Weniger vergleichen mit anderen – nur wie?

In: Less Stress
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Weniger vergleichen mit anderen. Das steht so oft auf unserer mentalen „Wunschliste”. Aber oft ist das gar nicht so einfach. Was dabei helfen kann, dass die Vergleiche nicht so schwer wiegen?

Wenn wir uns ständig mit anderen vergleichen, dann ist das ein richtig sicherer Weg zu Unzufriedenheit und Frustration. Egal ob es da um Job-Erfolge geht oder privates Glück. Und obwohl wir das wissen, bedeutet es nicht automatisch, dass wir versuchen den dauernden Vergleichen aus dem Weg zu gehen. Ganz ehrlich: Es ist in unserer Gesellschaft und vernetzten Welt auch schier unmöglich. Du musst nur eine App öffnen und sofort dreht sich das „Vergleichs-Karussell” in Höchstgeschwindigkeit.

Deshalb habe ich diesen Artikel nicht ganz kühn und reißerisch „So vergleichst Du Dich nicht mehr mit anderen” genannt. Obwohl das sicher noch mehr Leser*innen zur Folge hätte. Aber ich gebe lieber alltagsnahe Tipps weiter als nur mit Superlativen à la „Die beste Strategie, um Dich nie wieder zu vergleichen” um mich zu werfen. Also los.

Weniger vergleichen mit anderen – nur wie?

Zunächst einmal wäre an einem Vergleich mit jemand anderem nicht unbedingt so viel verkehrt. Ich schaue schließlich unglaublich gern bei Sportveranstaltungen zu. Und da ist das im Wettbewerb untereinander ja absolut an der Tagesordnung. Führt sogar – ist man selbst der/die Sportler*in – zu Höchstleistungen oder sorgt in meinem Fall beim Zusehen für Unterhaltung.

Mir geht es hier um die ständigen Vergleiche im Alltag. „Wieso läuft bei ihr immer alles glatt?” (Spoiler: Ist gar nicht so.) „Wie bringt sie Job und Kids so leicht unter einen Hut, während ich nur gestresst bin?” „Wie schafft sie bei all dem Genuss beim Essen so eine schlanke Figur zu haben? Wenn ich Essen nur ansehe…” „Jetzt starten alle mit ihren Projekten, aber meine Idee fühlt sich noch nicht final an. Das setzt mich so unter Zeitdruck.” „Womit verdient sie nur so viel Geld, um sich das alles leisten zu können? Ich habe in der Selbstständigkeit schon Horror vor der nächsten Umsatzsteuer-Zahlung.” „Wie können sie so viel reisen, während ich zu Hause scheinbar so viele Verpflichtungen habe?” „Wieso sieht sie nach so wenig Schlaf so viel frischer aus als ich?”

Um nur ein paar (übrigens fiktive) alltagsbezogene Beispiele zu nennen. Fällt Dir dabei etwas auf? Wir spüren die eigene Unzufriedenheit und den Druck geradezu schon beim Lesen dieser wenigen Sätze oder?

Wie Du Dich weniger mit anderen vergleichst?

#1 Schaffe Dir ein Bewusstsein

Zunächst einmal gilt: Dir bewusst zu machen, dass Du Dich gerade vergleichst und zu versuchen es abzustellen (oder zumindest nicht darin zu versinken), ist schon einmal unglaublich wertvoll. Und Dich beispielsweise auch nicht in ewigen Lästereien zu verlieren, sondern bewusst aus der Situation heraus zu treten.

#2 Nimm Dein Social Media Verhalten unter die Lupe

Genauer gesagt meine ich damit: Entfolge allen Accounts, die Dir nicht gut tun. (Wenn es jemand aus Deiner Familie ist oder die Person nicht merken soll, dass Du nicht mehr zusiehst, kannst Du auch Dir auch einfach mit ein paar Klicks die Stories oder Feed Postings nicht mehr anzeigen lassen, obwohl Du noch Follower bist.)

Du bist nicht gezwungen, Dir (wahrscheinlich ja doch) jeden Tag das Leben von Menschen anzusehen, wenn es Dich unglücklich macht. Folge Instagram-Accounts (vielleicht ist da ja sogar meiner dabei), die Dich motivieren. Dir Mut geben. Umgib Dich auf Social Media mit positiven Vibes. Lasse los von Inhalten (und Menschen), die Dir kein gutes Gefühl geben. Du darfst Dich aktiv mit Dingen umgeben, Die sich gut anfühlen, das schrieb ich auch schon in meinem eBook „Namastay Yourself: Weg vom Erwartungsdruck im Life at 30″.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Du allen erfolgreichen Menschen, die Schönes erleben entfolgen sollst. Aber sieh Dir einmal genau an, wenn Dich etwas ständig triggert und besonders stark in diese „Vergleichsspirale” zieht. Konsumiere Social Media mit wachem Auge.

#3 Denke ans „Mitdenken”

Und mit mitdenken meine ich jetzt nicht, dass Du, bevor Du in den Urlaub fährst, noch einmal sichergehst, dass die Kühlschranktür auch wirklich zu ist. Ich meine, denke bei den Menschen, die Du siehst (egal ob digital, in Deinem Freundeskreis, im Jobumfeld), mit, dass noch viel mehr bei Ihnen passiert, als Du zunächst erkennen kannst. Denke mit, dass all das Perfekte, das Großartige, das Erfolgreiche, mit dem Du Dich gerade vergleichst, ganz sicher auch seine Schattenseite hat. Dass alle – selbst die die wir bewundern – ganz eigene Sorgen, Ängste und Herausforderungen zu bewältigen haben.

Wenn wir damit aufhören andere als Superheld*innen auf ein Podest zu stellen, dann vergleichen wir uns auch weniger mit dieser Perfektion.

#4 Andere dürfen in einer Sache besser sein als Du

Oft haben wir das Gefühl, dass wir ALLES können müssen. Alles hinbekommen müssen. Andere dürfen aber in etwas besser sein als wir. Wir haben alle so unterschiedliche Stärken und Talente. Dir fällt dafür etwas ganz anderes mit Sicherheit viel leichter als dieser Person, mit deren Superkraft Du Dich da gerade vergleichst. Und so oft geht es der anderen Person, wenn sie Dich ansieht, genau so. Wir sehen bei den anderen so oft spielend leicht die Stärken. Bei uns selbst fallen dagegen die eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen viel mehr ins Auge. Ja, vielleicht kann die Kollegin bei jeder Präsentation alle Kunden überzeugen, weil sie so schlagfertig ist. Dafür hast Du immer durch Deine gute Recherche die wasserdichten Zahlen parat. Na und rate mal, wie sie sich mit Dir vergleicht? „Hätte ich doch nur alle Fakten immer so schnell parat wie sie…”

#5 Vergleiche Dich mal mit Dir und nicht mit anderen

Was so oft ein positives Vergleichserlebnis ist? Wenn Du Dich statt mit anderen mit deinem „ehemaligen” Ich vergleichst. Das muss jetzt keine Hollywood-Erfolgsstory sein à la „vor fünf Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich heute eine Firma gegründet, zehn Kinder habe und Millionärin bin”. Es kann auch etwas sein, dass Dir auffällt, wenn Dein Teenager-Ich Dich jetzt sehen könnte. Wie viele Hindernisse und Hürden Du bewältigt hast. Was Dich alles nicht umgeworfen hat, sondern Du hast danach weitergemacht und Dich nicht unterkriegen lassen. Wie viel mutiger Du heute bist als früher. Wie viel schlauer. Vergleiche Dich ruhig mal mit Dir selbst. Und schau dabei genau hin. Da ist viel mehr Positives als Du vielleicht zuerst annimmst. Und dann sei mal so richtig, richtig stolz und dankbar, wie Du Dich entwickelt hast (egal in welchem Bereich).

#6 Versuche an Deinem Perfektionismus zu arbeiten

Das mache ich auch sehr oft im Stressmanagement Training und dem Life at 30 Mentoring. Perfektionismus verleitet uns so sehr zu den Vergleichen, die uns am meisten unter Druck setzen. Die anderen scheinen so oft perfekt zu sein, nur wir nicht.

Wenn wir unseren Perfektionismus (in kleinen Schritten) immer mehr loslassen, dann wiegen die Vergleiche mit anderen auch nicht mehr so schwer.

Willst Du Dich aktuell weniger mit anderen vergleichen, weil Du weißt, dass es Dir sehr gut tun würde?


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