Life at 30: Zwischen den Jahren

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Die Zeit gerade nennt sich „zwischen den Jahren” und vielleicht bin ich damit allein, aber ich liebe diese „Zwischenzeit” irgendwie sehr.

„Wie spät ist es? Welcher Wochentag ist heute? Ach egal.” Passender könnte ich die Zeit „zwischen den Jahren” nicht beschreiben. Eigentlich liebe ich es auch, mich so richtig in diese Tage hinein sinken zu lassen. In Jogginghose und Hoodie. Mit der liebsten Serie auf dem Sofa. Oder – je nach Lust und Laune – eben doch die eine Ecke angehen, die ich schon ewig aufräumen wollte, aber zu der ich bei allen To-Dos im Alltag immer nicht kam.

Heute und gestern musste ich doch mehr arbeiten, als ich gedacht hatte, und da fühlte ich mich zuerst ehrlich gesagt wie der kleine Nachbarshund, der bei Regen nicht gern Gassi geht und einfach trotzig mitten auf dem Gehweg stehen bleibt, sodass die Leine ganz straff wird und nichts mehr geht. Dann ist mir aber schnell wieder aufgefallen, dass es doch ein anderes Arbeiten ist so „zwischen den Jahren”. Bei dem ich nach ein paar freien Tagen schnell viele Ideen aufs Papier bringe, wenn ich mich doch hinsetze. Und alles um mich herum zwar langsam geht, aber dafür die Arbeit recht schnell bei wenig Ablenkung erledigt ist.

Ich habe aber auch schon häufiger gehört, wie sich andere über diesen Begriff lustig machten…

Über diese Zeit, die sich „zwischen den Jahren” nennt

So à la: Was soll das überhaupt bedeuten? Schließlich ist schlicht und ergreifend Ende Dezember 2022. Und dann eben ab Sonntag Januar 2023. Wo gibt es da bitte dieses „Dazwischen” – ist doch ganz simpel und easy.

Ja, rein kalendarisch und logisch natürlich. Aber mir fällt trotzdem jedes Jahr wieder auf, dass es eben doch eine „Zwischenzeit” ist. E-Mails können, wenn es dann doch Arbeit sein soll, leichter abgearbeitet werden, weil nicht sofort eine Antwort kommt, sondern ganz entspannt zu 90% eine Abwesenheitsnotiz. Termindruck gibt es meist nicht. Verabredungen auch nur wenige. Irgendwie geht alles langsamer. Egal ob wir arbeiten oder frei haben.

Diese Tage zwischen den Feiertagen sind oft müde Tage. Weil Weihnachten zwar noch so schön sein kann, aber doch meist keine Erholung ist (bei uns zum Beispiel mit zig zurückgelegten Kilometern von Familie zu Familie und wieder zurück nach Hamburg). Nach Koch-Action wird meist eher eine Pho besorgt oder einfach ein bisschen Gemüse und Reis in eine Pfanne geworfen.

Und irgendwie herrscht so eine „Alles kann und nichts muss”-Stimmung, oder? Als wären Tage oder Stunden im Office irgendwie anders und angenehmer als sonst. Und viele Pausen und viel Schlaf plötzlich viel leichter „drin” als sonst im Alltag. Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm, der spätestens in der zweiten Januar-Woche über uns hereinbricht mit neuen To-Dos und Planungen für das neue Jahr.

Für mich sind diese Tage auch eine ruhigere Zeit der Reflexion. Ich schaue auf das Jahr zurück. Und überlege mir mit etwas Abstand zu allem und in der Ruhe einfach nur für mich, was ich beruflich und privat im neuen Jahr mehr priorisieren oder vielleicht hinter mir lassen will.

Also ja, theoretisch ist einfach nur Ende Dezember. Aber ich fühle dieses „zwischen den Jahren” dann doch immer sehr. Und irgendwie finde ich diese langsameren, verschlafenen Tage auch schön. Selbst wenn ich – wie heute – auch arbeiten muss. Du auch?


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