Life at 30: Weihnachten fällt aus

In: Life at 30
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Ich telefoniere mit meinen Eltern: „Weihnachten fällt aus.” Warum? Und wieso es genau die richtige Entscheidung war?

In der letzten Life at 30 Kolumne hatte ich es schon angekündigt, da sollte es allerdings eine Last Minute Entscheidung werden. Und die fiel dann bei diesem Telefonat. Weihnachten fällt aus.

Und dieses Jahr wird wirklich alles anders als sonst. Warum ich aber total hinter dieser Entscheidung stehe? Und was das mit Selbstliebe zu tun hat?

Weihnachten fällt aus dieses Jahr…

Normalerweise bin ich der größte Weihnachtsfan. Grinchig bin ich nie unterwegs (höre sogar „Last Christmas” in Dauerschleife). Weihnachtsmusik, Plätzchen, Geschenke kaufen und verpacken. Jedes Jahr gibt es das volle Programm.

Aber als ich dann nach einem unfassbar anstrengenden Jahr und einer nervenaufreibenden Wohnungssuche nach einer Besichtigung so richtig merkte, wie sehr mir der erneute Wohnungshorror mit Wasserschaden 2.0, die Pandemie und schließlich die Energieleistung mit ständigem Blick auf Immoscout und Co. zugesetzt hat, da formulierte ich vorsichtig einen Gedanken. Erst innerlich und dann meinem Mann und meinen Eltern gegenüber.

„Ich fühle es dieses Jahr nicht. Falls wir die Wohnung bekommen, die wir am 24. November besichtigen und dann nach diesem Jahr kurz vor Weihnachten auch noch umziehen, dann kostet das all meine Energie. Und dann ein paar Tage nach dem Umzug fünf Stunden im Auto zu sitzen und erst nach Süddeutschland und dann nach NRW zu fahren. Schon daran zu denken, fühlt sich wahnsinnig viel an.”

Und so entschieden wir die Weihnachtsplanung ganz kurzfristig anzugehen. Je nach Wohnungssituation und Booster-Impfungsterminen.

Dieses Jahr sind wir nicht in die Heimat gefahren an Weihnachten. Obwohl ich normalerweise das Driving Home for Christmas richtig feiere. Wir bleiben in Hamburg. In der neuen Wohnung. Und während ich das hier heute schreibe (einen Tag früher, weil Ihr an Heiligabend sicher besseres zu tun habt, als hier mitzulesen) schneit es gerade tatsächlich unseren neuen Balkon voll.

„Aber das kannst Du doch nicht machen.”

Doch! Und meinen Eltern kam das Relaxen und nichts vorbereiten müssen nach dem Booster auch nicht ungelegen. Wir sehen uns dann natürlich trotzdem hoffentlich ganz bald. Nur eben dieses Mal nicht direkt an Weihnachten.

Meine Entscheidung (vor allem da wir keine „Familie” hier in Hamburg haben mit Kids) stößt aber nicht nur auf Verständnis. „Das kannst Du doch nicht machen.” Doch! Dieser kurzfristige Umzug hat meine ohnehin kaum vorhandenen Energiereserven komplett geleert. Die Augenringe sind tief nach diesem Jahr. Ich komme heute den ersten Tag ein wenig in der neuen Wohnung an.

Und es war für mich persönlich eine richtige Entscheidung aus Selbstliebe. Das bedeutet nicht, dass ich nicht ein wenig traurig bin, nicht mit Dad den Weihnachtsbaum zu schmücken. Oder das leckere Essen und die Freude beim Geschenke auspacken mit meiner Mom nicht vermissen werde.

Aber ich kann mich an kein Jahr meines bisherigen Lebens erinnern, das mich so sehr mental, emotional und auch körperlich gefordert hat wie dieses.

Und deswegen fällt Weihnachten, wie es sonst immer war (und wie ich es auch liebe) dieses Jahr aus. Klöße und Apfelrotkohl gibt es trotzdem, aber sogar keine Geschenke zwischen meinem Mann und mir, weil wir dieses Jahr spenden. Ich werde die Feiertage ganz ruhig genießen und mich erholen und am Sonntag mit einer lieben Freundin unter unserem Mini-Tisch-Weihnachtsbaum doch noch ein Geschenk auspacken.

Warum ich Dir das alles so ehrlich (mal wieder) erzähle? Um Dir zu sagen: Wir müssen nicht immer alles so machen wie immer. Alles durchziehen, weil „das kann ich doch nicht machen”. Manchmal müssen wir unliebsame Entscheidungen treffen. Für uns selbst. Für unsere Gesundheit (nicht nur die körperliche). Und das Wort Selbstliebe mal ganz ernst nehmen (und nicht nur als Hashtag unter ein Instagram-Bild klatschen).

Egal wie Du dieses Jahr Weihnachten feierst: Ich wünsche Dir erholsame, schöne Weihnachtsfeiertage. Und wenn Du vielleicht gar nicht richtig Weihnachten feierst oder Weihnachten feiern kannst, dann hoffe ich, Du hast trotzdem den ein oder anderen schönen Moment in den nächsten Tagen.

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Bild: Unsplash


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