Life at 30: Wenn wir andere Namen in den Ring werfen, gewinnen wir alle

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Die Überschrift ist eventuell ein Mix aus einer Redewendung und vielen Stunden Basketball in meinem Leben. Aber es ist eine Message, die mir so wichtig ist. Gerade heute zum Weltfrauentag.

Es gibt da so ein Zitat, das ich einfach liebe. Hier ist es:

„Surround yourself with women who would mention your name in a room full of opportunities.”

Je älter ich werde (im Dezember dann 37 um genau zu sein), desto wichtiger sind mir diese Worte. Ich kenne einige solche Frauen, wie (um eine zu nennen) meine beste Freundin Sarah, und bin inspiriert auch selbst so eine zu sein. Eine die, wenn sie Erfolg hat, nicht allein auf dem Treppchen den Pokal in die Höhe streckt, sondern andere mit einem Winken einlädt, sich direkt neben sie zu stellen. Frauen, die nicht die Ellenbogen auspacken und andere wegstoßen, sondern ihre Power dafür einsetzen, andere mitzuziehen.

Wenn wir andere Namen in den Ring werfen, gewinnen wir alle – davon bin ich überzeugt

Ich liebe es Kolleginnen zu empfehlen. Einer Kundin habe ich gerade vor kurzem wieder geschrieben und sie mit einer Kollegin „connected”. Ich empfehle bei einem beruflichen Abendessen voller Stolz Herzensmenschen, weil sie ein tolles Hotelfotografie-Business gegründet haben. Und meine Lieblingssophie, die mich oft bei Fotos hier in Hamburg unterstützt, fotografiert jetzt regelmäßig auch Kolleginnen bzw. Freundinnen. Ich liebe es Menschen zusammenzubringen und Empfehlungen auszusprechen.

„Aber hast du dann nicht Angst, dass du weniger vom Kuchen (glutenfrei bitte!) abbekommst?” Wenn die Kundin mich und meine Arbeit schätzt, wird sie mich auch wieder buchen. Wenn Sophie mal keine Zeit hat, dann muss ich eben früher Termine ausmachen. Freut mich doch für sie, wenn meine Empfehlungen für sie zu Buchungen werden.

Und ich werde jetzt nicht spirituell von Karma erzählen. Aber je häufiger du aus vollem Herzen andere Namen „in den Ring wirfst”, desto größer ist die Chance, dass du auch etwas Positives zurück bekommst. Damit meine ich jetzt keine einfache Matherechnung à la Auftrag gegen Auftrag im Job. Sondern zunächst einmal ein Danke. Und ehrlicherweise macht es uns auch glücklich, wenn wir anderen weiterhelfen und erhöht die Chance, dass wir etwas verbreiten, das ich gerade auf Hawaii dieses Jahr wieder so zu spüren bekam: „kind is cool”. Aber natürlich motivieren wir damit auch andere Frauen, dass sie, wenn sich irgendwann mal die Gelegenheit bietet, im Gegenzug von uns erzählen und unseren Namen ins Spiel bringen (wir bleiben einfach mal bei der Metapher).

Ich habe aber auch festgestellt, dass ich schnell merke, wen ich wie eine Cheerleaderin (die ich aus Unbeweglichkeit nie sein könnte) wirklich anfeuern will und wer das eher ausnutzt. Ich will zwar davon weg, dass wir Frauen uns so sehr als Konkurrenz sehen und wir uns gegenseitig „wegbeißen”. Aber eins ist dabei natürlich auch wichtig.

Support bedeutet aber nicht: ausgenutzt werden…

In den letzten Jahren, eigentlich seit meinem Schritt in die Selbstständigkeit 2016, fiel mir immer mehr auf, dass ich selbst viel mehr in der Hand habe, mit wem ich mich in meinem Alltag umgebe. Sogar beruflich. Gerade beruflich. Früher dachte ich immer, „bloß nicht anecken und  immer nett sein” und konnte dann nicht verstehen, wieso ich die „Nettigkeit” nicht auch so zurück bekam. Ich fühlte mich manchmal ausgenutzt (und wurde es auch), weil ich einfach weiterhelfen wollte, aber es häufig nur ein „von mir Nehmen” war. Eine Zeit lang dachte ich sogar ich sei „zu nett”. Was ich dann aber erkannte? Es gibt kein zu nett. Nett ist auch nicht die kleine Schwester von… (was ist das überhaupt für ein Spruch?).

Ich hatte damals noch nicht gelernt, dass ich mich aktiv mit Menschen umgeben kann. Eigentlich spreche ich hier – in meinem beruflichen Umfeld – auch zu 90% von Frauen. Heute komme ich auch nicht mehr so oft in Situationen, in denen ich mich ausgenutzt fühle, weil ich viel schneller Grenzen ziehe. Und wenn ich das Gefühl habe, dass nur genommen wird, aber nicht gegeben, dann kann ich auch gehen. Um mich anderen zuzuwenden, die Support so verstehen wie ich. Das ist übrigens ein richtig, richtig tolles Gefühl, nach Jahren in der Selbstständigkeit und im privaten Umfeld immer mehr solche Frauen um mich zu haben. Ich merke richtig die Power, die von meinem Netzwerk ausgeht, wenn wir uns gegenseitig empfehlen und weiterhelfen.

Ich bin der Meinung, dass wir alle nur wirklich gewinnen können, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Gerade wir Frauen. Lasst uns nicht zögern, aus Angst, dass wir etwas zu verlieren haben. Okay?

*Wann immer ich „Frauen” schreibe, dann richte ich mich natürlich an weiblich gelesene Personen.


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