Life at 30: Wir müssen uns nicht dauernd entschuldigen

In: Life at 30
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Heute gibt’s keine Anleitung dafür, wie du der unhöflichste Mensch der Welt wirst. Aber ich finde: Wir entschuldigen uns viel zu oft.

Na klar, wenn ich jemandem aus Versehen im Zug auf den Fuß trete, dann entschuldige ich mich. Auch, wenn ein Termin länger dauerte und meine Freundin deshalb im Restaurant auf mich warten musste. Ich bekomme aber den Eindruck, dass – besonders wir Frauen* – ständig nur dabei sind uns zu entschuldigen.

Sorry! Aber wir müssen uns nicht dauernd entschuldigen

Vielleicht liegt es daran, dass wir (zumindest kann ich für uns sprechen, die jetzt im Life at 30 oder älter sind) schon von klein auf belohnt wurden, wenn wir „besonders brav“ waren. Aber ich will jetzt hier auch keine Küchenpsychologie anwenden. Lieber zurück zur Gegenwart.

Gehen wir mal zur Mittagspausen-Situation. Ich kenne es von lieben Kolleginnen, dass sich hier schon entschuldigt wird, wenn jemand zwei Minuten „zu spät“ ankommt. „Sorry, dass ich zu spät bin.“ Ich schaue dann auf die Uhr (und bin selbst gerade erst angekommen) und sehe für mich gar keine Verspätung. Lasst uns das austauschen gegen ein „Wie schön dich zu sehen“.

Oder wenn ich mit Mitte 30 mit Freundinnen telefoniere, dann ist da eigentlich ein ständiger Hintergrund-Sound der Kids. „Dinogeräusche“ nenne ich sie gern. Auch dafür ist kein „Sorry“ fällig. Kinder machen nun einmal Geräusche und vielleicht ist maximal für dein Gefühl nötig kurz klarzustellen, dass du nicht gerade „dauerfurzt“, sondern das Baby etwas Neues gelernt hat und aktuell zur menschlichen Beatbox mutiert. Aber davor muss kein „Sorry“.

Und erst recht müssen wir uns nicht für unsere „Art“ entschuldigen

Du bist nicht zu direkt. Oder zu ehrlich. Wie oft ich besonders beruflich schon dachte: „Shit, das war jetzt zu ehrlich“. Und das war es dann manchmal für mein Gegenüber auch. Mit den Jahren lernte ich aber, dass es allen recht zu machen und immer alles „wegzulächeln“ für mich viel schlimmer ist, als einmal einen Auftrag zu verlieren.

Auch bist du nicht zu laut. Natürlich gilt ein respektvoller Umgang miteinander (ich schreibe diese Kolumne beispielsweise gerade im Zug und bin ganz froh, dass hier niemand seit Stunden ins Handy schreit). Wenn du den Satz schon einmal direkt oder indirekt als Vorwurf bekamst, dann weisst du aber, dass ich hier nicht von „Ausnahmesituationen“ wie einen Junggesellinnenabschied spreche. Lasst uns bitte aufhören damit, uns für unsere „Art“ oder unseren Charakter zu entschuldigen.

Bitte auch nicht mehr ständig für unser Aussehen…

„Sorry, heute musst du mich ungeschminkt ertragen“ wurde bei mir in den letzten Jahren zu „Heute mal ungeschminkt, weil es so heiß ist“. Schließlich thematisierte ich es beim Treffen überhaupt nicht mehr. Weil ich mich doch nicht dafür entschuldigen muss, wenn ich mein Gesicht einfach so aussehen lasse, wie es morgens auch nach dem Aufstehen im Spiegel aussieht. Oder?

Wofür entschuldigst du dich zu oft? Vielleicht denkst du jetzt ja manchmal daran, dass ein „Sorry“ und das dazugehörige schlechte Gefühl oft gar nicht nötig sind.

Falls du gern am People Pleasing arbeiten würdest, dann sind vielleicht meine Retreats oder das Life at 30 Mentoring etwas für dich. Schreib mir immer gern bei Fragen an Sue@SueFengler.de!


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