Weck mich bitte auf aus diesem Albtraum …

In: Lifestyle
sue suelovesnyc

… Menschen sehen vor lauter Bäumen den Wald kaum. Warum ich aktuell bei einigen auf Social Media lieber mehr als eine Armlänge Abstand halte.

In letzter Zeit kommt mir immer ein alter Songtext aus meiner Jugend in den Kopf, wann immer ich auf Facebook bin. Samy Deluxe rappt die ersten beiden Zeilen meines Artikels hier und spricht mir damit direkt aus der Seele.

Meine Social Media Nutzung könnte im Moment nicht kontrastreicher sein. Auf der einen Seite bin ich ständig dabei Bekannte und Kollegen bei Facebook zu entfolgen, die sich mit dem Teilen eines Focus-Artikels eingeladen fühlen, rechte Parolen der schlimmsten Art zu posten. Dann sehe ich mir auf Pinterest hübsche Brautkleider an oder recherchiere für den nächsten Artikel den neuesten Beauty Hype. Ein und dieselbe Welt?

Jeder hat auf Facebook plötzlich eine Meinung. Ob die völlig unreflektiert ist – egal. Nach einer Stunde höre ich auf, die Kommentare unter Spiegel Online Artikeln zu lesen. Es geht nicht mehr. Es regt mich nur auf.

Via Direct Message kommt dann eine Gruppenunterhaltung mit meinen besten Freundinnen rein. „Kann ich das zum Kölner Karneval anziehen?“ Es ist ein Panda-Kostüm, ja ganz viel bedecken – man muss sich als Frau jetzt noch mehr schützen. Ping – Mail-Newsletter: Pfefferspray ist beinahe überall ausverkauft. Meine Freundin schreibt: „Ja, das hab ich auch schon längst.“

Keine Angst zeigen, das ist jetzt besonders wichtig – und doch sitzt sie einem beim nächsten Großevent oder dem Flug für den Job nach Paris im Nacken…

„Weck mich bitte auf aus diesem Albtraum. Menschen sehen vor lauter Bäumen den Wald kaum. Und man versucht uns ständig einzureden, dass es noch möglich wär, hier frei zu leben …“


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