Life at 30: Bitte kein schlechtes Gewissen einreden

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Das kennen wir doch alle aus unserem Alltag. Da versucht man sich das Leben einfacher und schöner zu machen. Und schon hat man ein schlechtes Gewissen. Das muss aufhören!

Diese Woche heißt es zwei Tage Job-Stress in München und Freitag dann nachmittags ins Schwimmbad. Und zwar dieses Mal ohne schlechtes Gewissen. Das beschleicht mich nämlich immer, wenn ich mir in meiner Selbständigkeit eine Sonnen-Pause gönne. Dabei ist das doch sogar Teil meines Plans für mehr Achtsamkeit im Job.

Eigentlich völliger Quatsch. Meinem Mann geht es schwitzend im Büro nicht besser, wenn ich mich auch Zuhause einsperre, auch wenn ich die restlichen Mails im Schwimmbad beantworten könnte. Trotzdem denke ich: Das kannst Du doch nicht machen. Doch! Schließlich ist das der Vorteil an der Selbständigkeit, das ich überall arbeiten kann. Und ich muss mich dafür nicht schlecht fühlen. Es gibt genug Wochenenden die durchgearbeitet werden und Tage an denen abends um zehn noch mein Handy oder Laptop vor mir auf dem Sofa liegt.

Wir müssen damit aufhören, uns selbst ein schlechtes Gewissen einzureden

Eine andere Freundin redet nicht so gern darüber, dass sie eine Putzkraft hat. Dabei erleichtert Ihr diese wirklich sehr den Alltag, weil mit Job und Kind sonst kaum Zeit wäre. Aber warum bekommt sie ein schlechtes Gefühl, nur weil sie sich helfen lässt? Ist doch super, wenn sie so mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben hat, wie ihre Familie. Trotzdem hat sie immer das Gefühl: Eigentlich müsste ich das doch auch noch schaffen und selbst machen. Irgendwie würde es schon gehen.

Mit dreißig bin ich an einem Punkt angekommen, da will ich versuchen, mir das Leben selbst so schön wie möglich zu machen. Und das wünsche ich mir auch für meine Freunde. Wenn das bedeutet, so viel Zeit draußen zu verbringen wie möglich. Oder sich von anderen helfen zu lassen. Dann sollten wir doch die Chance ergreifen. Statt uns dabei ein schlechtes Gewissen einzureden, sollten wir es genießen, dass wir so unser Leben für uns schöner gestalten.

Klingt so einfach, oder? Aber ist im Alltag manchmal ganz schön schwer. Wir müssen uns nicht dafür rechtfertigen, dass wir unser Leben so leben, wie wir es eben tun. Ich verfalle nach einem „Du hast ein Leben”, weil ich einen Nachmittag im Schwimmbad war, häufig dazu, mich rechtzufertigen: „Ja, aber letzte Woche hatte ich wegen eines Jobs gar kein Wochenende.” So ein Quatsch!

Genieße Dein Leben – mach es Dir so schön und einfach wie möglich. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen!

Bild: Denis Kayser


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