Life at 30: Lasst uns Anfängerinnen sein!

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So oft scheuen wir uns davor, etwas Neues auszuprobieren, weil wir es nicht so gut können. Oder unser Perfektionismus schüttelt direkt mit dem Kopf. Lasst uns Anfängerinnen sein!

Wie du vielleicht bei Instagram gesehen hast, beschäftige ich mich aktuell für meine Life at 30 Mentorings (und auch privat) sehr mit der Glücksforschung. Seit meinem Besuch in Kopenhagen im Happiness Museum bin ich noch einmal motivierter ganz tief einzusteigen und darüber zu lernen. Und eines der Dinge, die mir immer wieder begegnet, auf dem Weg zufriedener (mag ich lieber als das allumfassende „glücklich”) im Alltag zu sein:

Neues zu lernen und Neues auszuprobieren macht uns happy.

Das sage nicht ich, sondern die Forschung. Aber wir wissen es auch eigentlich. Es war sicher einer der Gründe, warum ich in meiner Kopenhagen-Oslo-Schweden-Woche so glücklich war. Weil ich viel Neues gesehen und ausprobiert habe. Mich sogar getraut habe, mit der Zipline von der Holmenkollen-Skisprungschanze herunterzusausen.

Als Kinder lernen und erleben wir ständig Neues und geraten da in einen richtigen Flow (was so ein großer Spaß-Faktor ist). Aber als Erwachsene wird das Neue immer seltener. Nachdem ich gerade so viel darüber lese, versuche ich gerade aktiv neue Erlebnisse in meinen Alltag einzubauen. Das sind nicht immer Extreme wie Ziplinen oder mit der ältesten Achterbahn Europas im Tivoli zu fahren. Sondern oft auch ganz kleine Sachen. Ich schreibe mir gerade eine Liste mit Dingen, die ich mal neu ausprobieren oder neu lernen will.

So oft hält uns unser Perfektionismus und ein „ich kann das nicht” davon ab, Neues auszuprobieren oder zu lernen.

Aber das is doch genau der Punkt: Die Erwartungen sind für jemanden, der oder die gerade etwas neu beginnt doch eigentlich niedrig. Nur wir selbst sind immer so super kritisch und denken, dass wir alles beim ersten Mal sofort perfekt hinbekommen müssen.

Als ich als Kind Gitarre lernen wollte (habe ich übrigens längst wieder verlernt), da ging es nach den ersten zwei Sessions auch nicht schon darum à la Queen ein Gitarrensolo hinlegen zu können. Sondern den richtigen Griff für die richtige Note zu wissen, das war schon ein Erfolg.

In unserer Gesellschaft müssen wir alles perfektionieren. Aber es ist auch mal richtig cool und kann je nach Einstellung auch super erleichternd sein, mal Anfängerin in etwas zu sein. Gerade wenn wir uns genau so als Einsteigerinnen einordnen und deshalb nicht alle Erwartungen so drückend auf uns lasten.

Lasst uns Anfängerinnen sein!

Mir macht es so viel Spaß, Neues auszuprobieren und zu lernen. Natürlich gibt es da auch „Rückschläge”. Manchmal denke ich, dass mir etwas viel Freude bereiten wird und dann probiere ich es aus und es ist überhaupt nichts für mich. So geht es mir häufig beim Basteln. Ich denke immer, hach wie meditativ das bestimmt sein wird und nach fünfzehn Minuten Dinge aus Papier ausschneiden oder Stempel aufs Papier drücken, da habe ich keine Lust mehr. So kämpfte ich mich am Ende letztes Jahr auch nur noch durch, als es ums selbstgestempelte Weihnachtsgeschenkpapier ging.

Aber ich hab es ausprobiert und zumindest war ich am Ende happy, dass ich das Geschenkpapier selbst gestaltet hatte. Papeterie wird aber vielleicht nicht mein neues Hobby.

Auf meiner Liste stehen aber immer mehr Dinge, die ich eigentlich schon lange in mir trage. Wie Spanisch zu lernen. Das sage ich seit Jahren und will bald endlich mal damit anfangen. Aber auf meiner „Neues ausprobieren”-Liste stehen nicht nur solche recht anstrengenden Sachen, sondern einfach auch komplette Spaßmomente. Klettern wollte ich zum Beispiel immer schon mal. Nein, nicht à la Bergsteigerin, sondern einfach mal in so einer Boulder-Halle. Mal ausprobieren, mal lachend in die Seile fallen lassen, weil ein Griff nicht geklappt hat. Aber mir macht zum Beispiel auch Spaß (und da verbinde ich Neues mit sozialen Kontakten, die uns so glücklich machen): neue Cafés und Restaurants mit Freundinnen oder meinem Mann auszuprobieren. Das kommt auch mit auf die Liste, auch wenn ich es schon längst in meinen Alltag integriert habe.

„Aber ich kann das nicht.”

In meiner Arbeit im Mentoring und meinen Workshops, da ist es meist das Meditieren, bei dem ich höre „Aber ich kann das nicht.” Meditieren lernen, das verbinden viele meiner Mentees und Teilnehmerinnen mit „Da muss ich ganz in der Stille sitzen und darf an nichts denken.” Eine riesige Hürde, um es einmal als etwas Neues für sich zu entdecken. Das ist aber überhaupt nicht so. Im Zuge meiner Ausbildung zur Stressmanagement-Trainerin wurde ich auch als Meditationslehrerin ausgebildet. Und es gibt so viele Varianten der Meditation (die nicht mal etwas mit still alleine in einem Raum zu sitzen zu tun haben). Trau dich Meditations-Anfängerin zu sein (es lohnt sich so sehr).

Wie du ganz easy beginnen kannst und dir so wichtige Ruhepausen im Alltag schaffst, das lernst du zum Beispiel auch in meinem Retreat auf Gut Damp an der Ostsee vom 23. bis 26. November 2023. In einer kleinen Gruppe toller Frauen werden wir uns nicht nur mit Routinen, People Pleasing oder Grenzen setzen im Alltag beschäftigen (und an der Ostsee spazieren, richtig gut essen und es uns in der Privatsauna und bei Me-time gut gehen lassen), sondern es geht auch ums Meditieren. Für Einsteigerinnen und ohne diesen ganzen Erwartungsdruck. Es sind übrigens noch ein paar Plätze frei, also schreib gern einfach an mich Sue@Suefengler.de oder an Reservierung@Gut-Damp.de , wenn du dir noch deinen Platz sichern möchtest. Hier gibt es auch nochmal alle Infos zum Retreat!

Neues zu lernen, auszuprobieren und zu erleben und dabei den Perfektionismus und die Erwartungen loszulassen. Das macht uns wirklich glücklicher. Am Anfang gibt’s auch Hürden, manchmal wird es auch „einmal und nie wieder” sein. Aber vielleicht motiviert dich die Kolumne ja dazu, einmal etwas Neues zu wagen. Schreib mir dann auch gern.

Bild: Sophie Wolter


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