Life at 30: Was für eine unfassbar unnötige Situation

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Eigentlich wollte ich für diese Woche über Essen schreiben. Darüber, dass ich mich als „Bewusstarier” sehe. Aber das muss ich verschieben und mich stattdessen über eine unfassbar unnötige Situation ärgern.

Der Titel für diese Life at 30 Kolumne war nicht leicht zu finden. Eigentlich wollte ich etwas von „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser” schreiben oder von „innerer Wut”. Ersteres war mir zu abgeschmackt, die zweite Formulierung dann doch zu stark. Klar, wütend bin ich gerade, aber der jetzt gewählte Titel kam dann einfach irgendwie direkt aus dem Bauch raus.

Und ich sage Euch: Der (also der Bauch jetzt) grummelt gerade ganz schön. Und das liegt nicht daran, dass ich Hunger habe. Wenn ich frustriert bin dann esse ich statt 3-4 Mahlzeiten am Tag eher 5-6 Mal… Und gerade bin ich wirklich so frustriert, dass mir vor Wut vorhin die Tränen in die Augen stiegen.

Life at 30: Was für eine unfassbar unnötige Situation

Aber jetzt erst einmal von vorne. Gedanken sammeln. Ein roter Faden muss her. Okay.

Letzten November wurden bei uns im Haus die Wasserzähler ausgetauscht. Keine große Sache dachte ich. Dauerte beim Hamburg Wasser Mitarbeiter auch nur ungefähr fünf Minuten. Für drei Zähler. In der Küche stand noch was raus. „Ja schieben se halt einfach wieder ran.” Okay, keine Zeit, verstanden.

Wir springen ca. drei Wochen weiter. Irgendwie ist in unserer kleinen Trockner-Waschmaschinen-Butze die Wand ein bisschen feucht. Vielleicht der Lüfter, der nicht gut genug lüftet. Hausverwaltung rufen. Eine Woche später: Hm. Die Wand zwischen Bad und Schlafzimmer ist doch da unten auch irgendwie feucht. Hausverwaltung. Sanitär-Termin. Fazit: Der Kaltwasserzähler im Bad war einfach nicht dicht zugeschraubt, mit der Folge, dass ca. einen Monat lang schön immer ein Rinnsal Wasser in die Wand lief. Soweit so schlecht. Zudrehen, trocknen lassen, wird schon.

Dann im neuen Jahr auf einmal die Entdeckung hinter den Kleiderschränken. Hier auch: pitschnasse Wand und noch viel schlimmer Schimmel en masse. Frohes Neues!

Unzählige Anrufe, Termine (kanntet Ihr den Beruf Leckorter?), kleine Nervenzusammenbrüche später: Schlafzimmer muss nicht nur komplett ausgeräumt, getrocknet, gestrichen werden. Unsere fast nagelneuen (überraschend teuren) Pax-Schränke weggeschmissen werden. Nö. Die Wand zum Bad wird auch aufgerissen. „Eventuell können wir die Dusche mit einer Folie abtrennen, dann können Sie zumindest zu Hause duschen.” Herzlichen Glückwunsch. Dafür machen wir dann einen neuen Termin aus…

Mein Life at 30 im Januar das habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Natürlich: Es gibt immer Schlimmeres. Aber was ist das bitte für eine unfassbar unnötige Situation. Ein Zimmer komplett im Eimer, weil einfach nicht eine Minute mehr Zeit genommen wurde, den Zähler richtig festzudrehen. Und hinter der Abdeckung war das natürlich null zu sehen. Ich sage nur: Neubau. Erstbezug. Traumwohnung. Und jetzt erst einmal: Baustelle (und Schimmelbekämpfung!).

Und wisst Ihr was der Witz ist (und eigentlich null lustig – vor allem nicht für den Vermieter): Bei unseren Nachbarn genau dasselbe hoch 10. Da hat er beim Auswechseln nämlich direkt mal ein Loch in die Leitung gemacht.

Ich kann Euch sagen, in den letzten Wochen habe ich meine Learnings aus der Stressmanagement-Ausbildung direkt bei mir selbst angewandt…

Ein passendes Thema für eine Life at 30 Kolumne? Erst dachte ich: Aber ich will doch Positivity verbreiten. Will Euch motivieren. Nicht in einer Welt, in der viel Schlimmeres passiert, mit meinen Alltagsdramen nerven. Aber ich will auch authentisch sein und Negatives nicht ausklammern. Und wer weiß, vielleicht ist gerade die News, dass alles nicht immer „insta-perfekt” läuft, für den ein oder anderen, der auch keinen guten Start ins neue Jahr hatte, auch irgendwie erleichternd.

Geteiltes Leid ist halbes Leid sozusagen. Da seht Ihr, da ist sie heute doch noch die abgeschmackte Redewendung. Nur eben zum Schluss statt zu Beginn.

Bild: Sophie Wolter


1 Kommentare

  • Carolin

    24. Januar 2020 at 22:56

    …sowas von Life at 30!
    Solche Probleme hat man mit 20 einfach nicht, vielleicht weil man einfach noch zu Hause wohnt… aber auch weil man mit 30 doch nicht mehr für alles Mama anrufen möchte, man ist ja schließlich erwachsen! Außerdem würde man feststellen, dass Mama einem da leider nicht helfen kann. Sowas existiert nur für sogenannte Erwachsene… dabei hat man sich die Rolle doch gar nicht ausgesucht und möchte einfach wieder Teenie sein!
    In diesem Sinne: es hat wie immer alles hat zwei Seiten!

    Antworten

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