Life at 30: Dieser Jahresstart-Druck
In: Life at 30
Boom! Startschuss für das neue Jahr. Spürst Du auch sofort diesen Jahresstart-Druck von allen Seiten?
Also Social Media ging mir in der letzten Woche gehörig auf den (bei mir glutenfreien) Keks. Warum? Weil ich den Eindruck bekam, dass man wenn man etwas langsamer und ohne den 15-Schritte-Masterplan ins neue Jahr startet der absolute Voll-Loser ist.
Von allen Seiten schrien mir Medien und Influencer entgegen, dass man jetzt ja voller Energie mit Superkraft ins neue Jahr startet. Das ist ja auch super für diejenigen, denen es wirklich so geht. Aber für andere sorgt das für den ultimativen – ich nenne es mal – Jahresstart-Druck.
Jahresstart-Druck: Wie Du hast noch nicht den Masterplan für dieses Jahr?
Das Jahr 2021 muss nach dem schlechten 2020 das ultimative Superjahr werden. Deshalb wird schon in der ersten „richtigen” Januarwoche alles mit Superkraft gestartet. Aber muss jetzt schon in der ersten Woche mit XXL-Schub durchgestartet werden?
Als letztes Jahr der erste Lockdown kam, da hatte ich auf einmal Lust joggen zu gehen (wurde dann schnell wieder durch Spaziergänge ersetzt). Und da renne ich ja auch nicht in Maximalgeschwindigkeit los, sondern finde erst einmal mein Tempo.
Mein Tempo für die erste Januar-Arbeitswoche? Man hat auf Social Media das Gefühl, ich bin ganz allein mit meinem „mein eigenes Tempo suchen”. Und da ich das ganz sicher nicht bin, spüren sicher auch andere diesen Jahresstart-Druck.
Vielleicht habe ich deshalb den Artikel mit den Wünschen statt Vorsätzen geschrieben. Weil ich das schon erahnte. Ist ja auch schließlich irgendwie jedes Jahr so. Der Jahresbeginn ist laut. Die Vorsätze werden direkt rigoros umgesetzt. Es wird gerannt (oft im wahrsten Wortsinn) und dann spätestens Ende Februar geht erst einmal die Puste aus. In der Vor-Pandemie-Zeit sah man das an den sich wieder leerenden Fitnessstudios.
Für mich kann ich sagen: Das letzte Jahr steckt mir noch in den Knochen. Sehr. Und ich will mir noch etwas Zeit geben. Das Wohnungschaos ist noch immer nicht richtig vorbei. Da will ich mich nicht noch zusätzlich selbst unter Druck setzen. Deshalb ist mir das eigene Tempo gerade so wichtig. Ich hatte Lust wieder mehr zu kochen am Wochenende und weiß wie gut mir die Yoga-Challenge tun wird. Wenn ich nächstes Wochenende aber keine Lust zu kochen habe, dann bestelle ich eben etwas. Finde die Balance, die ich nach dem anstrengenden letzten Jahr so dringend brauche. Ohne endlose „Selbstoptimierungsliste”.
Das soll auf keinen Fall demotivierend herüberkommen. Wenn Du gerade jeden Morgen voller Energie aus dem Bett springst und schon den absoluten Plan für 2021 hast, dann ist das super. Ich will vielmehr denen etwas entgegenrufen, die noch etwas Zeit brauchen, um im neuen Jahr nach all den herausfordernden letzten Monaten anzukommen.
Hier ist etwas, das Du vielleicht gerade dringend lesen musst
Du bist kein Loser, nur weil Du nicht von einer Woche zur andern zuckerfrei lebst und jeden Tag Sport machst. Finde Dein ganz eigenes Tempo! Dann geht Dir auch nicht so schnell die Puste aus.
Du musst nicht schon in der ersten Woche den absoluten Masterplan für das neue Jahr haben. Viele Ideen und Pläne entwickeln sich auch einfach mit der Zeit, wenn man sich nicht den maximalen Druck macht.
Und last but not least: Du bist das wichtigste in Deinem Leben. Achte darauf, dass Du es so lebst, wie es Dir gut tut. Und nicht einfach so wie alle andern.
Bild: Sophie Wolter
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2 Kommentare
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Susan Fengler
11. Januar 2021 at 13:16
Hallo liebe Ricarda, das kann ich gut verstehen. Mir geben fest ausgemachte Jobs am Jahresanfang auch viel Sicherheit. Liebe Grüße, Sue
Antworten
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Ricarda
10. Januar 2021 at 09:39
Wirklich wahr! Bei mir ist dieser Druck ein bisschen anders, da ich mit Selbstoptimierung so gar nichts am Hut habe (ich liebe mein Yoga und meine gesunde Ernährung und könnte da eh gar nicht mehr anders), allerdings stresst mich der Jahresstart trotzdem immer, weil ich denke: “Wann kommt denn endlich die erste Jobanfrage?” und erst, wenn es dann nach ein paar Wochen wieder läuft, kann ich mich so langsam entspannen. Das ist glaube ich das Ding mit der Selbstständigkeit, man ist zum Anfang eines neuen Jahres immer erstmal nervös, ob es wieder Jobs gibt. Ansonsten bin ich ganz entspannt, bis halt auf das Finanzielle ;D
Liebe Grüße,
AntwortenRicarda von CATS & DOGS: https://www.wie-hund-und-katze.com