Life at 30: Warum allein Urlaub machen ganz anders war als gedacht

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Allein Urlaub machen auf Mallorca – für mich eine neue Erfahrung. Warum die dann irgendwie ganz anders war, als ich erwartet hatte?

Ich bin sehr gern allein. Ob das daran liegt, dass ich ein Einzelkind bin und mich schon früher auch einmal allein beschäftigen musste? Gib mir ein Buch in die Hand, am besten dazu ein Handtuch und ein wenig Sonne und ich bin glücklich. Ich brauche die Zeit für mich sogar regelmäßig. Obwohl ich natürlich auch liebe, Zeit mit meinem Mann oder Freunden zu verbringen, hatte ich nie ein Problem mit dem allein sein. Im Gegenteil. Ein Abend allein, ein Wochenende allein – da kommt keine Langeweile auf, sondern ich genieße den Moment nur für mich.

Allein zu reisen, das ist bei meinem Job nichts ungewöhnliches. Allein Urlaub machen – das war letzte Woche allerdings dann doch etwas Neues. Was der Unterschied ist? Wenn ich beruflich für ein Event oder einen Termin unterwegs bin, dann gibt es oft einen Schedule. Die Zeit ist durchgeplant und es bleibt gerade so Zeit zum Duschen. Jetzt war ich aber vier Tage allein auf Mallorca. Ein Yoga-Retreat, von dem ich Euch am Sonntag noch ausführlich hier erzählen werde.

Für mich war es neu, dieses allein Urlaub machen. Sonst war ich mit einer Freundin in New York, mit meinem Eltern auf Usedom und mein liebster Reise-Partner ist natürlich mein Mann. Mit ihm gemeinsam habe ich schon so viel von der Welt gesehen, was mich unheimlich mit Glück erfüllt.

Allein Urlaub machen – meine Vorstellung war ganz anders als die Realität

Wie ich mir den Urlaub allein vorgestellt habe? Klar, morgens und abends beim Yoga zusammenfinden. Aber sonst: Für mich sein. Viel lesen. Wenig unterhalten. Abends im Hotelzimmer einen Podcast hören, meditieren und früh schlafen gehen. Ein bisschen seltsam würde ich mich vielleicht beim allein essen fühlen. Wenn dann doch Menschen um einen herum sind, aber man eben nicht gemeinsam isst, sondern für sich ist.

Samstag war kein Yoga angesetzt. Ein ganzer Tag nur mit mir selbst, dachte ich.

Und dann kam alles ganz anders…

Falls Ihr schon einmal allein Urlaub gemacht habt, dann werdet Ihr bei meinen Gedanken, die ich eben geäußert habe, wahrscheinlich schon ein bisschen geschmunzelt haben. Allein Urlaub machen war nämlich so ganz anders als in meiner Vorstellung.

Nicht nur beim Yoga kam man ins Gespräch und war auch danach beim gemeinsamen Frühstück sofort eine Gruppe. Auch als ich einfach am Pool mit meinem Buch lag. Wenn Du allein reist, dann redest Du viel häufiger mit anderen Leuten. Und sie mit Dir.

Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so viel Kontakt zu anderen Menschen gehabt zu haben, wenn ich im Urlaub war. Zu zweit im Urlaub unterhält man sich doch dann häufig nur miteinander. Mit dem Hotel-Personal, Marktverkäufern oder Kellnern im Restaurant – klar. Aber mit beinahe allein Reisenden um einen herum ins Gespräch kommen? Eher ungewöhnlich.

Und dann treffe ich an diesem Ort, den ich bis vor einer Woche vor Abreise gar nicht kannte, auf einmal vor meinem Hotelzimmer auf eine Kollegin. Wir hatten keine Ahnung, dass wir in derselben Woche beide in diesem Hotel sein würden. Was für ein Zufall! Und da wurde aus einem vorher vorgestellten Abend allein im Zimmer auf einmal ein lustiges UNO-Spiel auf dem Balkon.

Samstags wollten wir dann zusammen zum Strand fahren. Aber da sagte etwas in mir: Du brauchst doch noch diesen einen Tag komplett für Dich. Einfach mit meinem Buch. Ruhe. Der Sonne. Und da hörte ich auf mich und sagte den gemeinsamen Strand-Tag ab. Und es war genau das Richtige. Zwei Mal schlief ich an diesem Tag draußen beim Lesen kurz ein. Etwas, das mir sonst fast nie passiert. Und zeigt: Ich war so vollkommen entspannt und hatte die Zeit für mich doch noch gebraucht.

Allein Urlaub machen – das war dann sogar am Ende etwas, zu dem ich mich bewusst entscheiden musste.

Bild: Les Berlinettes


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