Life at 30: Wie gehe ich mit der Horror-Informationsflut jeden Tag um?
In: Life at 30

Gerade vorhin saß ich mit einer Freundin zusammen und wir haben uns gefragt: Wie gehe ich mit der Horror-Informationsflut jeden Tag um?
Diese Woche habe ich ein Meme gesehen. Jemand lacht hysterisch, während im Hintergrund alles brennt. Und darüber stand in etwa, dass wir Millenials den 11. September, eine Pandemie und jetzt einen drohenden dritten Weltkrieg mitgemacht haben und das alles bevor wir 40 werden. Das habe ich so sehr gefühlt.
Eins vorab: Natürlich befinde ich mich (und hoffentlich alle, die das gerade lesen) in einer privilegierten Situation. Es gibt gerade überall Menschen, die sich unmittelbar in Gefahr befinden. Aber ich finde es auch falsch, wenn wir unsere Gefühle deshalb nicht zulassen. Und nicht auf unsere eigenen mentalen Kapazitäten achten.
Jeden Tag neue Horrornachrichten. Noch nie in den letzten 37 Jahren meines Lebens habe ich weltpolitisch so eine große Unsicherheit gespürt. Zu all der Angst, die sich jedes Mal beim Blick auf die aktuelle Weltlage einstellt, kommen dann auch noch grausame Taten aus dem normalen Alltag. Ein Auto in der Fußgängerzone in der einen Stadt, Blutbad am Gleis, an meinem Hauptbahnhof in Hamburg, Spritzen auf einem Festival. Selbst wenn wir hier nicht unmittelbar betroffen sind, müssen all diese schrecklichen Taten auch verkraftet werden.
Ich war früher nie besonders nah am Wasser gebaut, aber mir steigen in letzter Zeit in einer Regelmäßigkeit die Tränen in die Augen. Allein wenn ich digital die Tagesschau konsumiere.Besonders auch, wenn es um all die Dinge aus meiner gefühlten zweiten Heimat geht. Wenn es schon mir so geht?
Wie gehe ich mit der Horror-Informationsflut jeden Tag um?
Ich schreibe jetzt etwas, wofür ich sicherlich auch negative Reaktionen ernte. Aber ich bin Stressmanagement-Expertin und immer sehr ehrlich zu euch. Ich rate an Tagen, an denen es dir nicht gut geht. Oder auch einfach an einem Tag, an dem du einmal durchatmen willst, dazu, keine Nachrichten zu konsumieren. Das Smartphone in ein Zimmer zu legen. Rauszugehen. Menschen zu treffen, die dir guttun.
Ja, ich weiß, das ist ein Privileg. Aber ich persönlich brauche das gerade so sehr. Im Alltag versuche ich mich tagsüber aktiv und bewusst zu informieren. Nicht in „Doomscrolling” zu verfallen (also nicht in eine immer tiefere Spirale negativer Videos und Nachrichten hineingezogen zu werden). Und keinesfalls morgens direkt nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen alles zu checken.
Vor kurzem habe ich auf Instagram auch hilfreiche Tipps zum Thema Reizüberflutung gegeben. Folge mir gern, wenn dir das auch gerade alles häufiger zu viel ist.
Apropos: Hast du schon mein Buch „Less Stress in your 30s” gelesen? Schau mal hier!
Bild: Dennis Kayser
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