Life at 30: „Wenn ich mal groß bin…”

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Ich bin 35. Mein Teenager-Ich fände das „verdammt alt”. Aber das bedeutet nicht, dass ich mich sowas von erwachsen fühle.

Kennst Du dieses witzige Szenario, in der eine erwachsene Person sich im Raum suchend umsieht und feststellen muss: „Oh shit. Ich bin der/die Erwachsene in dieser Situation.”? Das fühle ich manchmal so, so, so sehr.

Das mit dem wahren und gefühlten Alter ist wirklich so eine Sache. Ich muss auch immer richtig lachen, wenn sich mein Mann in Serien oder Filmen eher mit den Zwanzigjährigen identifiziert als mit den Vierzigjährigen. Und ich dann so entgegne: „Sorry. Wir wären die anderen.” Mit 35 trennen uns nur 5 Jahre von der 40. Aber mittlerweile ein Jahrzehnt von Mitte 20.

„Wenn ich mal groß bin…”

Wir beschäftigen uns tagein tagaus mit ziemlich „erwachsenen Dingen”. Job, Altersvorsorge, steigen langsam durch bei all der Bürokratie. Aber das heißt nicht gleich, dass wir uns auch erwachsen fühlen, oder?

Selbst wenn jetzt beinahe alle im Freundeskreis schon ein oder zwei Kinder haben, führt das nicht dazu, dass wir uns immer als „die Erwachsenen im Raum” sehen.

Aber dann verstehe ich doch manchmal, was die „Alten” früher meinten, als sie sagten: „Genieße Deine Jugend”. Denn obwohl wir uns manchmal erst daran erinnern müssen, dass wir jetzt wohl wirklich schon erwachsen sind. Da verstehen wir diese Aussage mittlerweile.

Während ich früher nicht schnell genug mein Studium beenden konnte, um endlich anzufangen zu arbeiten. Da denke ich jetzt anders. Warum hatte ich es so verdammt eilig „groß zu werden”?

Obwohl ich sehr zufrieden damit bin, wie sich mein Leben in den letzten Jahren entwickelt hat und mein Teenager-Ich wahrscheinlich sagen würde „Woah, wie krass bist Du denn unterwegs. Geil.”. Da verstehe ich jetzt doch die Sehnsucht, weniger Verpflichtungen zu haben. Mich noch nicht um all den „Erwachsenen-Kram” kümmern zu müssen. Die Person im Raum zu finden, die eigentlich die Verantwortung trägt und sie nicht selbst zu sein.

Vielleicht ist genau das das Zeichen, dass ich doch eigentlich erwachsen bin. Auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.

Bild: Sophie Wolter


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