Life at 30: Wieso magst Du mich nicht?

In: Life at 30
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Ich habe Dir doch nie etwas getan. Wir hatten nie Streit. Aber selbst ein Lächeln scheint Dir schwer zu fallen, wenn Du mich siehst. Wieso magst Du mich nicht?

So gut kann ich mich daran erinnern, wie ich als Teenager in meinem Zimmer saß und bitterlich weinend meiner Mutter entgegen schrie „Aber ich habe Ihr doch nichts getan”. Gemeint war eine Schulkameradin, die ich eigentlich für eine Freundin hielt. Von der ich dann aber ziemlich krasses Mobbing erfahren musste. Dieses Gefühl, wenn sich gerade in einer Zeit, in der man doch unbedingt irgendwie gemocht werden will, jemand gegen Dich wendet. Ohne ersichtlichen Grund, ohne Schuld.

Es ist ganz normal, dass wir gemocht werden wollen. Dazugehören wollen. Das ist in uns. Deshalb tut es weh, wenn da jemand ist, der uns einfach nicht mag.

Manchmal habe ich mich in der Vergangenheit gefühlt wie diese tapsigen Golden Retriever. Die jedem zur Begrüßung freudig entgegenspringen. Und da ist da diese Katze, die einen riesigen Satz zurück macht, faucht und nichts wissen will. Verdutzt blieb ich zurück. Wollte doch nur freundlich sein. Gemocht werden.

Wieso magst Du mich nicht? Und wieso ist es mir überhaupt wichtig, dass Du mich magst?

Mittlerweile habe ich gelernt: Mich muss nicht jede*r mögen. Genau so wie ich nicht jede andere Person mögen muss. Manchmal passt es einfach nicht. Es gibt nicht nur andere Ansichten und Lebensentwürfe, sondern die Chemie stimmt manchmal auch einfach nicht. Mittlerweile merke ich auch so, so sehr, dass ich selbst in der Hand habe, mit wem ich mich aktiv umgeben möchte. Sogar beruflich. Ich muss kein People Pleaser sein (darüber schreibe ich noch viel mehr in meinem eBook „Namastay Yourself”).

Doch obwohl mir heute nicht mehr wichtig ist, was alle anderen über mich denken – sondern nur manche (von mir selbst gewählt). Da schleicht sich dieses „Wieso magst Du mich nicht?” trotzdem manchmal ein. Dieses: Aber ich habe Dir doch nichts getan. So vor ein paar Monaten bei einer Kollegin. Die eigentlich für ähnliche Dinge nach außen steht wie ich. Die, wie ich finde, einen guten Job macht. Wir denken sogar scheinbar häufig ähnlich – vor allem im Punkt „Be yourself”. Und da verstehe ich nicht, warum sie mich nicht mag. Da kam wieder dieses „Aber ich habe Dir doch nichts getan” im Kopf.

Eine Freundin sagte dann etwas zu mir, das mir in der Situation gar nicht so bewusst war. „Vielleicht hast Du wirklich nichts getan. Vielleicht ist es etwas an Dir, dass sie irgendwie triggert. Das kann Deine Nasenspitze sein. Etwas was sie Dir vielleicht gar nicht übel nimmt, aber das einfach etwas mit ihr macht. Auf irgendwelche Unsicherheiten oder Wunden einzahlt. Etwas an Dir, wofür Du vielleicht wirklich nichts kannst, aber dass sie einfach davon abhält, Dich zu nah an sich heranzulassen oder beispielsweise online oder offline zu häufig sehen zu wollen.”

Wir müssen nicht allen gefallen und wir müssen uns nicht alle mögen. Das musste ich auch erst lernen. Und das ist aber auch absolut okay, solange wir uns dennoch mit einer Portion Respekt begegnen. Umgib Dich mit Menschen, die Dir gut tun. Das kann auch bedeuten, dass Du Dich mit einigen nicht umgeben willst.

Falls Dir meine Life at 30 Kolumne gefallen hat, check doch mal mein Life at 30 eBook aus – Du erfährst viel über mich und gleichzeitig auch über Dich.

Bild: Sophie Wolter


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