Life at 30: Über Freundschaft und Ehrlichkeit

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Im Alltag kratzen wir bei Gesprächen mit Freunden oft nur an der Oberfläche. Aber manchmal ist es einfach so wichtig, ganz ehrlich seine Gedanken auszusprechen. Heute geht es um Freundschaft und Ehrlichkeit in der Life at 30 Kolumne.

Freundschaft und Ehrlichkeit – warum das für mich beides unbedingt zusammengehört? Und warum es aber im Alltag oft nicht immer so einfach ist, wirklich ehrlich zueinander zu sein?

Meine Freundinnen und ich haben alle viel zu tun. Manche bauen sich gerade kleine eigene Familien auf. Andere wollen im Job ihr bestes geben. Da ist es nicht so wie in den Hollywood-Serien, dass wir uns alle einfach so ganz entspannt jede Woche auf ein Glas Wein treffen. Einfach um zu quatschen und uns über unser Leben auf dem Laufenden zu halten.

In der Realität werden da schon häufiger Treffen verschoben, weil etwas Berufliches oder Privates dazwischenkam. Oder einen gemeinsamen Termin zu finden ist zwischen Job, Baby und Geschäftsreisen erst gar nicht so einfach.

Trotzdem versuche ich bei meinen Freundinnen auf dem Laufenden zu bleiben. Auch wenn wir uns manchmal mit tausend geschickten Sprachnachrichten updaten müssen, weil wir uns nicht so häufig sehen und nicht in derselben Stadt wohnen (Sarah und ich legen schon den ein oder anderen Sprachnachrichten Marathon hin…).

Warum Freundschaft und Ehrlichkeit so sehr zusammengehören?

Zwischen witziger Verlinkung auf Facebook und einer schnellen Sprachnachricht ist es aber teilweise gar nicht so einfach, wirklich tiefergehende Gespräche zu führen.

Vor kurzem habe ich einen ganzen Abend nur mit einer lieben Freundin verbracht. Wir haben uns über unseren Alltag und unsere Ehen (das klingt noch immer seltsam) auf den neuesten Stand gebracht. Aber nach einer Stunde wurde es dann noch ehrlicher. Plötzlich haben wir uns auch von unseren größeren und kleineren Sorgen erzählt. Dinge kamen zur Sprache, die bei einem selbst vielleicht auch eher unterbewusst schlummerten. Und dieser Abend war wirklich so wertvoll für mich, dass ich es meiner Freundin auch danach gesagt habe.

Letzte Woche kam dann eine Verabredung mit einer anderen Freundin nicht zustande, weil sie am Wochenende arbeiten musste. Für mich als selbständige Bloggerin sehr leicht zu verstehen, sie ist allerdings nicht selbständig. Ich hatte aber irgendwie aus den Situationen der letzten Monate heraus Sorge, dass der Job zu viel für sie werden könnte. Wollte sichergehen, dass es ihr trotz der vielen Arbeit und dem ein oder anderen verschobenen Date wirklich gut geht. Und das habe ich ihr einfach so ehrlich und genau so direkt gesagt. Kurz hatte ich Angst, dass das „zu viel Einmischen” ist. Aber dann dachte ich: Ich muss einfach so ehrlich zu meinen Freundinnen sein. Einfach, weil ich mir sonst Sorgen mache, die am Ende vielleicht völlig unbegründet sind.

Oft kratzen wir in Gesprächen mit Freunden im Alltag nur an der Oberfläche. Und das ist auch völlig in Ordnung. Schließlich will man sich beim Essen im Restaurant in der Gruppe ja wohl kaum sein Herz ausschütten, sondern einfach einen lustigen Abend haben. Und eine kurze WhatsApp kann noch lange kein persönliches Gespräch ersetzen.

Trotzdem will ich mich immer daran erinnern, dass ich nicht nur ehrlich zu mir selbst sein muss, sondern auch zu meinen Freunden. Auch wenn man vielleicht kurz die Angst hat, dass man gerade eine Grenze übertritt. Wahre Freunde sind Dir am Ende dankbar, dass Du Dir Gedanken, um sie machst und wirklich ehrlich bist.

Bild: Chris Eichhorn – Josie Loves


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