Life at 30: Januar auf Hawaii – das hätte ich nicht gedacht…

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Eine Auszeit im Januar auf Hawaii. Das war der Plan. Und ich hatte da auch so meine Vorstellungen. Trotzdem wurde ich in den wenigen Wochen so sehr überrascht…

Endlich mal eine Reise bei der das „Verfallsdatum” bei der Ankunft in weiter Ferne scheint. Kennst du das? Du kommst an einem traumhaften Ziel an und verbringst die schönste Woche, nur um immer auch das Ende schmerzlich irgendwie vor Augen zu haben.

Wir hatten noch nie einen ganzen Monat um zu reisen. Durch einen Jobwechsel meines Mannes war auf einmal der Januar „frei”. Zum Jahresbeginn eine Auszeit? In der Selbstständigkeit? Früher hätte ich mir das niemals „erlaubt”. Gerade dieses Jahr stehen auch unglaublich wichtige Projekte beruflich bei mir an, die mir so am Herzen liegen. Kann ich das echt machen? Und dann dachte ich: Ja, gerade bei dem „Power-Jahr” das auf mich und auf uns als Paar wartet, ist das doch die beste Idee.

Und ganz ehrlich: Das war es auch.

Januar auf Hawaii – das hätte ich nicht gedacht…

Bevor wir erst (wegen eines Basketballspiels) den ersten US-Stopp in San Francisco machten und dann weiterflogen, um drei Wochen auf drei verschiedenen Inseln auf Hawaii zu verbringen (eine Woche pro Insel war so optimal), da hatte ich so meine Vorstellungen von der Auszeit. Beruflich nur die wichtigsten Mails beantworten, keine Kolumnen schreiben oder vorschreiben, kein Macbook dabei, sondern nur das iPad und auch das eher für „Notfälle” oder spontane Ideen. Nur bei Instagram posten, wenn ich Lust habe etwas spontan zu teilen und sonst möglichst kaum in der App sein. Ich wollte mir trotz Selbstständigkeit eine möglichst realistische Auszeit ermöglichen.

An Hawaii selbst hatte ich Erwartungen hinsichtlich einer atemberaubenden Natur. Ich wollte am Strand sitzen und die weltbesten Surfer beobachten. Möglichst jeden Tag eine Papaya essen (hat fast geklappt). Von Sarah und Chris wurde uns für Kaua’i ein Highlight empfohlen, von dem ich euch bald ein Reel zeigen werde (und das definitiv Aufregungs-Bauchkribbeln verursachte). Ich freute mich auf die Tiere wie Wale oder Meeresschildkröten. Und auch auf den USA-Vibe mit einigen Dingen (und vor allem Essen), die mich an meine Kindheit und Jugend erinnern würden (wie Grape-Juice oder Baseball-große Eiskugeln bei Baskin Robbins mit Peanutbutter cup Geschmack, ach und tausende Lip Balms der Sorten Berry, Kirsch- oder Birthday Cake).

Doch trotz der Vorstellungen und Recherche für die Reise, hat mich die Zeit auf Hawaii komplett überrascht.

Die Zeit und die Natur hat viel mehr mit mir gemacht als erwartet

Die vielen Erlebnisse in atemberaubender Natur. Mit Sonnenuntergang über den Wolken auf dem Haleakala Vulkan auf Maui. Im strömenden Regen auf einem Canyon auf Kaua’i stehen. Und nicht wie sonst schon an eine drohende Erkältung denken, sondern mit großen Augen einen Regenbogen über dem Meer entdecken. Einen Wal beim Strandspaziergang von Weitem springen sehen.  Mit der Papaya-Verkäuferin plaudern, die ihren Sekretärinnen-Job in Honolulu aufgab, um der Familien-Farm zu helfen („Why should I work in the city, when I can be here?”). Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen, wo wildfremde auf der Straße zu grüßen völlig normal ist.

Natürlich ist auf Hawaii nicht „alles besser”. Ich bin in den USA immer wieder negativ überrascht, dass in einem Brot fünfhundert Inhaltsstoffe zu finden sind. Es normal ist von Platikgeschirr zu essen. Gesunde Ernährung unglaublich teuer ist (und auf Hawaii ohnehin Lebensmittel im Supermarkt drei Mal so teuer sind).

Aber ich habe mich hier so verbunden mit der Natur gefühlt wie selten. Habe völlig überraschend ganz nah mit Meeresschildkröten um mich herum im Meer gestanden. Wurde an den Surf-Spots einfach nur im Stehen von der unglaublichen Kraft des Meeres fast umgeworfen und von der Strömung mitgezogen. Täglich habe ich über die riesigen Monstera-Pflanzen gestaunt. Habe einen Regenbogen unten in einem Wasserfall entdecken dürfen. Wurde mehr als einmal von krähenden Hähnen geweckt, die sogar schon am Flughafen neben dem Gepäckband herumstolzierten. Wir haben eine Ananas direkt vor der Plantage gekauft. Und Basketball unter Palmen direkt am Meer gespielt.

Ein Lebensgefühl und ein Spirit

Die Verbundenheit mit der Natur hat mir so gut getan. All das Schöne sehen und erleben zu dürfen. Und der Spirit auf Hawaii war einfach unglaublich. Die Inseln haben einen ganz anderen Rhythmus. Morgens wird früh aufgestanden und viele Restaurants schließen schon um 20.30 Uhr oder 21 Uhr. Das hat mich jetzt zu einer neuen Tagesstruktur in meiner Selbstständigkeit inspiriert, die ich gerade angehe. Die Reise hat mich allgemein so sehr inspiriert, sie hallt auch hier in meinem Alltag nach und ich will mir einiges bewahren. Außerdem habe ich auf dieser Reise wieder viel über mich gelernt.

Und sie hat meinen Gedanken gefestigt, den ich schon so lange habe, dass ich nicht immer mitten in der Stadt, sondern langfristig am Meer leben möchte. Bis das möglich sein wird, versuche ich so viel Zeit wie möglich dort zu verbringen. Und so viele Retreats wie möglich mit euch am Meer zu machen (für April habe ich das Early Bird Special wegen meiner Auszeit um 48 Stunden verlängern können: schau mal hier).

Aloha ist für mich nicht mehr nur ein Wort

Ein Shaka-Zeichen („hang loose”) ist genau wie ein „Aloha” viel mehr als nur eine „Begrüßung”. Aloha steht für mich für so einiges. Für „kind is cool” und sich gegenseitig zu helfen, was ich sehr lebe und hier in Deutschland bei all den Ellenbogen und der Erfolgsgesellschaft so sehr vermisse. Und auch für Toleranz. Für ein Miteinander und nicht für ein Gegeneinander. Etwas, das wir hier so, so gut gebrauchen könnten.

Auf dem Rückflug sah ich eine Doku über Duke Kahanamoku, einen hawaiianischen Schwimmer, der als der erste Surfer gilt. Am Waikiki Beach stand ich vor seiner mit einem Blumenkranz geschmückten Statue. Duke hatte es wegen seiner Hautfarbe damals bei den Olympischen Spielen schwer. Wir können aus der Vergangenheit so viel lernen. Gerade wie Deutschen. Lasst es uns doch bitte nicht wiederholen. Lasst uns gemeinsam für ein Miteinander einstehen. Lasst nicht die gewinnen, die besonders laut und radikal sind und versuchen andere auszugrenzen, während wir nur leise mit dem Kopf schütteln. Lasst uns nicht aus den Augen verlieren, was das Menschsein eigentlich ausmachen sollte.


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