Life at 30: Was soll dieses Ghosting bei Verabredungen?

In: Life at 30
Ghosting suelovesnyc_susan_fengler_hamburg_deichtorhallen_life_at_30_ghosting_bei_Verabredungen

Nennt mich oldschool. Nennt mich spießig. Aber wenn ich eine Verabredung ausmache, dann steht die. Was soll also dieses Ghosting bei Verabredungen?

„Komm ich heut nicht, komm ich eben morgen.” Schon diese Redewendung macht mich beinahe wütend. Ich habe häufig Verabredungen in meiner Selbständigkeit. Oft einfach zum Mittagessen. Neudeutsch: Lunch-Dates. Beruflich oder privat. Häufig auch irgendwie beides zu gleichen Teilen. Schreibe die Termine dann in meinen Kalender. Ja so richtig mit Kugelschreiber in ein kleines Büchlein.

Selbst eine private Verabredung ist ein Termin – Was soll also dieses Ghosting?

Wenn ich eine Verabredung oder ein Meeting nicht einhalten kann, dann sage ich rechtzeitig vorher ab. Ihr denkt Euch jetzt vielleicht: Warum schreibt sie das so ausführlich, ist doch alles völlig normal. Nein, scheinbar eben nicht. Zum zweiten Mal ist es mir jetzt schon passiert, dass eigentlich eine Verabredung ausgemacht war, dann meldete sich die Person aber einfach nicht mehr.

„Donnerstag passt super.” So weit waren wir bei unseren Nachrichten. Der Tag fürs Lunch war festgelegt. Das Hamburger Viertel auch, jetzt wollten wir uns nur noch zwischen zwei Restaurants entscheiden. „Passt Dir 13.30 Uhr?” schrieb ich als letztes. Drei Tage später noch keine Antwort. Macht ja nichts.  In all dem Alltagsstress kann man eine Nachricht schon einmal übersehen. Mittwochs denke ich dann aber doch: Naja, ich muss ja auch wissen, wann ich morgen da sein muss. Also ein kleiner Reminder. „Passt Dir morgen noch?” Nichts… Bis heute keine Antwort.

Keine enge Freundin, aber eine berufliche Bekannte. Trotzdem: Zumindest ein „Sorry wird morgen doch nichts” könnte man doch schon erwarten, oder? Allein aus Höflichkeit. Schließlich hält man sich den Mittag ja auch frei, plant die Verabredung ein. Und eine einzeilige Nachricht schreibt sich ja in zwei Sekunden…

Vielleicht ist es eine Generationssache? Wird das bei der Generation X (die kommt doch nach meiner Generation Y, oder?) einfach alles „lockerer” gesehen?

Ob ich zu alt bin? Für mich ist solch ein Ghosting nämlich einfach nur eins: unhöflich.

Bild: Dennis Kayser


0 Kommentare

Hinterlasse ein Kommentar

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten (Name und Email Adresse) durch diese Website einverstanden. Weitere Informationen findest du in der Datenschutzerklärung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.