Life at 30: Irgendwie ist die Wohnungssuche wie Dating

Also an irgendetwas erinnert mich die Wohnungssuche. Das dachte ich mir die letzten Tage. Und dann fiel es mir ein: Klar! Ist irgendwie wie Dating!

Erst ein Abchecken online. Dann ein wenig hin und her schreiben und Infos austauschen. So fängt es an.

Bevor es zum ersten Treffen kommt, ist aber auf jeden Fall das ein oder andere Ghosting am Start. Hallo? Die erste Nachricht schien doch so vielversprechend zu sein. Halloooo? Wieso kommt denn jetzt auf einmal gar keine Rückmeldung mehr?

Ach super! An anderer Stelle kommt es schon recht schnell zum „realen” Kennenlernen. Der eine nimmt’s mit der Maske etwas lockerer als der andere. Jetzt zählt auch der erste Eindruck. Stimmt der Vibe? Kann man sich locker unterhalten? Oder scheint alles von Anfang an so ziemlich aussichtslos zu sein? Abgecheckt wird jetzt im Offline-Leben.

Na, an was hast Du gedacht, als Du eben so mitgelesen hast? An Dating oder an die Wohnungssuche? Also ich finde, man kann da so einige Parallelen sehen.

Irgendwie ist die Wohnungssuche wie Dating

Da erzählst Du den Freunden beim Abendessen im Restaurant vom „Online-Fund” (bei mir jetzt in dem Fall die Wohnung) und alles klingt sehr passend. Super spannend. Sie fiebern mit Dir mit. Dann hörst Du am nächsten Tag auch direkt schon etwas Positives zurück. Aber bevor es zum ersten Treffen (hier: Besichtigung kommt): Nix mehr. Auf meine Nachfrage: Stille. Ghosting gibt’s nicht nur bei Online-Dates, sodern auch, wenn es um Immobilien geht.

Ich muss sagen, dass ich vor vielversprechend aussehenden Besichtigungen auch ähnlich aufgeregt bin, wie früher vor ersten Dates. Stimmt mein Look für die Gelegenheit? Doch lieber der andere Lipgloss? Hoffentlich sage ich gleich nicht etwas, das beim Gegenüber total negativ ankommt. Na und wenn es dann nach ein wenig Hin und Her schließlich am Ende ein Happy End gibt. Dann kribbelt es doch vor Aufregung und Freude irgendwie in beiden Fällen im Bauch, oder?

Und wenn ich mit Single-Freundinnen spreche, sind beide „Online-Märkte” gerade so hart umkämpft, dass es manchmal ganz schön frustrierend sein kann. Zum Glück bekommt man auf der Suche nach einer Wohnung wenigstens nicht ungefragt dreist Fotos gemailt. (Da kommt höchstens per Mail eine etwas dreist formulierte Selbstauskunft zum Ausfüllen.)

Aber ich seh das beim Dating so wie bei den Wohnungen: Auch wenn vieles Gute schon „besetzt” scheint. Das Richtige wartet da draußen irgendwo auf uns. Bisschen Geduld noch. Wir müssen es nur noch finden.

Bild: Dennis Kayser