Life at 30: Was Du nicht siehst…

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Was Du nicht siehst… Damit habe ich diese Woche ein Instagram Posting begonnen. Und dieses wichtige Thema soll heute hier noch ausgeführt werden.

Was wir so oft völlig falsch annehmen und in der Konsequenz so sehr als Erwartungsdruck und Stress auf uns lastet? Dass alle andern alles immer viel besser hinbekommen als wir selbst. Beziehungsweise, dass es bei allen andern immer „läuft”, nur bei uns selbst nicht. Alle andern so erfolgreich, perfekt, fehlerfrei sind und nur wir scheinbar nicht gut genug sind.

Am Mittwoch habe ich das Bild, das Du oben siehst, auf Instagram gepostet und darüber geschrieben: „Was Du nicht siehst…”. Auf zwei weiteren Bildern habe ich aufgeschrieben, was ich glaube, was viele denken, wenn sie das Foto sehen. Und was hinter den Kulissen wirklich die Geschichte des Fotos war. Ein solch „harmloses” Bild wie das hier kann in den Augen anderer zu viel Druck führen. „Sie hat immer so schöne Fotos.” „Ihre Haut ist echt immer so strahlend.” „Boah, die strotzt ja wieder vor Selbstverliebtheit/Selbstbewusstsein.” Auch ich kenne das. Wenn ich durch Instagram scrolle. Erwartungsdruck wohin ich blicke, denn scheinbar sind alle entweder total relaxt im Urlaub und nur ich buckele am Schreibtisch. Oder sie fahren einen Erfolg nach dem anderen ein, während ich mir gerade überlege eine Pause einzulegen. Aber auch optisch: In meinem Job setzen die perfekt inszenierten Bilder auch noch beruflich unter Druck und nicht nur persönlich.

Was Du nicht siehst…

Das ist häufig erst das „ganze Bild”. Denn natürlich wissen wir, dass nicht ständig alle im Urlaub sind. Nicht alle immer pickelfrei sind. Hinter den geteilten Erfolgen, meist viele, viele nicht gezeigte Niederlagen stecken. Oder hinter dem perfekten Dinner meist eine chaotische Küche steckt. Ich weiß das alles. Du sicher auch. Und trotzdem denken wir so oft nicht das „ganze Bild” mit.

Wir vergleichen uns mit der scheinbaren Perfektion der anderen.

Dass das Gras auf der anderen Seite nicht immer so grün ist wie wir oft denken, darüber habe ich in meinem eBook ein ganzes Kapitel geschrieben (check es mal hier aus).

Und dieses Zitat war übrigens auch mal Teil meines Stressmanagement-Seminars: „Knowing is not half the battle”. Nur, weil wir etwas eigentlich wissen, heißt das nicht, dass es auch richtig zu uns durchsickert. Unser Innerstes erreicht und auch unser Handeln beeinflusst.

Aus psychologischer Sicht finde ich Social Media teilweise wirklich fatal. Klar, ich freue mich sehr über den sozialen Aspekt des Austauschs. Aber bei all dem Erwartungsdruck, der im Life at 30 – besonders als Frauen – auf uns lastet, da haben Instagram und Co. auch einen Anteil. Ein Vergleich liegt hier so nahe (den unser Hirn so gern ziehen will), aber wir vergleichen uns nur mit Highlights der anderen.

Wir vergleichen uns mit der „Perfektion” der anderen und vergessen aber immer wieder, dass hinter den Kulissen viel mehr passiert

Deshalb war es mir diese Woche genau hier wieder so wichtig zu zeigen: Deine Wahrnehmung des Fotos und was es mit Dir macht, ist nicht gleichzusetzen mit der wirklichen Realität, die hinter dem scheinbar so „perfekten Bild” steckt. Obwohl ich auf dem Foto nichts unwahr darstelle, steckt noch viel mehr dahinter, als wir auf den ersten Blick meinen zu sehen. An dem Tag ging es mir nicht gut. Meine Kopfhaut und meine Ohren juckten (wie seit Monaten) unglaublich, weswegen ich ein von der Dermatologin verschriebenes Tonic benutzen muss. Das sorgt aber selbst bei frisch gewaschenen Haaren oft für einen „fettigen Look”. Bevor ich mit Sophie an diesem Tag produzierte, wollte ich mir aber wegen der trockenen Kopfhaut nicht schon wieder die Haare waschen. Deshalb der Sleek Look mit Haarspray.

Außerdem machte mir an diesem Tag der berufliche Druck zu schaffen. Denn ich war gerade mal wirklich happy gewesen, mit dem Instagram-Teil meines Jobs (ist ja nicht alles, aber ein wichtiger Zweig). Denn mit den neuen Reels schaffte ich gute Reichweiten und Erfolge. Endlich in all der Unberechenbarkeit der App eine Neuerung, die für mich gut funktionierte. Und als ich dann so voll – auch für meine Kunden – auf Reels setzte, da kam auf einmal die Woche als meine Bilder wieder richtig gute Ergebnisse erzielten und die produzierten Reels auf einmal nicht mehr. Ich bin damit nicht allein, es geht beinahe allen Kolleginnen so. Vielleicht ist es nächste Woche wieder anders. Aber dennoch sorgt das für Frustration. Das klingt alles sehr nach „Mimimi”, aber stell Dir vor Du arbeitest digital und bist auf die Zahlen angewiesen, um Deine Miete zu bezahlen und alles ist wieder einmal unkontrollierbar. Vielleicht ist es auch gut, das hier so ehrlich zu schreiben, um bewusst zu machen, dass ein Like, ein Kommentar oder ein Teilen nicht nur schön ist, sondern auch für den Fortbestand der Accounts essentiell.

An diesem Tag des Fotos war mir also aus den genannten Gründen gar nicht nach „fotografiert werden” (ich habe das zum Glück selten, weil es mit Sophie immer so leicht ist und Spaß macht). Aber ich bin nicht nur Online-Redakteurin/Bloggerin mit Texten und Stressmanagement-Trainerin/Mentorin, sondern eben auch in meinem Job häufig vor der Kamera.

Das alles siehst Du nicht auf dem Bild. Und mir war es aber sehr wichtig das auch einmal zu zeigen. Und nicht nur einmal. Ich habe das Bedürfnis „Was Du nicht siehst…” zu einer Reihe werden zu lassen.

Es geht hier nicht nur um das Äußerliche

Und da geht es nicht nur um unser Aussehen. Sondern es ist auch etwas so Banales wie das selbst gekochte Home-Office Mittagessen, das wir sehen und das uns unter Druck setzt (wie soll ich für all das frisch Kochen noch die Zeit finden?). Dabei ist es doch so oft eine Balance. Und natürlich zeigen wir aber unser leckeres selbstgekochtes Essen und machen kein Foto von der TK-Gemüse-Packung. Oder der Küche, die nach dem Kochen im Chaos versinkt. Das ist doch völlig normal. Hilft aber oft trotzdem nicht, dass wir das wissen, wenn wir mit dem „perfekten Home-Office Lunch der anderen” konfrontiert sind.

Oder es sind auch all die Mental Load Themen, die sich gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit wieder so deutlich zeigen. Gerade gestern sagte ich zu meinem Mann: Ich habe über eine Stunde aufgeräumt. Die Spülmaschine aus- und wieder eingeräumt. Wäsche gemacht. Und Du hast abends sicher nur gesehen: Oh die Spülmaschine müsste mal ausgeräumt werden und der Müll runtergebracht. Oft lastet „das Ungesehene” so sehr auf uns.

Deshalb werde ich versuchen uns immer wieder daran zu erinnern: Es ist nicht so, dass alle das perfekte Leben führen und nur Du bekommst es nicht hin. Lasst uns die Dinge hinter den Kulissen mitdenken. Ich schreibe jetzt bewusst nicht mehr „Fassade”. Denn die anderen wollen Dir in den meisten Fällen auf keinen Fall bewusst etwas „Perfektes” vermitteln. Unsere Wahrnehmung ist nur sehr individuell und wir setzen uns mit dem, was wir meinen zu sehen, so sehr unter Druck.

Apropos eBook! „Namastay Yourself: Weg vom Erwartungsdruck im Life at 30″ kostet nur noch bis zur ersten Januar-Woche 14,90 Euro im Special-Preis. Also schnapp noch im Dezember zu, wenn Du Lust hast, meine Learnings gebündelt zu lesen!

Bild: Sophie Wolter


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