Life at 30: Ich verordne mir heute Markt

In: Life at 30
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Die letzten Monate war viel los. Sowieso gerade in meinem Leben. Wie ich mir da Leichtigkeit und Pausen in den Alltag hole? Gerade verordne ich mir wieder oft: Markt. Genauer gesagt: Isemarkt. Was ich damit meine?

Wenn du bei mir als Stressmanagement-Expertin an Pausen denkst, siehst du mich vielleicht ausgestreckt auf einer Yogamatte vor deinem inneren Auge. Oder in so einem Meditationssitz. Was mir gerade aber am meisten bei weniger Stress und mehr Leichtigkeit im Alltag hilft? Mit einem Karotte-Granatapfel-Saft vom nettesten „Saftstand” über den Isemarkt zu schlendern. Beim Käsekaufen (mein neuer Lieblingskäse: Mamba) über eine anstehende Reise „zu schnacken”. Neue Kartoffeln ganz oben vom Markt bis runter zu schleppen. Mir mein neues Lieblingsmittagessen mitzunehmen (Süßkartoffel-Bowl von True Home Foods). Und dabei innerlich zu seufzen: Hach, geil, heute gesund essen und trotzdem nicht selbst kochen müssen. Die wunderschönen Blumenstände zu betrachten. Und beim Lavendel einmal ganz tief einzuatmen.

Egal wo ich im Urlaub war – ob Mallorca, Südfrankfreich… Marktschlendern ist mit meine liebste Beschäftigung. Ein paar Oliven probieren. Eine saftige Nektarine kaufen, die später am Strand gegessen wird und der gesamte Saft läuft über die Hand und das Kinn, um dann im Meer wieder abgewaschen zu werden.

Dieses Jahr stand viel Schönes an beruflich, wie zum Beispiel eine Buch-Tour quer durch Deutschland für mein erstes eigenes Buch (ich freue mich so sehr über jede Rezension – super gern auch bei Amazon und Thalia online, das geht auch wenn ihr woanders gekauft habt). Überhaupt der Buch-Launch, für den ich aber auch so, so viel Energie gab. Dazu seit ca. 1 1/2 Jahren das Pendeln zwischen Hamburg und Mannheim/Heidelberg. Viel, viel unterwegs sein. Arbeiten aus dem Zug. Intensive Monate. Private Sorgen. Meine Batterie fühlt sich gerade leer an. Und da spürte ich: Im Alltag brauche ich gerade mehr Leichtigkeit. Noch mehr Pausen ohne schlechtes Gewissen (wie ich auch im Buch schreibe).

Was mir hilft, wenn ich nach mehr Leichtigkeit suche? Ich verordne mir Markt

Das klingt nach Rezept vom Doc und so fühlt es sich auch ein wenig an. Nach Dringlichkeit. Nach: Das muss ich jetzt für mich tun. Nach: Das ist gerade wichtiger als die bescheuerte Mail, die kann doch bis zum Nachmittag warten. Diese Kolumne lest ihr doch eh nicht Punkt 10, wenn ich sie online stelle. Die kann ich auch mit neuer Energie doch viel schöner und besser schreiben. Also kommt sie eben jetzt. Sogar inspiriert von meiner Markt-Pause.

Warum mich der Isemarkt in Hamburg so glücklich macht?

Das ist eigentlich anhand der Erkenntnisse aus dem Stressmanagement und der Glücksforschung ganz einfach zu erklären.

1. Das Zwischenmenschliche – soziale Kontakte

Wenn ich einen Fenchel und einen Brokkoli kaufe und so nett mit der Gemüsehändlerin spreche, die erstaunt fragt: „Wie? Kein Spargel?”. Beim Käsestand werde ich gefragt, wohin ich reise, weil ich nur ein kleines Stück fürs Wochenende möchte. Beim Kaufen meiner geliebten Süßkartoffel-Erdnuss-Bowl werde ich wiedererkannt, weil ich bei Instagram gecheckt habe, ob sie heute da sind und „Kommeeeee” als Nachricht schreibe.

Ich bin oft allein. Im Home-Office. Wegen unserer aktuellen Pendel-Situation. Und das Treffen mit den Freundinnen klappte diese Woche zwar gut, aber ja nicht immer (vielleicht hast du mein Buch-Kapitel „Wann wurde es so schwierig die besten Freund:innen zu sehen?” gelesen…). Diese kleinen Gespräche, die Freundlichkeit, das tut so gut.

2. Frische Luft und spazieren

Und heute auch noch die Sonne, die immer wieder selbst unter der U-Bahn-Brücke durchblitzte. Bewegung quer durch die Stadt, die sich gar nicht danach anfühlt.

3. Genuss und ein anderes Verhältnis zu den Lebensmitteln

Ich genieße nicht nur beim Einkaufen, sondern merke immer wieder, dass ich ein ganz anderes Verhältnis zu den gekauften Lebensmitteln habe. Langsamer esse, so richtig schmecke. Es sich anders anfühlt, den Käse aus dem hübschen Käsepapier auf ein Holzbrett zu legen und anzuschneiden und nicht scheibenweise aus dem Plastik zu holen. Außerdem kaufe ich auf dem Markt auch mal etwas anderes. Probiere. Lasse mich inspirieren. Im Supermarkt greife ich dann doch immer wieder zu den gleichen Packungen. Ich kaufe und esse viel bewusster. Nehme kleinere Mengen zum Probieren und genießen. Ja, vieles ist auch teurer. Aber auch nicht grundsätzlich alles.

4. Gerüche, Farben, Inspiration – im Moment sein

Auf dem Markt bin ich im Moment. Tauche ein in Farben und Gerüche, die mich umgeben. Bin im Moment. Im Hier und Jetzt. Kein Multitasking, einfach Fokus. Auf dem Nachhauseweg war mein Fokus dann immer wieder bei dem tollen Lavendelduft in meiner Hand und nicht so sehr auf der schweren Einkaufstasche auf meiner Schulter. Perspektive finden…

Vielleicht verordnest du dir auch nächste Woche Markt? Jaja, der Isemarkt ist beispielsweise Dienstag und Freitag. Aber es gibt ja auch eine Mittagspause. Und die Arbeit fällt danach auch viel leichter (und ist sowieso immer zur Genüge da).

Du hast auch Lust auf mehr Leichtigkeit und wünschst dir ein Highlight und eine Auszeit für den Herbst? Dann check unbedingt meine beiden Less Stress Retreats in der Natur (altersunabhängig). Es gibt nur wenige Plätze und die Tage sind immer ganz besonders schön. Hier gibt es alle Retreat-Infos für dich!


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