Life at 30: Einmal Sommerferien, bitte!

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So, einmal Sommerferien auch für Erwachsene, bitte. Wie gut uns das allen gerade tun würde, oder?

Wonach ich mich gerade so richtig sehne. So mit einem wahrhaftigen Ziehen in jeder Faser des Körpers? Nach Sommerferien. Nein, keine zwei Wochen Urlaub (was für uns ja schon allgemein eher eine lange Zeit am Stück ist). Ich meine diese scheinbar endlos erscheinenden Wochen Ferien – so wie früher.

Diese Tage an denen wir morgens aufstanden und einfach noch gar nicht wussten, was wir machen würden. Die Sonne scheint, also ins Schwimmbad vielleicht? Da dann Pommes essen mit dem Pommes-Gewürz, die mit noch nassen Fingern und halb im Liegen einfach am besten schmecken. Danach? „Keine Ahnung. Mal sehen.”

Einmal wieder Sommerferien – mit so richtigen Endlostagen

Als ich jung war, da wusste ich die Langeweile, die sich an einigen Tagen in diesen endlos erscheinenden Sommerwochen einstellte, nicht zu schätzen. Allerdings kämpfte ich auch nicht so gegen sie an, wie wir es als Erwachsene mit dem hundertsten Podcast, der Netflix-Serie oder getakteten Freizeitplänen heute machen. Die Zeit war einfach da. Und wenn ich da heute daran zurückdenke, in Zeiten, in denen kaum ein wirklich „freies” Sommerwochenende mehr in Sicht ist. Da sehne ich mich nach genau dieser Langeweile. Weil sie bedeutet, dass es auch keine Verpflichtungen gibt. Kein: „Ich müsste eigentlich” oder „Wir müssen los”.

Ich sehne mich nach diesen Sommertagen, die so lang sind, weil es scheinbar nicht dunkel werden will. Die ich mittlerweile versuche in einer oft viel zu kurzen Zeit in Frankreich oder Spanien zu erleben. Wo der Marktbesuch keine Erledigung ist, sondern Inspiration. Bücher ganz langsam gelesen werden und nicht zwischendurch. Diese Tage an denen ich so dankbar für das Meer bin. Oder einfach für leckeres, frisches Essen. Diese Tage ohne Terminkalender und ohne Plan.

Aber ich sehne mich auch besonders nach den endlosen Sommerwochen. Die wir als Erwachsene eigentlich nie mehr richtig haben, doch nach den letzten Jahren so gut gebrauchen könnten. Kein Jahr Weltreise mit diversen Stationen und einer langen Liste, was wir unbedingt sehen wollen.

Ein altes Haus mit weiß angestrichenen Fenstern und einem Garten. Vielleicht nicht so weit vom Meer entfernt. Am liebsten mit Freunden. Vielleicht sogar ein Kommen und ein Gehen in all diesen „Endlos-Wochen”. Tage, an denen wir morgens bei Sonnenschein wach werden und noch gar nicht wissen, was der Tag bringen wird. Sommertage, die nur mit Dingen gefüllt werden, auf die wir genau in dem Moment Lust haben. Oder an denen auch einfach einmal nichts passiert außer schlafen, im Gras oder Sand liegen und ab und zu etwas essen.

Diese Wochen ohne Plan, ohne Verpflichtungen und ohne Ablaufdatum

Solche Tage an denen wir keine Uhr am Handgelenk brauchen. Gespräche mit Freunden nicht zwischen Tür und Angel oder via WhatsApp stattfinden. Sondern so richtig entstehen können, weil wir so viel Zeit haben, dass uns auch endlich einfällt, was wir schon lange aussprechen wollten.

Sonne im Gesicht und dann ganz rot leuchtend hinter den geschlossenen Augen. Weil wir auch einfach einmal einschlafen dürfen und nicht schon der Wecker nach dem geplanten „Powernap” gestellt ist.

Ich sehne mich nach Sommerferien. Und genau deshalb lese ich gerade Bücher mit Titeln wie „Das Haus am Meeresufer”. Oder freue mich auf diese Sommer-Teenager-Serie bei Prime, mit diesem furchtbaren Namen. Weil ich das Gefühl vermisse. Das Gefühl, dass nicht schon die zweite Urlaubswoche angebrochen ist und wir das „Ablaufdatum” schon vor Augen haben. Die Möglichkeit einfach nicht jede Sekunde auskosten und füllen zu müssen. Sich endlich auch mal wieder ein bisschen zu langweilen. Weil das im Alltag doch eigentlich gar nicht mehr vorkommt, aber doch so bittersüß ist.

Solche Sommertage, die einfach nur durch die Anwesenheit anderer so heilend sind. Durch Sonne oder Meeresrauschen. Oder einfach nur mit dem Gras unter den Füßen am See um die Ecke. Ganz ehrlich: Ich glaube diese heilsamen „Endlos-Sommerwochen” könnten wir gerade als Erwachsene momentan so dringend gebrauchen.

Falls du nach dem Sommer schon wieder den stressigen Herbst fürchtest: Schau dir hier unbedingt mal meine geplanten Retreats an. Habe die Retreat Seite gestern auch noch einmal komplett für dich überarbeitet, damit du ein noch besseres Gefühl dafür bekommen kannst.

Bild: Sophie Wolter


1 Kommentare

  • Claudia Marisa

    16. Juni 2023 at 14:13

    Schön geschrieben und so wahr. Für mich bedeutet der Sommer gerade richtig viel. Ich habe ihn so sehr herbei gesehnt und jetzt habe ich Angst, dass er viel zu schnell vergeht. Und wenn ich in meinen Terminkalender schaue, dann stehen da viele Dinge und Verpflichtungen drin. Das ständig beschäftigt sein sorgt dafür, dass die Zeit nur so an uns vorbei rast. Schade. Denn gerade diesen Sommer möchte ich einfach nur festhalten.

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