Life at 30: Egal wie Du es machst, ist es falsch

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Egal wie Du Dein Leben angehst und gestaltest. Im Life at 30 scheint es immer jemanden zu geben, der da eine Meinung dazu hat. Du hast keine Chance. Egal wie Du es machst, ist es falsch.

Ich habe mal gesagt, dass sich von den Zwanzigern auf die Dreißiger gar nicht so viel verändert. Aber das ist so nicht richtig. Vielleicht das gefühlte Alter. Aber um mich herum, da änderte sich in den letzten beiden Jahren so einiges. Und damit meine ich nicht nur Hochzeiten und Kinder kriegen. Scheinbar fühlt sich, sobald Du die 30 überschritten hast, jeder noch so entfernte Bekannte dazu berufen, Deinen Lebenswandel zu hinterfragen und zu kritisieren.

Life at 30: Egal wie Du es machst, ist es falsch

Während man Dir mit 20 wohl noch den „Benefit of a doubt” gab – also nicht so viel erwartete, ist das mit über 30 anders. Es scheint mir fast so als wären die 20er so die Findungsphase für das Umfeld und mit 30 da musst Du Dich ja wohl mal endlich gefunden haben und den kompletten Lebensplan darlegen können.

Das Witzige (obwohl es manchmal gar nicht so witzig ist): Egal wie Dein Leben gerade so aussieht. Es gibt immer – ausnahmslos immer – etwas zu kritisieren.

Selten traf der Spruch „Egal wie Du es machst, ist es falsch” besser zu als in den Dreißigern.

Hier ein paar Beispiele aus der Kategorie „Egal wie Du es machst, ist es falsch”

Heiratest Du – Warum planst Du noch kein Kind?

Heiratest Du nicht und bekommst ein Kind – Also eine Hochzeit vor dem Kind wäre schon besser gewesen.

Bist Du Single – Warum findet er/sie nur niemanden?

Bist Du lange in einer Beziehung – Na aber wann heiraten die denn endlich mal?

Hast Du kein Kind – Was ist nur los mit Ihnen? Wollen sie ernsthaft niemals Kinder? Das kann nicht sein.

Hast Du ein Kind – Wann kommt denn endlich das Zweite? Also Einzelkinder, naja.

Und aus der Kategorie „Hast Du ein Kind” könnte man schon wieder ausholen mit: „Die Trage schnürt dem Kind aber die Beine ab (völlig Fremde in der U-Bahn)” bis zu „Also zuckerfrei ernähren ist ja wohl maßlos übertrieben” und dazu im selben Atemzug „Das Kind bekommt aber wirklich viel zu viele Süßigkeiten.”

Aber es muss gar nicht so ganzheitlich sein. Sondern auch Alltagssituationen können hier immer fleißig bewertet werden. „Er/sie sollte wirklich mal mehr Sport treiben.” „Aber jeden Tag Yoga, das muss ja wohl auch nicht sein.” „Er/sie sollte mal weniger Fleisch essen.” „Ihr Vegetarier immer. Eine Wurst vom Grill hat noch niemandem geschadet.” „Er/sie sollte endlich aus dem Job-Hamsterrad aussteigen.” „Also jetzt macht sich ja wohl jeder selbständig. Ob das gut geht.”

Egal wie Du es machst, ist es falsch. Woher kommt dieses ständige Bewerten der Lebenssituation anderer Menschen? Auch wenn es noch so unterschwellig ist – ab 30 scheint es immer mitzuschwingen. Selbst im entferntesten Umfeld (geht den Business-Kontakt die eigene Kinderplanung auch nur irgendetwas an?).

Aber wisst Ihr, was so richtig, richtig befreiend an der ganzen Sache ist? Die Erkenntnis, das Du es ohnehin nie jemandem Recht machen kannst. Und das einzig Wichtige ist, dass Du es Dir selbst Recht machst. Und eben genau so lebst, wie Du es jetzt gerade willst.

Bild: Sophie Wolter


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