Life at 30: Dieses ganze Ausmisten ist echt Frühjahrsputz 2.0

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Ganz ehrlich: Ich mag es schon immer gern ordentlich zu Hause. Aber mein Ausmisten und Ordnung schaffen ist mittlerweile echt Frühjahrsputz 2.0.

Okay, versteht das mit dem Frühjahrsputz nicht falsch. Mir geht es hier eher um Ordnung und Ausmisten als ums Putzen. Das ist definitiv etwas, das ich ganz und gar nicht mag. Und selbst das Gefühl einer sauberen Wohnung ist null-komma-nix für mich im Vergleich zu diesem „Ausmisten-Gefühl” nach der erledigten Arbeit.

Ich bin unter meinen Freundinnen auf jeden Fall als Ordnungs- und Hygiene-Fanatikerin bekannt. Chaos gab es nicht mal so richtig in den Ersatzwohnungen des Wohnungschaos-Jahres (Ihr wisst schon der Wasserschaden und sechs Monate Auszug) bei mir. Obwohl ich es bei anderen null schlimm finde, wenn Sachen rumliegen, lege ich bei uns dann doch jeden Abend die Decke schnell auf dem Sofa zusammen. Aber ich bin bei weitem keine Marie Kondo. Die schlimmen Schubladen in der Küche waren jetzt erst nach Jahren richtig dran, als wir hier wieder einzogen. Sonst war aufräumen in Sachen Schubladen auch einfach „aus den Augen aus dem Sinn”.

Aber gerade jetzt in den letzten Monaten, in denen man so wenig im Leben selbst bestimmen und kontrollieren kann, da liebe ich meine Ordnung und das Ausmisten noch mehr. Ich habe zwar die ganze Kondo-Ära vor einigen Monaten komplett ignoriert (und keine einzige Folge gesehen oder Zeile gelesen). Doch letzte Woche flimmerte bei mir tatsächlich Folge um Folge von The Home Edit bei Netflix. Ups. Aber irgendwie ist dieses „Ordnungschaffen” zu Hause (und auf dem Fernseher) gerade sowas von wohltuend.

Dieses ganze Ausmisten ist echt Frühjahrsputz 2.0

Dass ich mal eine „Aufräum”-Serie schauen würde… Die Sue von 2019 schüttelt da nur augenrollend mit dem Kopf. Die war aber auch froh, wenn es zwischen Reisen und Terminen mal „eine gaaaanze Home-Office Woche” gab.

Dieses ganze ständig zu Hause sein und keine Abwechslung wirkt sich auch darauf aus, was mir jetzt ein gutes Gefühl gibt. Klar, es war bei mir (hoffe Ihr denkt jetzt nicht: FREAK!) schon immer so, dass ich lieber auf ein aufgeräumtes Regal schaue. Und den Badschrank ausräumen und ausmisten zwar nicht wirklich Spaß machte, aber das Ergebnis danach zu betrachten irgendwie sowas von befreiend war.

Die ganze Sache mit der The Home Edit Serie hebt das alles aber eindeutig auf ein neues Niveau. Da steckt aber sicher auch dahinter, dass ich mich für den Flohmarkt-Wahnsinn motivieren wollte.

Das Wohnungschaos mit Auszug, Möbel neu kaufen müssen und wieder einziehen hatte nämlich auch sein Gutes (aber auch Anstrengendes). Es kamen wirklich nur absolute „Trage-ich-ständig-Stücke” wieder in den neuen Schrank. Und natürlich ein paar Event-Sachen, denn ich werde wohl hoffentlich auch mal wieder ein schönes Kleid oder Blazer tragen.

Dadurch gibt es jetzt aber einen riesigen Stapel aussortierter Teile. Die ich nach und nach bei Mädchenflohmarkt gerade einstelle (Hier geht es zu meinem digitalen Kleiderschrank). Das Einstellen macht nicht so viel Spaß (vor allem das Bügeln…), aber das Verkaufen und das Wegschicken dafür umso mehr.

Seid Ihr auch im Ausmist- und Aufräum-Fieber, weil Ihr so viel zu Hause seid? Oder weil der Frühling jetzt kommt? Oder liegt es bei mir auch sehr an der „neuen, alten Wohnungssituation” mit dem Wiedereinzug? Schließlich gab es bei uns nicht nur Kleiderschränke neu einzusortieren, sondern auch gleich zwei neue Kommoden und ein neues Badregal (das ich absichtlich kleiner kaufte als das alte).

Ich kann Euch allerdings eines sagen. Bei einer Sache stoppt mein Frühjahrsputz 2.0 aber so abrupt wie der Hase vor der Schlange: beim Keller. Prokrastinations-Level hoch 1000. Solange ich mein Fahrrad noch zwischen den Kisten und Koffern rausziehen kann, sehe ich da keine Chance fürs Keller-Ausmisten.

Vielleicht ist das ja wieder diese „aus den Augen aus dem Sinn” Sache.

Bild: Sophie Wolter

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