Life at 30: Was wenn es einfach gut geht?

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So oft malen wir uns im Kopf die schlimmsten Worst-Case-Szenarios aus. Und was wenn es einfach gut geht?

Flugchaos. Passagiere übernachten am Flughafen. Stundenlange Verspätungen. Bevor wir zu unseren Freunden nach London geflogen sind, habe ich die Schlagzeilen natürlich noch mehr verfolgt. Und es stimmt: An vielen Flughäfen ist das absolute Chaos ausgebrochen. Und auch unser Rückflug wurde ein paar Tage vor Abflug einfach annulliert und wir mussten auf einen Flug sehr früh morgens umbuchen.

Nach der Annullierung haben wir hin und her überlegt. Saßen einen ganzen Sommerabend auf dem Balkon und recherchierten sogar, ob es nicht am Ende besser wäre, mit dem Auto nach England zu fahren (und noch ein paar Tage an der Küste dranzuhängen). Spätabends dann aber der Entschluss: wir fliegen.

Was wenn es einfach gut geht?

Das hat vor Kurzem eine Bekannte zu mir gesagt. Und dieser Satz, der ist so nachhaltig in meinem Kopf geblieben. „Und was wenn es einfach gut geht?”

Nach den letzten Jahren des ständigen Abwägens und der vielen Enttäuschungen, weil Pläne/Wiedersehen/Reisen dann doch nicht so umgesetzt werden konnten wegen äußerer Umstände. Da kommt uns ein Worst-Case-Szenario viel wahrscheinlicher und realistischer vor als dieses „Was wenn es einfach gut geht”.

Bei unseren Flügen hat schließlich alles wirklich gut geklappt. Ständig sagte ich zu unseren Freunden: „Ich kann es gar nicht glauben, dass es jetzt endlich geklappt, hat, dass wir Euch besuchen.” Und habe mich so wahnsinnig gefreut, dass dieser Trip möglich war und so reibungslos stattfinden konnte.

Dadurch, dass wir mit vielen negativen Schlagzeilen und Stories täglich konfrontiert werden, erscheint es oft so, als ob alles immer nur schiefgehen würde. Ich habe aber beispielsweise in unserem Fall nicht bei Instagram gepostet, dass unsere Flüge (nach der vorherigen Annullierung) reibungslos liefen. Wären wir 10 Stunden am Flughafen festgesessen, dann hätte das sicher aus einer Emotion auch irgendwie in der Story stattgefunden. Und so ist es auch oft, wenn mir vorher die Negativ-Fälle in den sozialen Medien begegnen.

Ein Worst-Case-Szenario ist aber in den meisten Situation so viel unwahrscheinlicher, als dass es vielleicht ein wenig anders läuft als gedacht. Oder sogar so klappt, wie wir es uns vorgestellt haben. Ich ertappe mich oft dabei, wie das früher optimistische Selbstverständnis einer Unsicherheit oder gar Skepsis gewichen ist.

Optimistisch gestimmt bleiben, das war mit all den Weltgeschehnissen in den letzten Jahren wirklich schwierig. Diese „positiven Möglichkeiten“ im Kopf sind so wichtig, also dieses „Was wenn es einfach gut geht“.

Wir müssen wieder lernen, dass das Worst-Case-Szenario nicht das realistischste ist. Wir müssen wieder Hoffnung und Optimismus lernen. Auch ich.


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