Life at 30: Nachhaltigkeit – Euer ganz oder gar nicht nervt!

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Da versucht man Achtsamkeit und Nachhaltigkeit zu leben, aber sobald es thematisiert wird, gibt es nur Verurteilungen von allen Seiten. Was mich da so richtig nervt?

Als Blogger gebe ich häufig Tipps. Nicht nur im Beauty-Bereich, sondern auch für den Alltag und das eigene Leben. Wie man es schafft, wie ich, sein Leben durch einen Jobwechsel zu ändern. Wie mir Yoga weiterhalf, als ich so sehr gestresst war. Oder wie ich versuche achtsamer zu leben.

Das Wort Nachhaltigkeit spielt in meinem Alltag eine große Rolle, aber eine Sache nervt mich ganz gewaltig. Dieses: Ganz oder gar nicht. Vor allem von uns Frauen. Vor allem von Frauen in meinem Alter.

Achtsamkeit, Nachhaltigkeit… Euer ganz oder gar nicht nervt gewaltig!

Unter der Woche esse ich häufig vegetarisch, meist sogar vegan. Manchmal nicht einmal bewusst. Sondern weil ich viel Gemüse esse, selbst koche und mich gesund und ausgewogen ernähre. Ich finde einen veganen Lifestyle ansprechend. Trotzdem liebe ich Sushi und auch mal einen Burger zwischendurch. Oder mein Rührei zum Sonntagsbrunch. Klar, achte ich da auf Bio-Eier, gute Tierhaltung etc. Aber: viele interessiert das gar nicht.

Wenn es um Ernährung und Nachhaltigkeit geht, kommt es von außen so oft zu Verurteilungen. „Wie? Du isst noch Fleisch? Solltest Du kein Vorbild sein?” Ist doch super, wenn ich meinen Fleischkonsum in den letzten Jahren reduziert habe – einfach auch, weil ich es selbst will. Nein. Das ist nicht genug… Nie scheint es genug zu sein. Ein guter Anfang? Ha! Der wird einem nicht gestattet. Und gerade das finde ich richtig bescheuert. So erreichen die Menschen, dass man das Thema in Gesprächen auch schon einmal ausklammert. Einfach, weil man keine Lust auf die nächste Verurteilungsrunde hat. Nicht von engen Freunden, die wissen ja um die eigenen Bemühungen nachhaltiger zu leben. Die sehen, was andere gar nicht sehen wollen.

Die Alltagsbemühungen, die kleinen Dinge – auch diese zählen, interessieren aber oft nicht

Bei Reisetipps bekommt man als Blogger häufig zu hören: Du fliegst zu viel. Das stimmt in einigen Fällen auch, aber Blogger/Online-Redakteur zu sein, das hat auch mit Veranstaltungen zu tun, die man besuchen muss. Sonst kann ich meinen Job nicht ausüben. Und wenn ich für einen Tag zu einer Beauty-Konferenz nach Paris fliege, dann ist es einfach von Hamburg aus nicht möglich, das mit dem Zug zu machen.

Dass ich kein eigenes Auto besitze und in Hamburg ständig mit dem Fahrrad unterwegs bin? Dass ich privat für ein Wochenende nach Amsterdam nicht einfach den Billigflieger genommen habe? Zählt scheinbar nicht. Wird einfach so hingenommen und stattdessen auf einem herumgehackt, wenn man mal Tipps fürs Fliegen schreibt.

Das nervt! Hört auf andere zu verurteilen, sondern ermutigt sie lieber!

Wir sollten uns angesichts des Klimawandels und der Umweltverschmutzung gegenseitig ermutigen. Toll, Du benutzt Tupperboxen und packst nicht mehr jedes Sandwich in Alufolie ein! Super, dass Du mal das vegane Gericht im Restaurant bestellst! Wie schön, dass Du die Wohnung nicht mehr mit der Chemiekeule putzt! Klasse, dass Du zu den Eltern mit dem Zug fährst!

Jeder kleine Schritt und jeder Anfang ist wichtig. Wir müssen die Welt gemeinsam zu einem besseren Ort machen und nicht den neuen „Ich lebe aber nachhaltiger als Du”- Wettbewerb ins Leben rufen. Step by step führt eher zu unserem gemeinsamen Ziel, als viele, die aufgeben, weil sie es nicht schaffen, Ihr Leben von jetzt auf gleich radikal zu ändern.


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5 Kommentare

  • Marie

    17. August 2018 at 12:21

    DANKE! Danke.
    Das nervt mich auch so sehr! Ich finde vor allem wichtig, einfach mit einem Bewusstsein durchs Leben zu gehen/bewusst zu leben. Das ist doch der erste Schritt! Soll man es besser ganz lassen nachhaltig zu leben bevor man es dort macht, wo es für einen persönlich funktioniert? Da ist so ein Quatsch und geht mir auch so sehr auf den Geist.

    Liebe Grüße

    Antworten

  • Patricia

    17. August 2018 at 18:47

    Toller Artikel! Genau so denke ich auch. Wir versuchen auch, Stück für Stück nachhaltiger zu leben. Aber von 0 auf 100 geht sehr schwer und ist finde ich auch gar nicht nötig. Und wenn ich so sehe, dass ein Großteil der Gesellschaft komplett auf Nachhaltigkeit pfeift, finde ich uns echt schon gut.

    Antworten

  • Susan Fengler

    19. August 2018 at 09:52

    Ja genau so sehe ich das auch liebe Patricia! Weiter so

    Antworten

  • Frieda

    19. August 2018 at 08:52

    Liebe Sue,

    ich bin gerade durch Josieloves bei diesem Beitrag gelandet. Dort fanden sich Anfang der Woche auch einige Kommentare zu einem Inlandsflug, die leider echt nicht angemessen waren. Als Reisebloggerin bist du einfach in einer anderen Situation als der Durchschnittsdeutsche und ich vermute, dass die Verfasser solch fieser Kommentare im Grunde einfach eifersüchtig sind, weil du ihren Traum vom Weltentdecken lebst. Im Endeffekt entstehen unkonstruktive, negative Kommentare doch immer, um das eigene Ego aufzuwerten.
    Ich finde super, dass du dich im Alltag für Klimaschutz engagierst. Irgendwomit muss man anfangen und das sind oft die eher unauffälligen Sachen. Wenn das mal alle machen würden, wäre auch schon einiges erreicht.
    Zum Thema “nachhaltig Reisen” wollte ich noch anmerken, dass diese beiden Worte endlich als Oxymoron akzeptiert werden sollten. In dem Moment wo man in den Flieger, das Auto oder auch den Zug steigt, verbraucht man dermaßen viel Energie, dass es durch eine fleischlose Ernähhrung, effiziente Elekrogeräte oder Plastikverzicht nicht mehr aufgewogen werden kann. (Zumal auch der deutsche “Öko” noch weit über dem Energiebedarf liegt, der ihm für das 2°C Ziel zustünde). Das sollte man nicht versuchen schön zu reden, sondern sich beim Reisen bewusst sein. Wir nehmen in dem Moment, wo wir eine Reise antreten, hin, der Erde damit zu schaden, weil wir im Gegenzug unseren Horizont dramatisch etweitern können. Der internationale Austausch der Kulturen und dadurch die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben aller Menschen sind dann an dieser Stelle das höhere Ziel. So rede ich mir das zumindest immer ein, um meine Reisen zu rechtfertigen.
    Liebe Grüße,
    Frieda

    Antworten

  • Susan Fengler

    19. August 2018 at 09:53

    Hallo Frieda, Danke für den sehr ausführlichen und reflektierten Kommentar. Das bedeutet mir viel. Liebe Grüße Sue

    Antworten

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