Life at 30: Woher kommt diese große Sehnsucht?

Gerade ziehen mich Bücher und Filme mit einem Thema noch viel mehr an (als sonst schon). Und ich frage mich: Woher kommt diese große Sehnsucht?

Ein großes Haus direkt an einem rauen Meer gelegen mit einer großen Familie oder vielen Freunden und viel Zwischenmenschliches. Alle zusammen. Eine ganze Sommergeschichte. Mit diesem Setting und Plot kannst Du gerade jedes Buch und jede Serie an mich verkaufen.

Klar, ich fühle mich am Meer und bei einem wärmeren Klima immer am wohlsten. Könnte Stunden am Meer verbringen, weil es mir sowohl Kraft gibt als auch Ruhe. Aber gerade ziehe ich mir gefühlt jede solche wie oben kurz umrissene Story rein. Träume mich in dieses Szenario und sogar zurück in meine Teenagerzeit.

Woher kommt diese große Sehnsucht?

Ich habe das diese Woche beim Binge-Watching und lesen so sehr gemerkt, dass alles, was mich da so anzieht, eigentlich sehr viele Gemeinsamkeiten hat. Freunde (inklusive aller Kids), alle unter einem Dach, einen ganzen Sommer lang.

Was ist es genau, wonach ich mich da sehne?

Zum einen sind es solche „Endlos-Sommer”. Wie im Roman „Unsere glücklichen Tage”. Nicht dieser Druck auch jeden Sonnenstrahl und die 2-3 Wochen richtig Hochsommer hier im Norden auch ja richtig „auszunutzen” neben der Arbeit. Dieses vorgelebte „in den Tag leben”, „frei haben”, „zusammen abhängen und kein Zeitfenster für Gespräche oder Aktivitäten zu haben”. Diese Endlosigkeit eines Sommers. Nicht die eine Woche Urlaub, deren Ende man schon wieder kommen sieht. Dieses „einfach mal sein” ohne schon sichtbares „Verfallsdatum”.

Und natürlich ist es auch die Location. Die großen Häuser (da zieht mich nicht der Luxus an à la Selling Sunset), aber dennoch diese Cape Cod Häuser, die eigentlich auch nur richtig reiche Menschen so direkt am Meer bewohnen. Diese Häuser in der es für jeden Gast ein Zimmer gibt und in die man auch gleich mehrere Freunde und Familie einladen kann, ohne dass es gleich ein stressiges „Wer bekommt das Bad als erstes” gibt. Diese Häuser, in denen man sich im Sommer einfach treffen kann.

Diese „Irgendjemand hat ein Ferienhaus”-Romantik. In dem man sich einfach wochenlang zusammenfindet. Eben einen Sommer lang.

Aber es ist, wenn ich ganz ehrlich in mich hineinhorche noch etwas. Das Zusammensein. Die gemeinsamen Tage, die einfach ohne Zeitdruck und Stress so verbracht werden, wie man es gerade möchte und fühlt.

Kein „Oh wir haben am dritten Augustwochenende Sonntagsnachmittags noch Zeit”-Termin-Bingo mit Freunden, die man eigentlich so gern um sich haben würde. Menschen, die man in der langen schwierigen Zeit vermisst hat und mit denen man gern einmal ungezwungen Zeit verbringen würde. Nicht nur einen Grillabend alle 4-8 Wochen, wenn es in die Terminkalender passt.

Ich glaube das ist es am meisten. Das, wovon ich schon einmal schrieb, dieses: „Ich wünschte alle meine Freunde wären meine Nachbarn, damit wir uns einfacher sehen können”. Dass es so einfach ist und so schön Zeit (ohne den Zeitdruck) mit den Lieblingsmenschen zu verbringen. Daher kommt glaube ich die Sehnsucht.