Life at 30: Das kann doch nicht so lange her sein…

In: Life at 30, New York City
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Es ist dieses Gefühl, das ich jedes Jahr wieder am 11. September habe. Dieser Gedanke: Das kann doch nicht so lange her sein.

Wird es sich je ändern? Egal ob ich im 9/11 Museum in New York bin und an die frische Luft muss, weil ich die Original-Anrufe der Passagiere an ihre Familien nicht aushalten kann. Oder ob ich eine Doku im Fernsehen sehe, weit entfernt von NYC hier in Hamburg. Die Anschläge vom 11. September erschüttern mich immer noch bis ins Innerste.

Und jedes Jahr wieder kommt der Gedanke: Das kann doch nicht so lange her sein.

Im nächsten Jahr jähren sich die unfassbar grausamen Terroranschläge in New York City zum 20. Mal. 20 Jahre! Das Ereignis war so einschneidend in meinem Leben, dass es mir immer noch vorkommt, als sei alles „vor ein paar Jahren” passiert. Nicht vor Jahrzehnten.

Dabei war ich zu den Ereignissen so jung, dass ich sie genau an dem Tag am 11. September 2001 gar nicht so richtig greifen und erfassen konnte. Dass etwas wahnsinnig Schlimmes passiert war, das war mir schnell klar. Aber die Tragweite wurde mir erst Jahr für Jahr immer mehr bewusst.

New York war schon als Jugendliche damals nicht einfach nur eine Stadt für mich. New York City war verbunden mit Familienbesuchen. Mit tollen Momenten mit meinem Vater. New York ist meine erste große Reiseliebe, die bis heute unerreicht bleibt. Da war ich an den wohl schönsten Orten der Welt – Seychellen, Paris, Marrakech, Bali… – aber das Gefühl, wenn ich in NYC ankomme und diese Sehnsucht, die sich schon einstellt, sobald ich wieder im Flugzeug nach Hause sitze. Sie ist nicht vergleichbar. Und ich hoffe so sehr, dass ich bald wieder im Flieger sitzen kann und am JFK in ein Taxi steige.

„Never Forget” stand überall im Internet und auf Plakaten, wenn es um 9/11 ging. Und für mich ist klar: Ich werde die Bilder von staubüberzogenen Menschen in den New Yorker Straßen. Von den brennenden Flugzeugen in den Türmen. Den Einsturz, den niemand für möglich gehalten hätte. Die kleinen Punkte am Himmel, die springende Menschen aus den Türmen waren. All das werde ich niemals vergessen. Es sind fast zwanzig Jahre vergangen und ich habe trotzdem Tränen in den Augen, während ich diese Zeilen schreibe.

Und ich werde niemals vergessen, dass wir politisch und gesellschaftlich alles dafür tun müssen, um den Terror in unserer Welt zu bekämpfen. Der beschränkt sich nämlich leider nicht auf nur diese eine Stadt und diesen einen Tag, der sich heute wieder jährt.


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