Life at 30: Was Macht mit manchen Menschen macht

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Ich bleibe wirklich lange ruhig. Fahre nicht schnell aus meiner Haut. Aber von oben herab behandelt zu werden – das geht gar nicht. Was Macht manchmal mit Menschen macht…

Es gab da diese Situation bei meiner Ausreise aus New York. Die mich mit einem Schlag nicht nur wahnsinnig wütend machte, sondern auch sehr froh, einfach wegfliegen zu können. Dazu muss man sagen, ich werde wirklich nicht schnell wütend.

Schon früh lernte ich von meinen Eltern: Wenn Du andere nett behandelst, wirst auch Du gut behandelt. Eigentlich so einfach. Mit dreißig weiß ich es aber mittlerweile besser – vor allem wenn man Menschen Macht gibt. Oder sie zumindest meinen, über Dir zu stehen.

Wie wäre es mal mit: Wie ich Dir, so Du mir?

Ich weiß, die Redewendung lautet eigentlich anders herum. Aber für das, was ich sagen will, passt sie so einfach ziemlich gut. Hier habe ich sie auch schon so in einer Kolumne benutzt. Selbst wenn ich sehr gestresst bin, oder einen miesen Tag habe, versuche ich das nicht an andern auszulassen. Da bekommt es höchstens abends einmal mein Mann ab (indem ich mich über etwas beschwere), aber sicherlich nicht ein Kollege, Businesspartner oder gar jemand Fremdes.

Da stehe ich aber nun in der Security Schlange und muss mich sowas von zusammenreissen. Ich spreche kein Wort. Denn wenn ich jetzt etwas sage, dann platze ich. Um mich herum schon mitleidende Blicke. Warum? Weil ich mich von einer völlig fremden Security Frau sowas von „unterbuttern” und schlecht behandeln lassen muss, dass es wirklich all meine Kraft kostet, mich nicht verbal mit ihr anzulegen.

Es ging darum, wie ich meine Sachen in die dafür vorgesehenen Schalen ordnen sollte. Statt mir einfach höflich zu sagen, dass ich Laptop, iPad und Co. alles einzeln nebeneinander legen muss, statt zusammen in eine Schale, werde ich gemaßregelt. Erst ein erhobener Zeigefinger. Dann ein paar Mal Kopfschütteln. Dann verrät sie mir langsam auch mit wenigen Worten, was Ihr Problem ist. Allerdings so umständlich, herrisch, von oben herab, dass ich es erst beim dritten Mal nach ihren Wünschen anordnen kann. Dazu muss man sagen: Ich hätte nicht nur eine höfliche englische Ansage verstanden, sondern fliege beruflich wirklich oft, weiß eigentlich wie der Hase läuft… Innerlich koche ich. So muss man sich doch nicht behandeln lassen. Allerdings ist eine amerikanische Security (auch wenn ich nur nach Hause will) nicht der richtige Ort, um Emotionen herauszulassen.

Was macht die Macht aus Menschen?

Andere ungerecht zu behandeln, kaum etwas stört mich so sehr, selbst wenn ich nicht betroffen bin. Als ich einmal in einer Redaktion gearbeitet habe, da sah ich ein ums andere Mal weinende Praktikantinnen. Nur einer der Gründe für die Tränen? „Die Praktikantin fragen wir ja wohl nicht, ob sie mit zum Mittagessen will (lacht). Soweit kommt es noch.”

Ich war zu dem Zeitpunkt Online-Leitung. Nie im Leben wäre mir so ein Schwachsinn über die Lippen gekommen.

Versuchen wir es doch einfach mal mit der guten alten Höflichkeit. Mit netten Worten und Gesten. Du bist nie besser als jemand anderes. Und solltest Dich erst recht nicht so benehmen. Nach oben einschleimen, nach unten austeilen? Es gibt kaum eine schlimmere Charaktereigenschaft.

„Man kann den Charakter eines Menschen danach beurteilen, wie er diejenigen behandelt, von denen er weder Vorteil noch Nutzen hat.”

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