Life at 30: Du brauchst keine Ausrede

In: Life at 30
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Heute geht es um etwas, das wir alle aus den unterschiedlichsten Gründen gerade lesen müssen. Du brauchst keine Ausrede!

Dass ich hier oft und in meinem neuen Buch immer wieder für Ehrlichkeit plädiere, das ist nichts Neues. Denn wenn ich eins in den letzten Jahren gemerkt habe, dann ist es, wie wichtig es ist, ehrlich zu sein. Zu anderen, aber auch vor allem zu sich selbst. Ehrlichkeit statt Ausrede.

So habe ich mich in den letzten Jahren von unehrlichen „Hinter dem Rücken reden”- Menschen gelöst. Aber das meine ich heute nicht. Mir geht es um ganz kleine und doch ganz große Dinge. Und vor allem hierum:

Du brauchst keine Ausrede!

Gerade spreche ich häufig mit einer Freundin, die am anderen Ende der Welt wohnt. Das ist jetzt keine stilistisch genutzte Übertreibung. Sie wohnt wirklich am anderen Ende. Genauer gesagt in Neuseeland. Und wenn wir miteinander schreiben, egal ob bei Facebook, Instagram, WhatsApp (was am Ende des Tages ja ohnehin alles dasselbe ist), dann ist da so viel Nähe trotz Distanz. Und es finden auch mit wenigen Zeichen via Messenger richtig ehrliche Gespräche statt.

Eines dieser Gespräche, das hat mich zu diesem Artikel inspiriert. Gepaart mit der aktuell sich zuspitzenden Lage und vielen digitalen und realen Gesprächen der letzten Woche. Mit Freundinnen und Leserinnen.

Das war jetzt eine ziemlich lange Einleitung. Ich hoffe, Du liest noch mit. Denn gerade ist viel los. Und da springen wir häufig mit unserer Aufmerksamkeit hin und her.

Aus den unterschiedlichsten Situationen und Gefühlen in meinem Umfeld, kristallisierte sich besonders in der letzten Woche etwas heraus, das ich natürlich auch hier weitergeben will.

Du brauchst keine Ausrede

Aus Höflichkeit und – ganz ehrlich – manchmal auch, um es anderen recht zu machen, gibt es im Alltag doch häufig eine Ausrede für unser Gegenüber. Etwas, das vielleicht einfacher zu verstehen, erklären oder zu verdauen ist. Etwas, das besser und mit mehr Verständnis aufgenommen wird von der anderen Seite.

Einen Termin oder eine Verabredung abzusagen, weil es einem gerade nicht so gut geht (Schnupfen, Halsweh, Bauchweh…) etc. das trifft – gerade jetzt – auf viel Verständnis. Aber einen Tag freizunehmen, weil gerade mal wieder Welten über einem zusammenbrechen. Das Kind nicht geschlafen hat. Eine Ehe kriselt oder die Beziehung in die Brüche geht. Oder uns diese ganze aktuelle Situation so zusetzt, dass wir einfach mal einen Tag für uns brauchen. Das ist viel zu selten.

Dafür würde ich mir so sehr wünschen, dass nicht immer eine Ausrede parat sein müsste. Dass man zu Freunden einfach sagt: Ich fühle mich beschissen. Ich habe keine Energie. Ich will heute etwas anderes tun. Und dass man selbst zum/zur Chef*in sagen könnte: Ich brauche heute diesen Tag, um morgen wieder voll da sein zu können.

Wäre das Realität – ich würde diese Ehrlichkeit im Umgang miteinander so sehr begrüßen.

Gerade in der aktuell immer noch andauernden Krise, die sich gerade wieder zuspitzt, wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit und Verständnis untereinander. Ich merke hier so oft, wie unterschiedlich unsere individuellen Grenzen sind. Für manche ist Bus fahren gerade schon mit einem mulmigen Gefühl verbunden. Andere essen gern im Restaurant, der Club ist ihnen aber zu viel. Einigen graut es vor einem kleinen Face-to-Face Business-Termin. Eltern verzweifeln jetzt schon beim Gedanken an Wechselunterricht und Homeschooling neben dem Job und haben keinen Kopf für gar nix. Jeder hat in der aktuellen Situation unterschiedliche Sorgen und Probleme. Jeder hat andere Grenzen, die das eigene Wohlfühlen definieren. Und das ist völlig okay.

Ich wünsche mir, dass wir hier viel ehrlicher kommunizieren. Und auch wegen der verständnisvollen Reaktion unseres Gegenübers nicht das Gefühl haben, irgendetwas „vorschieben” zu müssen. Weder die Kids, noch ein spontanes Kopfweh.

Ganz wichtig ist hierbei auch, dass wir lernen, dass wir vor uns selbst keine Ausrede brauchen. Kein „Das kann ich doch jetzt nicht machen.”

Lasst uns etablieren, dass es einfacher wird zu sagen: Ich fühle das gerade nicht. Ohne Ausrede. Zu anderen und zu uns selbst.

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2 Kommentare

  • Jules

    24. November 2021 at 10:20

    Liebe Sue,
    gerade habe ich einige Artikel der letzten Wochen von dir aufmerksam (nach-)gelesen. Dieser hier berührt mich sehr, passt gerade und wird deshalb auch kommentiert.
    Oft kommentiere ich nämlich nicht (weil ist ja schon Wochen her…). Dabei hilft es dir sicherlich, Feedback zu lesen und tut auch manchmal gut – so wie du mir ja auch gut tust. 😉
    Ja, ich komme nicht täglich oder wöchentlich dazu, die Beiträge zu verfolgen – da bin ich ehrlich. Denn ich musste lernen und vor allem verstehen, dass doch oft mal das Leben plötzlich dazwischen kommt…
    Trotzdem freue ich mich, wenn ich nachträglich zur richtigen (für mich passenden) Zeit in Ruhe lesen kann und deinen Artikeln auch Aufmerksamkeit schenken kann.
    Du hast großen Anteil daran, dass ich mehr auf meine Bedürfnisse höre und danach handle (wie eben beim Artikellesen hier).
    Danke für deine Worte, danke für dein Buch, danke für die Inspirationen und Reminder!

    Antworten

  • Susan Fengler

    8. Dezember 2021 at 15:03

    Danke Dir liebe Jules – so sehr

    Antworten

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