Life at 30: Du darfst es genießen allein zu sein

In: Life at 30
genießen allein zu sein suelovesnyc_life_at_30_zeit_fur_mich_geniessen_allein_zu_sein_hamburg_Susan_fengler

Die Teetasse dampft. Mein Buch liegt schwer in meinen Händen. Und es ist ganz still. Auch wenn ich verheiratet bin, darf ich es doch ruhig mal genießen allein zu sein.

Mein Mann war diese Woche beruflich unterwegs. Oft bin ich es, die „on the road” ist. Dieses Mal war es andersherum. Sue allein zu Haus. Und wenn ich zu Freundinnen oder Bekannten sage, dass ich das auch mal so richtig herrlich finde. Da ernte ich sofort entsetzte Blicke.

Life at 30: Du darfst es genießen allein zu sein

Natürlich verbringe ich wahnsinnig gerne Zeit mit meinem Mann. Aber ich kann auch gut allein sein. Es tut mir manchmal sogar richtig gut. Und ich darf es doch auch mal genießen allein zu sein.

Wäre mein Mann jetzt drei Wochen verreist, klar, das wäre etwas anderes. Aber mal so zwei Abende in der Woche die Wohnung und den Abend für mich zu haben. Das finde ich manchmal so richtig schön. Und das hat ganz und gar nichts damit zu tun, dass mir mein Mann auf die Nerven gehen würde oder ich meine Abende nicht gern mit ihm verbringe.

Ich genieße an diesen Abenden meine Zeit für mich. Will ich noch Yoga machen, dann muss ich nicht darauf achten, eine bestimmte Zeit einzuhalten. Abendbrot gibt es dann eben danach. Und auf Netflix oder Amazon Prime wird einfach der Film eingeschaltet, auf den ich gerade richtig Lust habe. Zum Beispiel „Colette” – ein Film den ich großartig fand, aber den ich Jens auf keinen Fall antun würde. Keine Kompromisse. Nur ich.

Da muss ich auch nicht zwangsweise Verabredungen auf diese beiden Abende legen. Wenn es gerade so kommt – alles klar. Aber ich kann es auch genießen allein zu sein. Nur ich in unserem gemeinsamen Zuhause. Mein Tee. Mein Buch. Ins Bett gehen, wenn ich müde bin und nicht aufbleiben, bis das Basketballtraining beendet ist, um noch ein bisschen zu quatschen.

„Wie kannst Du überhaupt schlafen, wenn Dein Mann nicht da ist?” Also das wäre doch schlimm, wenn ich nur vor mich hinvegetieren würde und nicht für mich existieren könnte, bis er wieder da ist.

Eine Bekannte druckste vor kurzem herum, als sie erzählte: „Ich liebe meine Kinder, aber dieses Wellness-Wochenende ohne sie, das habe ich auch mal so richtig genoßen.” Ein schuldbewusstes Gesicht. Warum? Nur, weil Du mal Zeit für Dich genießt, heißt das doch nicht, dass Du Deine Kinder nicht liebst und nicht auch liebend gern Zeit mit ihnen verbringst.

Bin ich gleich egoistisch, nur weil ich es auch mal genießen kann allein zu sein? Finde ich nicht. Solche Momente nur mit mir selbst, die helfen mir sehr, in Balance zu sein und bei mir selbst anzukommen und dann freue ich mich umso mehr auf die gemeinsame Zeit. Wieder mit dir zu sein, nicht nur mit mir.

Bild: Sophie Wolter


3 Kommentare

  • Kim

    26. Oktober 2019 at 09:57

    Danke für den ehrlichen Text. Mir geht es genauso und auch ich kenne diese Blicke und Sätze.
    Alleine sein zu können finde ich so wichtig und tut ab und zu einfach gut.

    Antworten

  • Susan Fengler

    28. Oktober 2019 at 10:51

    Hi Kim, das sehe ich ganz genau so! Liebe Grüße und genieße Deine Zeit für Dich

    Antworten

  • Annika Kahlert

    29. Oktober 2019 at 13:12

    Vielen Dank für die ehrlichen Worte. Ja, diese Blicke kenne ich auch. Und doch genieße ich diese Momente für mich. Ich sehe sie zudem als Bereicherung für die Zweisamkeit, da man diese noch viel konzentrierter/ bewusster genießen kann.
    LG,
    Annika

    Antworten

Hinterlasse ein Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten (Name und Email Adresse) durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.