angst vor Fehlern nicht zu trauen.

Wenn du schon einmal ein Life at 30 Mentoring bei mir gemacht hast, dann weißt du, dass ich nie raten würde ohne einen Plan „all in” zu gehen. Du hättest gern Unterstützung bei deinem? Schreib mir gern einfach an Sue@Suefengler.de