#youdidnotwakeuplikethis: Die schöne stilisierte Instagram-Welt

In: Lifestyle
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Ihr liebt Instagram genau so sehr wie ich? Postet Selfies mit der besten Freundin, den tollen Blick aufs Meer oder gern auch mal euer Lunch? Ich habe schon über 1000 Fotos bei Instagram geteilt und liebe es, wenn meine Fotos euch gefallen. Wie sich Instagram aber gerade für Blogger entwickelt – da sag ich nur: #instalegs oder #youdidnotwakeuplikethis.

Meine Pics heller oder schärfer zu machen – klar. Dann vielleicht noch einen Filter drüber. Zack, schon gepostet. So läuft das heute nicht mehr. Willkommen in der stilisierten Instagram-Welt – da wird der Kaffee extra fürs „Ich bin gerade erst aufgewacht und lümmel noch im Bett”-Foto mit besonders schönem Milchschaum versehen, das Buch mit dem coolsten Cover daneben drapiert und dann schon mal ein Haufen Schmuck angelegt (mit dem man natürlich geschlafen hat). Dann noch 35 Versuche und ab in die App. Nein, nicht auf Instagram, sondern erst mal auf Snapseed und Co. zum Bearbeiten. Und… schoooon… ist der „Schnappschuss” auf Instagram. #nofilter #wokeuplikethis

Habt ihr euch schon mal gefragt, warum viele Blogger immer diesen wunderbaren Glow haben und das Selfie im perfekten Licht erstrahlt? Erst musste noch der: Stell-dich-vors-Fenster-Trick herhalten, der dann aber schnell von professionellen Foto-Leuchten abgelöst wurde. Ja, wirklich. Und fotografiert wird nicht etwa mit dem Smartphone – sondern gleich mit der Spiegelreflex… Den Rest übernimmt dann Photoshop, bevor das super spontante Selfie am nächsten Tag erst aufs Handy geschickt und dann auf Instagram gepostet wird. Puh… Ganz schön anstrengend.

Ich liebe schöne Fotos auf Instagram – bin sehr stolz auf meinen tollen San Francisco Golden Gate Bridge Schnappschuss und stelle auch mein Sushi mal ein wenig mehr in die Mitte oder lege Beauty-Produkte auf den Teppich, damit das Bild schöner wird. Wenn der Mülleimer am Bildrand stört – schneide ich ihn dank App einfach weg. Das alles passiert aber mit „normal entstandenen Fotos” – diese perfekte Inszenierung des eigenen Lebens, die ich täglich sehe, macht mir irgendwie mittlerweile etwas Angst.

Das geht nämlich mit den Apps schon so weit, dass mit der einen die Zähne für’s perfekte Zahnpastalächeln aufgehellt werden (ja, wirklich!) und mit der anderen App mal schnell ein paar unerwünschte Kurven retouchiert. Insta-Diät und Insta-Zahnarzt – alles lässt sich ganz fix perfektionieren. Wird dann aber natürlich nicht kommuniziert, ist ja schließlich alles ganz spontan und das wahre Leben.

Warum mich das überhaupt so beschäftigt? Viele (auch jüngere) Mädels sehen sich die Instagram-Accounts der bekannten Blogger an und schwärmen: wow so ein perfektes Leben, „xyz” sieht einfach immer toll aus – sogar morgens nach dem Aufstehen – einfach perfekt. Dass man natürlich nicht schreckliche Fotos von Bad Hair Days postet – das ist ja klar. Aber wenn schon das scheinbar spontane Selfie gar nicht mehr so aktuell ist und genau so professionell erstellt wie für manche Werbeanzeige. Ist das dann nicht ein gefährliches Realitätsbild, das einem da als echt und live verkauft wird?


0 Kommentare

  • Susi

    31. Januar 2015 at 16:59

    haha, danke für diese wahren Worte. Nur Schein, kein Sein. ;-))

    (Es gibt eine Foto-App zum Zähne aufhellen??)

    Antworten

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