Life at 30: Diese neue Normalität

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Ihr hört es auch gerade sicherlich jeden Tag zig mal in den Nachrichten: die neue Normalität. Laut Medien kehren wir sogar gerade zurück zu einer neuen Normalität (an dieser Stelle kurz mal: hä?). Heute gibt es hierzu ein paar Gedanken.

Hätte mir jemand gesagt, dass ich im Mai 2020 Mund-Nasen-Schutz-Masken häufiger in der Wäsche haben würde als unsere Sportklamotten. Dass ich mich gerade nicht erinnern kann, wann ich zum letzten Mal U-Bahn oder Bus gefahren bin, obwohl die Antwort sonst „jeden Tag” gewesen wäre. Aber langsam werden Dinge auch Teil des Alltags, die vorher völlig befremdlich waren. Mit Maske zum Einkaufen ist schon längst nicht mehr so seltsam wie bei den ersten Einkäufen.

Beim ersten Treffen mit Freunden draußen, da zucken noch alle zusammen, weil man sich vom Umarmen zurück hält. Aber beim zweiten Treffen wird die fehlende Nähe bei der Begrüßung schon normaler.

Alle sprechen gerade davon, dass jetzt eine neue Normalität einkehren wird. Aber was wird genau normal sein?

Im Moment stehen sich in dieser realen Normalität solch große Gegensätze gegenüber. Fußballspiele finden wieder statt, aber Kinderbetreuung bleibt unfassbar schwierig. Restaurants öffnen wieder, aber von so vielen Restaurantbetreibern hört man, dass das mit so viel weniger Tischen im Lokal in nur zwei Monaten zum Bankrott führen wird statt zur Rettung.

Wir müssen uns von einigen Gedanken verabschieden. Es wird nicht einfach „alles wieder wie vorher” mit einem Fingerschnipsen. Auch wenn sich diese Vorstellung so gut anfühlt innerlich.

Diese neue Normalität von der gerade alle sprechen, sie kehrt nicht einfach ein, wie es der Sprachgebrauch vermuten ließe. Sie fordert uns bei jedem Schritt.

Und dann kommen jetzt auch noch die ganzen Verschwörungstheoretiker hinzu, mit denen man sich zudem noch auseinandersetzen muss…

Was mir bei dieser neuen Normalität besonders wichtig ist?

Mir ist in der aktuellen Situation besonders wichtig, dass wir nicht vergessen, dass es kein „zu viel” gibt, wenn wir Rücksicht nehmen aufeinander. Ich versuche alles umzusetzen, was mir von Virologen-Seite angeraten wird. Warum? Weil ich es kann. Und ich gern Rücksicht auf andere nehme. Auch wenn das heißt, dass ich mich vielleicht selbst einschränken muss an der ein oder anderen Stelle.

Ich wünsche mir so sehr, dass dieses anfängliche „Wir-Gefühl” nicht verschwindet, wie es gerade den Anschein hat. Dass wir uns bewusst sind, dass wir gemeinsam mehr erreichen, als wenn wir jetzt wieder die Ellenbogen ausfahren oder uns gegenseitig mit Worten zerfleischen.

Und ich kämpfe ja schon seit Jahren dafür, dass ein „Wir” und nett zueinander zu sein, wichtiger sein sollte als nur ein „Ich Ich Ich”.

Wenn ich die neue Normalität also ein wenig mit gestalten kann, dann versuche ich genau das zu vermitteln.

Bild: Dennis Kayser


1 Kommentare

  • Sarah

    22. Mai 2020 at 12:19

    Das “Wir” ist sooo unfassbar wichtig!

    Antworten

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