Life at 30: Jetzt nur nicht versinken
In: Life at 30
Gerade läuft nicht alles rund und 2020 wird langsam zum Schimpfwort. Da gilt: Jetzt nur nicht versinken. Was ich damit meine?
„Das ist echt so 2020″ wird langsam zu einem geflügelten Ausdruck für „Das ist doch alles Mist.” 2020 hat gerade ungefähr so viele Fans wie der amtierende amerikanische Präsident in Europa. Irgendwie scheint nichts richtig laufen zu wollen, außer die ein oder andere Träne über die Wange.
Ihr kennt mich: Ich denke eher positiv, bleibe ruhig und kann auch die kleinsten Dinge wertschätzen. Diese Woche habe ich mich aber auch dabei erwischt 2020 zu verfluchen à la „ist doch alles kacke”. Und dabei fiel mir auf, wie leicht es ist bei zwei, drei negativen Dingen gleich in diese Generalisierung zu versinken.
Jetzt nur nicht versinken!
Wenn in Zeiten einer Pandemie wegen der Sanierung ein Auszug von über einem Monat notwendig ist und die Ersatzwohnung nicht sauber ist, da kann ich mich schon mal richtig aufregen. Wütend werden. Am liebsten hätte ich das schwarze Putzwasser vom Boden aufgehoben und auf die schöne Terrasse gestellt.
Das Ding ist: Jeder ist mal genervt. Wütend. Gestresst. Das Wichtige ist nur (und da haben die Fußballer mal absolut Recht): Mund abputzen und weiter geht’s.
Die allgemeine Stimmung dieses Jahr lässt uns aber sowas von leicht pauschal direkt alles in einem negativen Licht sehen. Ich kenne das selbst: Die Nerven liegen gerade blank. Da wiegen die kleinsten Dinge auf einmal viel mehr. Dinge, die man normalerweise „weggelächelt” hätte. Tee auf die Bluse geschüttet? Boah 2020 ist das schlimmste Jahr. Das Fahrradschloss geht nicht auf? Mann, 2020. Ein nerviger Tag im Job? Also 2020 ist echt…
Was ich aber natürlich weiß und was mir aber erst nach einem Tag aufregen wie Rumpelstilzchen wieder richtig bewusst wurde? Dieses Versinken und das Generalisieren macht es nur viel schlimmer!
Nein, der Corona Virus ist nicht Schuld am wechselhaften Wetter (aber vielleicht der Klimawandel – nicht vergessen!). Und obwohl 2020 wirklich bisher an jeder Ecke irgend eine unschöne Überraschung hatte wie den massiven Schimmel hinter unserem Kleiderschrank (danke dafür!): Es ist nicht alles schlecht.
Es ist nur so, dass die negativen Dinge gefühlt viel schwerer wiegen. Und das ist sogar psychologisch so erwiesen. Deshalb müssen wir aktiv mithelfen nicht zu versinken. Und wir haben da eindeutig bessere Chancen als die Titanic-Besatzung damals. (Kommt schon, ich kann nicht die ganze Zeit versinken schreiben und dann keinen Titanic Vergleich bringen).
Was mir hilft wieder an die Wasseroberfläche zu strampeln? Mir so richtig bewusst zu machen, was gerade nicht schief läuft. Und was in meinem Leben ganz fantastisch ist. Spoiler-Alert: Selbst wenn ich denke alles – wirklich ALLES – läuft nicht, dann gibt es doch zig positive Dinge, die es eigentlich aufwiegen. Und die reichen von ganz kleinen Dingen (wie draußen in der Sonne ein Eis essen) bis zu großen Konstanten (großartige Freunde, toller Mann, gesund sein).
Also auch wenn das Strampeln an die sonnige Oberfläche manchmal wirklich schwer fällt: Ärgern ist okay, aber bloß nicht versinken!
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1 Kommentare
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Sabine
31. Juli 2020 at 10:07
Toll geschrieben! Macht direkt Mut! 🙂
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