Life at 30: „Ich liebe Dich” – es ist wahr, auch wenn keiner mithört

In: Life at 30
life at 30 ich liebe dich

Heute ist Valentinstag – da geht es überall um die Liiiebe. Da mache ich mit – aber anders als Ihr denkt. In der Kolumne geht es um drei Worte: „Ich liebe Dich” – die auch wahr sind, wenn kein anderer mithört.

Obwohl es mir am Valentinstag oft viel zu kitschig zugeht, bin ich kein Valentinstags-Hasser. Wenn ein Tag dazu genutzt wird, dass man netter und aufmerksamer zueinander ist, dann ist das doch super. Klar, irgendwie erzwungen – aber so what. Besser einmal zu viel „Ich liebe Dich” gesagt als zu wenig.

Obwohl – da sind wir auch schon direkt beim Thema.

Über öffentliche Liebesbekundungen

Ihr kennt sie bestimmt diese Paare, die sich ständig (nicht nur heute) gegenseitig ein „Ich liebe Dich so sehr!” auf die Facebook-Pinnwand klatschen. Pardon… Retro-Flash. Ich meine natürlich unters Instagram-Bild. Dazu fallen mir nur zwei Worte ein: Ultra nervig. Meine Finger würden sich weigern den Hashtag #Couplegoals auf einer iPhone-Tastatur einzugeben. Ich sage es Euch, spätestens nach „Coup…” wäre Schluss.

Dabei bin ich seit 12 Jahren in einer Beziehung (ja mit demselben Mann!) und seit über zwei Jahren verheiratet. Liebe spielt eine große Rolle in meinem Leben. Aber genau so wie ich eine allergische Reaktion bekomme, wenn ich „Schatz” genannt werde (das ist eine andere Sache…), brauche ich diese ständigen öffentlichen Liebesbekundungen nicht auf Social Media.

Klar, ein gemeinsames Foto am Jahrestag oder Hochzeitstag oder ein cooles Urlaubsbild. Super schön. Aber Ihr wisst, was ich meine: Dieses „love of my life” hier, „love of my life” da. Ständig. Immer. Öffentlich. Vor allen. So à la: Hey schaut her, wie verliebt wir doch ineinander sind. Jeden Tag. Irgendwie geht mir da das Intime und Private verloren. Das „Ich liebe Dich” ist nicht weniger wert, nur weil kein anderer mithört. Für mich sogar viel mehr.

Ein gemurmeltes „Ich liebe Dich” im Alltag – für mich so viel schöner

Abends auf dem Sofa – vor lauter Lachen prusten wir fast das Popcorn wieder aus dem Mund. Ein gemurmeltes „Ich liebe Dich”. Weil wir wir sind. Und genau so unperfekt eben auch perfekt.

Ich will es wieder häufiger sagen. Auch wenn der Alltag die Tage und Wochen verschluckt. Es Dir einfach zwischendurch sagen. Nicht der ganzen Welt, die mithört. Nur Dir.

Weil es nicht weniger wahr ist, wenn nur wir beide es hören – sondern eher noch mehr.

Bild: Sophie Wolter


4 Kommentare

  • Kim

    14. Februar 2020 at 13:09

    Deine Texte über die Liebe sind immer besonders schön und sprechen mir aus der Seele.
    Danke für diesen schönen Text!

    Antworten

  • Susan Fengler

    14. Februar 2020 at 16:44

    Oh wie sehr mich das gerade freut! Danke Dir!

    Antworten

  • Name* Emi

    16. Februar 2020 at 15:45

    Da sprichst du mir aus der Seele! Dazu habe ich letztens mal etwas gelesen: “…people who promote “their relationship online are often battling insecurities or having problems with their significant other.” (…)
    According to scientists, such behavior can be explained by the desire to boost self-worth and to refute others’ impressions that their relationship is doing poorly.”

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  • Susan Fengler

    17. Februar 2020 at 12:09

    Hi Emi, das ist ja sehr interessant – Danke Dir für Deinen Input!

    Antworten

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