Warum Pausen produktiv sind?
In: Less Stress
Fehlt Dir auch gerade Energie? Ist im grauen Herbst und bei all dem Tempo Ende des Jahres ganz normal. Heute geht es deshalb um Pausen. Und darum, dass Pausen produktiv sind.
Wenn ich eines gelernt habe, als ich vor Jahren aus dem Hamsterrad sprang? Wie wichtig Pausen sind. Aber in diesem Jahr habe ich noch ein weiteres Learning dazu gewonnen. Und das ist, dass Pausen produktiv sind.
Das war mir eigentlich schon sehr, sehr lange bewusst. Aber manchmal müssen wir etwas erst so oft wiederholen und durch Erfahrung bestätigt bekommen, bis wir es uns selbst glauben. Kennst Du das?
Warum Pausen produktiv sind?
Stopp! Nicht falsch verstehen. Ich meine damit ganz und gar nicht: Pausen produktiv zu nutzen. Nein! Darüber gibt es schon tausende Artikel, die alle Richtung Selbstoptimierung und Leistungsgesellschaft gehen. Ich meine, dass die Pause, also gerade wenn wir sie nicht sofort wieder mit etwas füllen, produktiv ist.
Meine Selbstständigkeit erfordert ein sehr hohes Maß an Kreativität, Motivation und Eigenregie. Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich kein Geld. Wenn ich mich nicht weiterentwickle in meinem Business, dann bleibe ich stehen. Das kann schon einmal zu Druck führen. Vor allem, wenn wir uns (was wir leider viel zu oft tun) mit anderen vergleichen. Sie scheinbar „an uns vorbeiziehen”. Alle in der – Vorsicht! – Außenwirkung ein krasses Tempo vorzulegen scheinen.
Die Pause wird in unserer Gesellschaft immer noch sehr häufig als Schwäche ausgelegt. Da kann es zig „Me-Time”-Bewegungen und „Selfcare”-Lifestyle-Tipps geben. Am Ende des Tages gilt meist noch immer: Wer am beschäftigsten ist und am meisten durchpowert, ist erfolgreich. Wird angesehen. Bekommt Lob, was derjenige/diejenige so alles schafft oder erreicht.
Auch, wenn wir es medial leider viel zu wenig aufgezeigt bekommen: Niemand kann ständig ohne Pause durchpowern. Und vor allem ist das schlicht und ergreifend nicht sinnvoll. Weil selbst, wenn Du aufs „Ich muss funktionieren” aus bist (was ich Dir nicht raten würde). Funktionieren wir einfach besser, wenn wir Pausen haben. So richtige Pausen. Ohne To-Do Liste. Ohne Freizeitsstress. Ohne „Ich muss jetzt aber unbedingt noch meditieren”.
Leistung ohne Pausen, das ist (sage nicht ich, sondern die Wissenschaft) schlicht und einfach nicht möglich.
Wir müssen umdenken, denn Pausen sind sowas von produktiv
Pausen sind produktiv. Wirklich. Glaub mir. Schreib es Dir auf. Klebe es als Post-It auf Deinen Schreibtisch (oder wie auch immer).
Ich kann es Dir aus eigener Erfahrung bestätigen. Und wenn Du genau hinsiehst, wirst Du es auch bei Dir schon in zig Situationen erlebt haben.
„Ich brauche eine Pause”. Das dachte ich Ende letzter Woche. Weil es immer „bäm, bäm, bäm” beruflich und privat in den letzten Monaten Schlag auf Schlag ging. Statt „durchzuziehen” habe ich gestern (an einem Montag!) die gesamte To-Do Liste für den Wochenanfang über Board geworfen. Und ich war so happy, dass ich das konnte. Gerade überlege ich mir in meiner Fokus-Planung für das Jahresende und den Jahresanfang (Prioriäten setzen ist sowas von der Schlüssel, merke ich immer wieder), wann ich noch eine längere Pause einplane.
Weil ich weiß: Pausen sind sowas von produktiv. Ich habe es jedes einzige Mal gemerkt, wenn ich mir Pausen nahm (besonders die längeren!). Und doch muss ich mich jedes Mal aufs Neue wieder selbst überzeugen, mir Pausen zuzugestehen. Besonders wenn sie länger als einen Tag dauern sollen (und das sind doch erst die richtigen Pausen).
Du kennst das bestimmt, wenn Du nicht – sagen wir mal – im Flow bist. Und sich etwas zieht wie Kaugummi. Das Gefühl habe ich oft, wenn ich mir nicht genug Pausen nehme. Wenn ich versuche „durchzuziehen”. Und dann merke: Das war gar nicht der richtige Weg. Ich habe es mir nur unnötig selbst schwer gemacht.
Pausen tun uns nicht nur körperlich gut, weil wir beispielsweise die durch fehlende Pausen erzeugten Stressreaktionen vermeiden. Sondern auch geistig. Sie sind notwendig. Unser Gehirn braucht Pausen zur Regeneration. Ein wichtiges Stichwort ist hier Gedächtniskonsolidierung. In Ruhephasen werden Sinneserfahrungen im Gedächtnis gespeichert. Nervenverknüpfungen werden verstärkt und neue angelegt.
Pausen fördern die Kreativität und die Produktivität
Nach einer richtigen Pause sprudele ich oftmals nur so vor Ideen für mein Business (und auch für meinen ganz eigenen Weg im Leben). Macht mit der wissenschaftlichen Erklärung oben auch einfach nur Sinn. Kolumne und Artikel flossen nach einer Ruhephase nur so aus den Fingern auf die Tastatur. Manchmal, bei längeren Pausen, füllte ich ein ganzes Notizbuch gegen Ende der Pause. Ich fand neuen Fokus. Wusste auf einmal mehr, was ich wollte. Und vor allem, was ich loslassen wollte (und schaffte mir allein damit zukünftig so einen Haufen Stress im Alltag vom Hals).
Wenn mein Hirn mal zur Ruhe kam. Ich mich mit Dingen beschäftigte, die nicht „Aufgaben” (ob beruflich oder Haushalt) hießen. Mich treiben ließ. Meine Nase nur zum Vergnügen in ein Buch steckte (und nicht in eines, das für den Job nützlich ist!). Genau dann passierte (manchmal recht schnell, manchmal nach einer ganzen Weile) geradezu etwas Magisches. Und nach jeder Pause merken ich, wie viel produktiver ich eigentlich bin (vor allem verglichen damit, wenn ich keine Pause gemacht hätte).
Ich will heute wieder Werbung machen für die Pause. Für die richtige Pause. Ohne Businessbuch oder Podcast, der einen weiterbringt. Einfach die Pause mit „raus in die Natur”. Mittagsschlaf. Mit „machen, worauf ich gerade Lust habe”.
Nicht als „Aufladen”. Und auch nicht mit der Intention das oben genannte unbedingt „hervorzubringen”. Einfach als Pause. Ohne Druck. Ohne schlechtes Gewissen.
Aber mit dem Wissen: Die Pause stiehlt uns keine Zeit. Wir sind durch sie sogar im Endeffekt viel produktiver und sowieso überhaupt erst richtig leistungsfähig.
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