Wenn jeder an sich denkt…
In: Lifestyle
…ist an alle gedacht. Warum ich diesen Spruch hasse und warum er meiner Meinung nach überhaupt nicht wahr ist.
Alles muss immer sofort sein. Alles sofort erledigt werden. Wenn man allerdings mal auf Teamwork setzt, dann bedeutet das meist nur eins: warten und dann doch alles selbst machen. Denn was hat der andere gerade in dem Moment davon, in dem er dir hilft?
Diese Einstellung unserer Generation, aber vor allem der Generation nach meiner, nervt mich. Tierisch. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen. Außer natürlich es geht um dich selbst. Dann ist nichts wichtiger, nichts dringender. In unserer Ellenbogen-Gesellschaft, sollte man eben diese immer ausgefahren haben. Wer sich bückt, um etwas für einen anderen aufzuheben, der bekommt den Ellenbogen schon mal mitten ins Gesicht. Und lernt daraus. Wenn ich nur auf mich selbst achte, dann kommt mir nichts in die Quere, das mich aufhalten könnte.
Mal nicht nur an sich zu denken – das bekommt scheinbar niemand mehr beigebracht
Ich habe das Gefühl, unsere Welt wird immer egoistischer. Und das lässt sich nicht mit dem Streben nach Work-Life-Balance vereinen. Erst einmal ich, dann alle andern. Ach hups, für die ist aber gar keine Zeit, denn ich brauche ja auch noch meine „Me-time“.
Mir geht es hier nicht ausschließlich um den Job, sondern auch um eben diese Freizeit. Dem Nachbarn einen Gefallen tun? Also für sowas ist ja wirklich keine Zeit. Ja, bis man eben selbst mal einen Gefallen braucht.
Etwas ohne Gegenleistung zu tun – das wird immer seltener. Da denkt noch nicht mal jemand mehr an Karmapunkte, die man ja egoistischerweise zumindest sammeln könnte…
Wozu das alles führt? Zu noch mehr Egoismus in unserer Gesellschaft. Denn, der der wartet, dass sich jemand mal zur Teamwork aufrafft, der kommt sich irgendwann dumm vor. Und was passiert dann? Er macht auch nur noch alles alleine.
Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Das glaube ich kaum…
Bild: Dennis Kayser
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