Life at 30: Das Offline-Community-Bedürfnis

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Seit wir auf Hawaii waren ist das Bedürfnis nach einer Community (nicht die digitale, die im „Offline-Alltag”) noch größer. Geht es nur mir so?

Gerade diese Woche wurde mir bei Instagram ein Reel angezeigt von einer Senioren-WG. „Getting old with all your friends” oder so, das war der Tenor. Und das habe ich so gefeiert. Gleichzeitig wurde mein Herz aber auch etwas schwer. Ich vermisse meine Freund*innen. So richtig. Selbst die, die fast bei mir in derselben Straße in Hamburg wohnen, sehe ich viel zu selten. Wenn wir uns sehen, dann ist es immer großartig. Aber dann vergehen manchmal Monate bis wir uns wieder treffen.

Job, Kinder, im Winter ist noch dazu beinahe immer jemand krank. Da werden die Terminkalender gewälzt für einen Termin, an dem alle Zeit haben. Und dann muss kurzfristig doch abgesagt oder verlegt werden.

Wann wurde es so schwierig, uns mit Menschen zu umgeben, die wir wirklich gern um uns haben?

Wenn wir mit unseren Freunden aus München auf Reisen sind (wie letztes Jahr in Andalusien) und zusammen in einem Airbnb wohnen, dann ist es endlich wieder da dieses Community-Feeling. Zusammen alles besprechen, wofür sonst nie Zeit ist. Gemeinsam über den größten Quatsch lachen. Oder einfach nebeneinander im Garten sitzen und ganz ruhig ein Buch lesen.

Auf Hawaii hat sich das Offline-Community-Bedürfnis nur verstärkt

Natürlich ist mir sehr bewusst, dass wir auf den Inseln als Touristen unterwegs waren. Trotzdem waren wir auch ganz schnell Teil der Community. Da mussten wir auf Maui nur unsere Donuts (psst… bei Maui Ono Donuts gibt es sogar glutenfreie) auf einer Bank an einem Basketballplatz essen. Schon wurden wir zum Werfen eingeladen. Und gingen mit einem alten Basketball, den wir gern weiter benutzen durften und einer Einladung für ein kleines Spiel Sonntagmorgens um 7 (auf Hawaii ist alles früher).

Ja, das Leben findet dort viel draußen statt, was absolut hilfreich ist, um sich zu treffen oder ins Gespräch zu kommen. Außerdem hatten wir natürlich mehr Zeit, weil wir eine Auszeit machten und nicht arbeiteten. Aber „kind is cool” macht es auch einfacher eine Community um sich zu versammeln. Bei uns in Deutschland sind wir so oft „jede*r für sich” und wenn wir jemanden ansprechen, werden wir erst einmal komisch angeschaut. Das merke ich gerade nach unserer Rückkehr wieder so sehr.

Mit meiner besten Freundin spreche ich ab und zu über einen gemeinsamen Traum. Auswandern. Ans Meer. Aber da steckt noch mehr dahinter als die Sehnsucht nach Sonne und wärmeren Temperaturen. Ein „Zusammensein”, das wir in Deutschland in unterschiedlichen Städten so selten hinbekommen.

Seit Hawaii träume ich auch vor allem gerade von einem Sonntag, an dem sich alle einfach auf dem Basketballplatz treffen. Nicht mal nur zum Spielen, einfach auch zum auf den Bänken sitzen. Quatschen. Essen. Weil es einfach immer so ist. Und immer jemand da ist. Als wir auf Sizilien waren, lief ich immer wieder an einer Gemeinschaftshalle vorbei, an der jeden Abend für jedes Alter Menschen zusammenkommen. Ein „Community-Ort”.

Ich habe schon häufiger gescherzt, dass wir im Freundeskreis eine Kommune bräuchten. Nicht im eigentlichen Hippie-Sinn, nicht ganz so nah. Aber so eine Art Dorf, in dem all unsere Freunde wohnen. Wo man einfach kurz mit einem Tee über die Straße laufen kann, um sich auszutauschen. Orte, an denen wir uns begegnen. Wo es nicht so schwer ist, weil wir alle erst zusammenrufen müssen. Wo man sich einfach trifft, weil es eben so ist.

Fühlst du das auch?

Richtig schöne „Zusammensein-Momente” und ganz viel Community-Feeling mit tollem Austausch gab es übrigens bei meinem ersten Ostsee-Retreat. Das Feedback war so großartig, dass wir vom 11. bis zum 14. April wieder ein Retreat auf Gut Damp veranstalten. Die ersten Plätze (es gibt insgesamt 12) sind schon weg – sichere dir deinen unter Reservierung@gut-damp.de oder stell uns dort auch erst einmal deine Fragen.

Foto von Joshua Rawson-Harris auf Unsplash


2 Kommentare

  • Leana

    16. Februar 2024 at 12:58

    Ein Dorf für unsere Freunde – ich wär sofort dabei. Bin vorhin erst wieder über unsere Paris Fotos gestolpert ❤️ und konnte es kaum glauben, dass das einfach schon 6 Jahre her sein soll. Kneif mich mal, das war doch erst gestern?

    Antworten

  • Susan Fengler

    16. Februar 2024 at 16:46

    Ja, die Zeit verfliegt und irgendwie habe ich manchmal Angst, dass wir alle nur nebeneinander her rennen. Paris war so schön!

    Antworten

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