Stressbewältigung: Lockdown Tipps für die Psyche

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Heute ist der erste Tag des angekündigten harten Lockdowns. Und gerade in solchen Zeiten ist Stressbewältigung so wichtig. Hier sind Lockdown Tipps für die Psyche.

Ganz ehrlich: Dieser Artikel fühlt sich heute einfach richtiger und wichtiger an als Weihnachts-Content. Denn auch wenn wir mittlerweile wissen, was ein Lockdown bedeutet, so macht er auch dennoch etwas mit unserer Psyche.

Und mir ist gerade in diesen Tagen wieder bewusst, dass ich für meine privilegierte Situation dankbar sein kann. Denn für viele bedeutet das „Stay at Home” auch direkt Einsamkeit. Dazu kommt bei einigen noch der mentale Stress wegen einer beruflichen Situation. Aber auch die privaten Sorgen und Ängste, ob ganz klein oder ganz groß, die gerade allgegenwärtig sind. Und dann noch die allgemeinen Unsicherheiten bezüglich des Lockdowns und wie es auch im neuen Jahr weitergehen wird.

Natürlich passen diese – ich nenne sie einfach mal – Lockdown Tipps für die Psyche nicht zu jedem und zu jeder Situation. Aber mir war es einfach ein Bedürfnis einmal meine Learnings aus der Stressbewältigung dazu aufzuschreiben. Und wenn es nur eine kleine Hilfe für jemanden ist.

Stressbewältigung: Lockdown Tipps für die Psyche

#1 Gemeinsam stark – Kontakt suchen

Natürlich ist das Sozialleben gerade absolut heruntergefahren. Und „Kontakte minimieren” in Zeiten der Pandemie so wichtig. Allerdings führt das oft auch dazu, dass Gefühle der Einsamkeit und des Alleinseins erdrückend werden können und innerlich Stress erzeugen. Gerade jetzt ist Austausch so wichtig und sich jemandem anvertrauen zu können. Das kann ein regelmäßiges Telefonat sein. Am besten einen Tag und eine Zeit schon ausmachen, damit es auch wirklich stattfindet. Oder es einmal mit Videotelefonie zu versuchen, auch wenn das vielleicht zunächst ungewohnt ist. Es können auch kleine Experimente sein, wie „wir essen heute mal gemeinsam” via aufgestelltem Laptop oder Handy. Das Wichtigste ist, dass wir mit jemandem sprechen können und trotz allem Kontakt haben.

#2 Nicht so streng mit uns selbst sein

Und das ist häufig verdammt schwer. Die Situation ist gerade für jeden, wenn auch vielleicht aus ganz unterschiedlichen Gründen, schwierig. Vielleicht kommen Gefühle hoch, warum wir es denn nicht schaffen mit allem umzugehen. So erzeugen wir uns selbst innerlich Druck. Nimm Dir etwas von dem Stress alles perfekt machen zu wollen. Kinderbetreuung zu Hause, nebenbei der Job. Dann bleibt eben mal etwas liegen. Oder es wird mal aufgetaut, statt frisch gekocht. Sei nett zu Dir selbst und versuche Dir selbst das Gefühl zu geben, dass „Fünfe gerade sein” jetzt absolut richtig ist.

#3 Ablenkung finden

Es ist natürlich wichtig über die aktuelle Lage informiert zu sein. Wenn es Dir gerade aber nicht so gut geht, dann nimm Dir ganz bewusst eine Nachrichten-Pause. Schalte News-Benachrichtigungen am Smartphone ab. Und schalte bewusst nicht die TV-Nachrichten ein. Suche Dir stattdessen Ablenkung. Das kann ein Buch sein oder ein Weihnachtsfilm. Oder wenn zu viel zu tun ist auch beispielsweise etwas, das im Haushalt erledigt werden muss. Nur bloß nicht nebenbei die Radio-Nachrichten hören. Es ist so wichtig, dass wir uns von all dem auch einmal versuchen bewusst abzulenken. Auch wenn es nur für eine Stunde ist. Bewusst die News zu ignorieren fühlt sich vielleicht seltsam an, aber kann in Momenten, in denen alles zu viel ist, so gut tun.

#4 Gefühle dürfen sein

„Aber anderen geht es viel schlechter.” Natürlich mag das stimmen, aber es führt auch dazu, dass wir versuchen alle Gefühle herunterzuschlucken. Genau darüber habe ich vor kurzem eine Kolumne geschrieben. Du darfst Gefühle zulassen. Auch negative Gefühle. Du darfst auch über etwas weinen, das von anderen vielleicht als nicht so schlimm gesehen werden würde. Rauslassen ist wichtig. Dir selbst zuzugestehen, dass Du diese Gefühle hast. Nur versinken sollten wir nicht in ihnen. Mach Dir Deine Gefühle bewusst. Aber sei Dir auch im Klaren, dass sie Dich nicht bestimmen. Versuche es einmal mit der Rolle des Beobachters, wenn Du das Gefühl hast zu versinken. Einen Schritt zurück zu treten, nachdem Du alles herausgelassen hast.

#5 Hilfe annehmen ist nicht schwach

Hilfe annehmen ist gerade jetzt essentiell. Das kann ein gutes Telefonat mit einer Freundin sein. Oder sich etwas von der Arbeit oder dem Haushalt abnehmen zu lassen. Wenn es Dir aber wirklich nicht gut geht, dann scheue Dich bitte nicht davor bei einer speziell dafür eingerichteten Hotline, beispielsweise von der Deutschen Depressionshilfe (0800 / 11 10 111) anzurufen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Du kümmerst Dich um Dich selbst.

Bitte seid in dieser herausfordernden Zeit auch noch achtsamer in Bezug auf Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder.

Vielleicht konntet Ihr in Bezug auf Eure Stressbewältigung oder den Umgang mit der unsicheren Situation ja etwas aus den Lockdown Tipps für die Psyche mitnehmen. Gemeinsam schaffen wir das!

Bild: Unsplash.com (Mauro Lima)


2 Kommentare

  • Schneegloeckchen

    17. Dezember 2020 at 08:18

    Das sind sehr hilfreiche und nützliche Tipps! 🙂 Ich bin sehr froh darüber, in dieser Zeit einen sicheren Job zu haben. Hinzu kommt, dass ich beruflich gut eingespannt bin und dadurch einen einigermaßen normalen Alltag habe. Privat schaue ich einfach, dass ich Dinge tu, die mir guttun. Dennoch finde ich die Ungewissheit, wie alles weitergeht und welches Ausmaß die Lage vielleicht noch annimmt, einfach sehr schlimm.

    Antworten

  • Susan Fengler

    8. Januar 2021 at 11:17

    Ich freue mich so sehr, dass Dir die Tipps gefallen. Das ist so super, dass Du privat die Dinge priorisierst, die Dir gut tun. Liebe Grüße, Sue

    Antworten

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