Life at 30: Wenn die Urlaubsplanung stresst

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Ich liebe es zu reisen, würde es sogar zu meinen Top 3 Hobbys zählen. Aber manchmal stresst die Urlaubsplanung auch ganz schön, oder?

Diese Woche habe ich meinen neuen Reisepass abgeholt (der lag da übrigens schon ziemlich lange fertig rum…). Und wurde gefragt: „Was sollen wir mit dem alten Pass machen?” Spontan antwortete ich: „Ach, den können Sie…”. Stoppte dann aber doch und sagte: „Nee, ich nehme ihn lieber doch mit.” In der U-Bahn blätterte ich dann so durch und schaute mir die Stempel an. Hochzeitsreise auf die Seychellen inklusive Kooperation mit richtig großartigen Hotels. Eine berufliche Reise nach Marrakech, auf die mich mein Mann begleiten konnte, die sich einfach anfühlte wie 1001 Nacht. USA – wo ein Teil meiner Familie wohnt (früher jeden Sommer NYC) und wo wir im Januar auf Hawaii Zeit verbrachten, die mich nachhaltig ganz tief im Inneren verändert hat. Während ich so an diese Reisen zurückdachte, da überkam mich eine riesige Dankbarkeit. Dass es für mich mit genau diesem Pass und all meinen Privilegien so einfach ist, so viel von der Welt zu sehen. Das ist ganz und gar nicht selbstverständlich.

Ich liebe es zu reisen und in andere Kulturen einzutauchen. Aber auch einfach an Lieblingsorte in Europa immer wieder zurückzukehren. Wie nach Frankreich, wo ich in meiner Kindheit und Jugend Urlaube mit meinen Eltern verbrachte. Oder auch nach Mallorca, das ich viel zu spät schätzen lernte, weil ich  abgeschreckt vom Ballermann erst nicht verstand, dass diese Insel einfach zauberhafte Orte und wunderschöne Buchten hat. Es gibt auch Hotels, die ein richtiges „Sehnsuchtsziehen” in mir auslösen (wie dieses auf Sizilien, das ich beruflich besuchen durfte). Und Kopenhagen ist definitiv gerade die Stadt, die ich mit einem der schönsten Städtetrips mit meinem Mann und dem leckersten glutenfreien Essen verbinde. (In meiner Reise-Kategorie gibt es übrigens unzählige Tipps für euch).

Aber manchmal stresst die Urlaubsplanung…

Seit ich Stressmanagement-Trainerin bin, merke ich viel schneller, wenn mich etwas stresst. Was ziemlich gut ist, denn früher bin ich viel zu lange im Dauerstress immer weiter gerannt. Ich bin mir sehr bewusst, dass die letzten Monate viel waren. Einrichten einer zweiten kleinen Wohnung in Mannheim wegen des Jobs meines Mannes und viele ICE-Fahrten Hamburg-Mannheim. Dazu immer viel Terminkalender vergleichen und organisieren. Dazu familiär Privates, das mich auch einiges an Energie kostet (was ich aber auch gern privat halten möchte, aber dennoch zum Verständnis ein großer Faktor). Dann noch ein riesiges Projekt mit dem Schreiben meines Buches mit einem großen deutschen Verlag. Und daneben ja auch noch der normale Alltag.

Gerade merke ich, wie oft die Energie fehlt. Dazu kommen dann noch die politische Situation und die Krisen, die viel Raum im Kopf einnehmen und das Herz schwer machen. Alles ziemlich viel.

Als es dann an so etwas Schönes wie die Urlaubsplanung diesen Sommer ging, da merkte ich (nicht nur ich…), dass das irgendwie plötzlich überforderte. Noch dazu hat mein Mann genau in der Hochsaison frei, wenn alle Schulferien überall in Europa haben und wir waren dafür eigentlich viel zu spät dran. Ja, das sind Luxusprobleme – keine Frage. Aber dieses Jahr stresst mit dem Blick auf die unfassbar hohen Preise und das Preis-Leistungsverhältnis dazu die Urlaubsplanung. Und ich finde auch in einer privilegierten Situation dürfen wir uns zugestehen, dass schöne Dinge auch für Stress sorgen können.

Wir warten jetzt erst einmal ab. Das Wetter ab Ende Juli. Vielleicht etwaige Last Minute Schnäppchen, die doch noch aufploppen. Denn für „Joa ganz okay” viel Geld zu bezahlen, das ist es gerade einfach nicht. Bleiben vielleicht auch etwas in Hamburg. Ich weiß allerdings auch aus Erfahrung, dass Urlaub zu Hause in einer Selbstständigkeit mit Home-Office nicht so gut funktioniert, wenn ich ganz ehrlich bin. Zuhause da wird dann doch kurz die eine Stunde hier und da etwas weggearbeitet. In der Wohnung endlich mal der Kühlschrank geputzt. Da muss ich mir schon bewusst andere Dinge einplanen.

Ich finde, wir dürfen auch ruhig einmal zugeben, dass auch etwas Schönes wie die Urlaubsplanung stressen kann… Oder?


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