Life at 30: Einfach mal blau machen

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Ich tauche das (erstaunlich schwere) Holzpaddel in das ruhige Wasser. Und denke: Heute war einfach mal blau machen sowas von genau das Richtige.

Als ich von meinem Termin komme, da bin ich erschöpft. So sehr, dass sich die Arme und Beine so richtig schwer anfühlen. Da sehe ich an der Ecke einen kleinen Buchladen in einer alten Passage. Mein Blick fällt auf einen Tisch mit ausgelegten Büchern. Ein Cover sticht mir sofort ins Auge: „Tage mit Gatsby”. Der Klappentext verspricht, wonach ich mich gerade so sehr sehne. Sommer, Süd-Frankreich, eine völlig andere Welt. Und dann noch in Verbindung mit einer literarischen Reise in die Ära von F. Scott Fitzgerald, aber noch viel mehr in die Welt seiner Frau Zelda.

Ich greife nach dem Roman und der Kauf fühlt sich nach einer Belohnung an. Wenn es mir nicht gut geht, dann finde ich immer den Weg in ein altes Buchgeschäft.

Zuhause angekommen lege ich das Buch ganz vorsichtig auf unseren dicken Holztisch und schaue aus dem Fenster in die strahlende Sonne. Heute ist vielleicht der letzte wahre Sommertag in diesem Jahr, schießt es mir in den Kopf. Und da beschließe ich es. Ich werde den Rest des Tages einfach mal blau machen.

Einfach mal blau machen …

Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ich mache mir ein glutenfreies Käsebrot mit dem frischen Ziegenkäse, den ich einen Tag zuvor auf dem Markt gekauft habe. Werfe mich dann in meinen liebsten dunkelblauen Pünktchen-Bikini. Und esse das Brot auf dem Balkon in der Sonne und mit dem Blick auf einen strahlend blauen Himmel.

Die letzten Tage waren wieder herausfordernd für mich. Der Schimmel in der Wohnung ist zurück. Und das war für mich im letzten Jahr der Beginn einer für mich so schweren Zeit, die immer noch nicht vorbei ist, sodass mir kurz die Tränen in die Augen schiessen. „Nicht jetzt”, denke ich. Und lenke meine Gedanken auf die wunderschönen Tage in der Provence. Versuche mir mit dem leckeren Käse und dem Gesicht in der Sonne die schönen Erinnerungen zurückzuholen.

Vielleicht ist das auch das Zeichen, dass eine Veränderung her muss. Vielleicht ist das der Stoß, den ich brauche. Vielleicht ist es auch einfach ein großer Haufen Mist. Ich weiß es nicht. Aber eins beschließe ich in diesem Moment: Heute Nachmittag werde ich diesen letzten Sommertag so richtig auskosten. Werde mein Buch nehmen und es vorne an der Alster in der Sonne lesen.

Und das mache ich dann einfach. Suche mir einen ruhigen Platz mit richtig weichem Gras (und ohne Kronkorken des letzten Partyabends). Mit Blick aufs Wasser. Das eigentlich auch zum einfach mal blau machen passen würde, wenn es denn nicht die Alster wäre. Die ist eher irgendwie dunkelgrün. Schön ist trotzdem, wie die Boote an mir vorbeifahren.

Abends sitze ich selbst mit meinem Mann auf so einem hölzernen Kanu. Eigentlich wollten wir ein Tretboot mieten, weil das Paddeln mehr Arbeit ist als zu treten. Aber die waren alle weg, also doch das Kanu. Und irgendwie ist es auch schön. Das Holzpaddel ins Wasser zu tauchen und die Häuser zu betrachten, die in mich in Hamburg immer wieder so sehr begeistern.

Als wir um eine Ecke fahren, da strahlt der Himmel uns entgegen. Ich sage zu meinem Mann etwas in der Art wie „Jetzt wo ich Hamburg gerade so richtig satt hatte und am liebsten sofort ans Meer ziehen wollte. Da zeigt es sich so schön.”

Abends sitzen wir zusammen auf dem Sofa und ich bin erstaunt als mein Blick auf die Uhr fällt. „Es ist erst zehn. Fühlt sich an wie zwei Uhr nachts.” Nicht weil ich so müde bin, sondern weil ich an diesem einen Nachmittag als ich mich fürs einfach mal blau machen entschieden habe, so viel erlebt habe.

Eigentlich waren es so wenige Stunden

Ein paar wenige Stunden (denn wenn ich es ganz genau betrachte, war es doch nur ein Nachmittag) weg von den Sorgen. Einfach denken: Die Arbeit ist morgen auch noch da. Das tat so gut.

Wir müssen es uns viel häufiger erlauben. Diese kleinen Fluchten im Alltag. Dieses einfach mal blau machen.

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