Life at 30: Spürt Ihr es auch? Dieses Gefühl…

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Nein, ich habe im Home Office nicht aus Versehen die falschen Pilze gegessen. Ich spüre ein Gefühl gerade wirklich und ganz real: Ein völlig neues Gemeinschaftsgefühl.

Vorgestern Abend sprang ich vom Sofa. „Wie spät ist es?” Mein Mann dachte wohl, jetzt dreht die Alte komplett durch. Ist ja nicht so als hätten wir in einer Zeit wie dieser abends Termine. Und im Ofen war auch nix – oder auf dem Herd. Es war kurz vor 21 Uhr. Ich sprintete zum Fenster. „Was ist denn los?” „Na, ich will klatschen!” Hatte ich am Abend zuvor um 18 Uhr noch alleine geklatscht, wurde die Zeit um 21 Uhr ja jetzt sogar im Fernsehen bekannt gegeben. Ob ich einen an der Klatsche habe oder warum ich so versessen drauf bin zu klatschen? Weil wir uns damit gemeinschaftlich bei allen bedanken, die uns gerade durch diese Krise helfen. Ärzten, Apothekern, Supermarktkassierern usw.

Und als ich merkte, dass mein Klatschen nicht mehr nur ein bloßes Echo von den anderen Hauswänden war, sondern es auch von anderen Balkonen kam, da war ich für einen Moment richtig glücklich.

Weil dieses Klatschen viel mehr war. Es für mich weiter das Gefühl vermittelt, das ich gerade in dieser Woche so oft spüre: Wir machen das hier alle gemeinsam durch. Selbst wenn Du ganz allein in Deiner Wohnung sitzt, bist Du nicht allein.

Ein neues Gefühl der Gemeinschaft – anderen Hilfe anbieten, auch wenn man sie gar nicht kennt

Vor ein paar Tagen habe ich einen Zettel bei uns im Haus aufgehängt und Menschen aus der Risikogruppe und älteren Menschen meine Hilfe bei Einkäufen und Besorgungen angeboten. Ich hatte einen solchen Zettel bei Instagram gesehen und fand die Idee großartig. Handynummer drauf – fertig. Ein Nachbar sprach mich an, ob wir nicht auch draußen bei Edeka und der Apotheke Zettel aufhängen wollen. Gemeinsam. Großartig! Also entwarf ich einen neuen Flyer (dieses Mal auch ein wenig professioneller am Computer – bin ja schließlich nicht umsonst Online-Redakteurin) und wir hängten sie auf.

Sofort schrieb mir eine andere Nachbarin via Instagram, dass sie auch mitmacht, wenn wir Unterstützung brauchen. Ich habe mich riesig darüber gefreut. Wir wissen nicht, wie gut das angenommen werden wird. Oder ob uns überhaupt jemand anruft und unsere Hilfe in Anspruch nimmt. Aber allein, dass so viele sich metaphorisch gesehen gerade die Hand reichen (ohne das natürlich wortwörtlich zu tun), das finde ich so schön.

Von all dem Ärgern über Klopapier-hamsternde-Egoisten, dürfen wir dieses Gefühl nicht überdecken lassen. Ich habe es diese Woche schon „gemeinsam einsam” getauft. Die Unterstützung, die wir uns – auch wenn wir uns nicht im selben Raum befinden – gegenseitig geben können.

Ich bin schon lange der Überzeugung, dass sich der Spruch „We rise by lifting others” nicht einfach nur gut auf einer Teetasse oder einem T-Shirt macht. Sondern, dass darin so viel Wahrheit steckt.

Und wenn ich mich in den nächsten Tagen in einer negativen Emotion verlieren sollte, dann gehe ich abends klatschen, überlege mir wie ich anderen helfen kann – und lass mich von diesem neuen Gemeinschaftsgefühl tragen.

Bild: bei Canva erstellt


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