Life at 30: Warum es so sehr auf die Basics ankommt?

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Mir fällt (persönlich und in meinem Job) immer wieder auf, dass es gerade in schweren Zeiten so sehr auf die Basics ankommt. Was ich damit meine?

Du bist hier nicht auf einmal auf einem Modeblog gelandet und ich schwärme dir jetzt auch nicht von einer Capsule Wardrobe aus weißem T-Shirt, Wollpullover, Blazer und Jeans vor (obwohl ich das ehrlicherweise gerade etwas anstrebe). Meine Basics beziehen sich auf das mentale Wohlbefinden (also keine thematische Überraschung hier).

In einem Podcast, ich glaube es war „Feel the News” (absolute Empfehlung übrigens!), hieß es, wir leben in einer „Zeit der Krise”. Und das können wir wohl alle so gut nachfühlen. Es scheint eine Krisennachricht die nächste zu jagen. Wir befinden uns ständig zwischen „uns irgendwie im Alltag zurechtfinden mit all unseren Verpflichtungen” und „dauernd von negativen News erschüttert zu sein”. Das nagt ganz schön an uns.

Ich habe auch diese Momente, in denen ich in Nachrichten versinke und ernsthaft an der Menschheit zweifle. Ein kleiner Rückblick: Während der Pandemie ging es mir aus persönlichen Gründen mental schlecht. Und dann kam noch dazu, dass wir unsere Wohnung monatelang im Lockdown verlassen mussten und die Situation mit der Hausverwaltung (bis zu einem Rechtsstreit) absolut an den Nerven zerrte. Dann noch gleich nach dem Wiedereinzug sofort wieder in eine Wohnungskrise zurückkehrten. In dieser Phase meines Lebens war ich nicht nur so froh, auf meine Stressmanagement-Ausbildung und von mir eingeholte mentale Unterstützung zurückgreifen zu können. Ich lernte auch, dass die wirklichen Basics nicht zu unterschätzen sind. Die Learnings aus dieser für mich persönlich schweren Zeit, helfen mir auch heute noch in den aktuellen Krisensituationen.

Im Life at 30 Mentoring spreche ich es deshalb eigentlich bei jeder Mentee an, wenn es um Stressbewältigung oder beispielsweise auch um Zufriedenheit im Alltag geht. Schaut hierzu auch unbedingt einmal die Maslowsche Bedürfnispyramide an, die ich auch im Mentoring häufig erkläre.

Was ich mit den Basics in Bezug auf mentales Wohlbefinden meine?

Früher als Teenager haben wir die Augen gerollt, wenn Mama sagte, dass wir genug schlafen sollen. Oder doch mal eine Runde an die frische Luft sollen, statt mit dem Schwarm stundenlang bei ICQ zu schreiben.

Heute bin ich 35 und mir sind ausreichend und gut schlafen, soziale Kontakte, Bewegung an der frischen Luft, Pausen und gesunde Ernährung sowas von wichtig.

Obwohl ich wusste, dass das natürlich gut für uns ist, habe ich – wie viele von uns – einige Aspekte immer vernachlässigt oder nicht so wichtig genommen. Ja, bis es mir mental damals richtig schlecht ging. Und ich merkte: „Schuld” war neben den großen Faktoren wie Pandemie und Wohnungssituation auch, dass ich die „Basics” unterschätzt hatte.

Wenn ich heute einen miesen Tag habe, dann gibt es innerlich in mir diese Basics-Checkliste, die ich vor Augen habe. Weil ich weiß, dass es mir, wenn ich „meine Basics” wichtig nehme, besser geht.

#1 Bewegung

Auch wenn viele immer den Eindruck haben, ich sei so super, super sportlich, habe ich keine tägliche Sport-Routine oder etwas ähnliches. Aber immer wenn ich mich aufraffe, dann geht es mir danach so viel besser. Und meist ist das nur eine große Runde Fahrradfahren oder eine halbe Stunde Functional Training oder Yoga zu Hause. Das ist natürlich nicht nur mein persönlicher Eindruck, sondern es ist wissenschaftlich erwiesen, wie unheimlich wichtig Bewegung für uns ist. Nicht nur körperlich, sondern vor allem auch mental.

Da viele von uns den Großteil des Tages an einem Schreibtisch arbeiten, scheint oft keine Zeit für Bewegung zu sein. Deshalb versuche ich (gerade auch wenn es mir nicht so gut geht) an Bewegung zu denken. Das ist bei mir oft ein Mittagspausen-Spaziergang im Park. Oder mit dem Fahrrad zu Terminen zu fahren. Oder 30 Minuten Sport zu Hause auf der Matte. Keine großen Sachen, auch nicht jeden Tag. Aber ich versuche dieses „Basic” immer im Kopf zu haben.

#2 soziale Kontakte

Ihr habt es sicher auch in der Pandemie gemerkt: Einsamkeit ist nicht zu unterschätzen. Da ich selbstständig bin und im Home-Office arbeite, habe ich nicht immer automatisch Menschen um mich herum. Und eine Sprachnachricht ersetzt keinen persönlichen Kontakt. Der Lockdown hat mir so viel beigebracht.

Ein absolutes mentales Basic ist für mich, mich mit anderen Menschen zu umgeben. Im Alltag kann das beispielsweise auch ein nettes, kurzes Gespräch beim Gemüsehändler sein. Und natürlich regelmäßige Treffen mit Freundinnen oder Kolleginnen.

Manchmal ist es an einem Tag, an dem ich allein zu Hause war, auch ein kurzes Gespräch mit einer fremden Person im Park. Traut euch, euch auszutauschen, es tut so gut.

In einem Yale-Onlinekurs und meiner Recherche zur Glücksforschung wurde mir wieder bewusst, wie wichtig unser soziales Umfeld für unsere Zufriedenheit ist. Unterschätzt es nicht. Ihr müsst nicht immer auf jeder Party tanzen, aber umgebt euch aktiv mit Menschen, die euch guttun (und lasst die los, die euch nicht guttun).

#3 ausreichend und gut schlafen

Das ist gerade in Krisenzeiten natürlich schwierig. Deshalb lege ich beispielsweise als Stressmanagement-Trainerin und Mentorin einen großen Fokus darauf, wie wir besser schlafen können. Auch bei meinem Ostsee-Retreat Ende November (schau mal hier, ein paar Plätze sind noch frei), wird es einen eigenen Workshop zum Thema „besser schlafen” geben.

Neben Abendroutinen, dem Umgang mit digitalen Medien, Meditationen oder Ernährung, spielt dabei natürlich auch das Ambiente eine große Rolle. Stressen dich beispielsweise die leuchtenden Zahlen am Wecker? Oder hast du dein Handy direkt neben dem Bett liegen? Ist es dunkel genug in deinem Zimmer? Nicht zu warm? Ist dein Bett passend für dich und gemütlich? Letzteres hat mich übrigens eine richtig lange Zeit schlecht schlafen lassen. In der Wohnungskrise mal schnell online ein Bett bestellt. Wird schon gut sein. War es aber nicht. Ich bin deshalb jetzt so happy, dass wir dieses Jahr das Thema Bett noch einmal angegangen sind. Ich schlafe seitdem so viel besser (unser neues Bett haben wir übrigens bei Mattsons gekauft – in Hamburg gibt es auch einen Store). Und ich habe auch wieder so viel gelernt (nämlich, dass eine weiche Matratze nicht gleich eine schlechte Matratze ist, sondern gerade für mich so viel Sinn macht.).

Ich versuche darauf zu achten, genug Schlaf zu bekommen. Das Schlafbedürfnis ist sehr individuell, aber mindestens sieben Stunden sind ein guter Richtwert. Und eine Schlafroutine (abends bspw. ein paar Seiten lesen oder eine Meditation und zur ungefähr selben Uhrzeit ins Bett zu gehen und aufzustehen) kann wahnsinnig hilfreich sein.

#4 gesunde Ernährung

So vieles, über das ich hier gerade schreibe, liest sich à la alter Hut. „Wissen wir doch alles.” Aber ich kenne es selbst so gut, besonders in schwierigen Zeiten die uns zusetzen. Da achten wir nicht immer auf unsere Basics. Reden uns sogar ein, dass wir jetzt etwas anderes brauchen. Nur auf der Couch abhängen und Süßigkeiten essen und Serie um Serie schauen. Danach fühlen wir uns aber oft wie gerädert.

Ich habe absolutes Feel Good Food, das aber auch gesund ist. Wie mein Porridge morgens mit Papaya. Oder die Banane mit crunchy Erdnussmus zwischendurch. Und es tut mir so gut, meinem Körper Gutes zu tun. Das heißt nicht, dass ich nie eine Pizza esse. Alles eine Frage der Balance. Aber ich habe in den letzten Jahren so sehr gemerkt, wie gut es mir geht, wenn ich meinem Körper in der Ernährung gebe, was er wirklich braucht. Und das ist trotzdem absoluter Genuss.

#5 kleine gute Dinge

Vor kurzem habe ich auf Instagram #KleineguteDinge gestartet. Diese Inspiration für euch hat auch viel mit meinen Basics zu tun. Das Konzentrieren auf kleine gute Dinge im Alltag, das hilft mir so sehr. Gerade in Krisenzeiten. Im Buchladen zu stöbern. Das Eichhörnchen im Park zu beobachten. Den saftigen Apfel aus dem Alten Land in Hamburg zu essen. Das Lächeln der Frau, der ich sage, dass ich ihren Pullover super schön finde. Ich suche diese kleinen guten Dinge aktiv, weil sie mir so ein gutes Gefühl geben und für mentales Wohlbefinden sorgen.

Ich hoffe, dass dich meine Kolumne für deinen Alltag inspiriert. Alle meine Basics fließen übrigens auch in mein Retreat an der Ostsee vom 23. bis zum 26. November ein. Der Countdown läuft, du kannst dir jetzt noch einen der letzten vier Plätze sichern. Schau mal hier für alle Infos.

Bild: Sophie Wolter


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