Life at 30: Der Plan? Mir selbst gut zureden

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Gerade fühle ich mich so erschöpft, dass ich die Kolumne schon vier Mal angefangen und wieder gelöscht habe. Mein Plan diese Woche? Mir selbst gut zureden.

Ganz ehrlich: Ich bin echt gut, wenn es ums Organisieren geht (und auch stolz drauf). Wedding-Planer für unsere Hochzeit? Moi! Und nicht nur in meinen Trainings sage ich mindestens einmal die Stunde „To-Do Liste”. Aber diese Woche ist tough. Da hilft nur: Mir selbst gut zureden.

Während ich einen beruflichen Anruf bekomme, ganz nebenbei drei Mal (Hat jemand Pandemie gesagt?) mit Kulli und Finger die Scheine des angelieferten Betts unterschreiben. Schnell eine wichtige Mail beantworten und gleichzeitig den Handwerker, der doch bitte diese Woche noch die Heizung reparieren soll, am Ohr. „Dienstag nächste Woche? Bitte, bitte vorher, sonst bin ich erfroren.” „Ach übrigens, die Balkontür schließt auch nicht mehr richtig. Und aus dem Waschmaschinenventil und der Duschfuge kommt Wasser. Wer kümmert sich darum?”. Für diese Woche gibt es ein Wort (direkt aus den Comics der Kindheit): Puh.

Die eine Wohnung wird übergeben, die andere abgenommen. Während ich eine Kommode bestelle und Weihnachtsgeschenke, kommt eine Job-Anfrage rein. Abends suche ich jedes Teil für den konfigurierten Pax Schrank (wir mussten alle drei wegen des Wasserschadens entsorgen) online raus. Geschafft! Bestellen! F***! „Drei Teile sind nicht lieferbar, bitte entfernen.” Natürlich steht da: 3x Corpus. Türen und Schubladen ohne eigentlichen Schrank bestellen? Lasse ich dann lieber. Aus dem Koffer leben ist doch auch super Jet Set und bringt das dieses Jahr verloren gegangene Reise-Feeling in die eigenen vier Wände.

Mein Plan für diese Woche? Mir selbst gut zureden

Mitte der Woche kringelte ich mich nach zig Anrufen, ausmisten, ach ja und „nebenbei” noch arbeiten für einen Moment auf meinem Sessel zusammen. Und in diesem Moment der Ruhe, da beschloss ich: Ich muss mir gerade diese Woche noch mehr selbst gut zureden.

Hätte mir eine Freundin von dieser „Puh-Woche” erzählt. Da hätte ich zu ihr Dinge gesagt wie: „Mach einfach alles Schritt für Schritt.” „Und die Wäsche kann auch bis zum Wochenende warten. Du wirst sehen, die Waschmaschine wird fix wieder dicht angeschlossen sein.” „Mach das Chaos-Zimmer einfach zu.” „Schreib doch einfach einen Artikel weniger diese Woche, versteht doch jeder.”

Das stimmt alles sowas von. Aber da muss ich doch nicht drauf warten, dass mir das jemand von außen sagt.

Und weil es seit Lockdown Nummer 1 doch ohnehin ganz normal ist (gesellschaftsfähig wäre wohl das falsche Wort), dass jeder – ob laut oder leise – ab einem gewissen Punkt mit sich selbst redet. Da habe ich diese Dinge einfach mal zu mir selbst gesagt.

Ihr habt jetzt vielleicht ein Bild im Kopf, auf dem ich so im ungeheizten Wohnzimmer stehe und laut mit mir selbst rede, während ich die „Superman”-Pose einnehme. Ganz so dramatisch war das Ganze dann doch nicht. Mehr so innerlich und mental habe ich angefangen mir gut zuzureden. Und obwohl die Situation sich nicht verändert hatte, hatte ich wieder mehr Energie.

Falls Mantra oder Glaubenssatz bei Euch zu tief in der Eso-Schublade stecken (obwohl das dringend da raus muss!), dann versucht es doch auch mal mit dem „selbst gut zureden”. Glaube, das können wir alle im Life at 30 gerade sowas von gut gebrauchen.

P.s. Ich habe auch auf mich gehört und deshalb die Artikel-Anzahl jetzt für den restlichen Dezember ein wenig heruntergefahren. Dazu aber mehr im Weekly Update.

Bild: Sophie Wolter


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