Life at 30: Sehen wir uns noch vor Weihnachten?

In: Life at 30
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Die aktuell wohl meist gestellte Frage im Umfeld: „Sehen wir uns noch vor Weihnachten?” Dazu muss ich heute mal etwas loswerden.

„Aber dann sehen wir uns ja gar nicht mehr vor Weihnachten! (Stelle Dir hier noch einen geschockten Smilie vor)” schrieb mir eine Freundin bei WhatsApp als ich sagte, dass es schwierig wird in der Arbeitswoche vor unserer Österreich-Reise (ich freue mich so sehr Euch mitzunehmen via Social Media!) noch ein Date auszumachen. Da war sie wieder in einem etwas anderen Gewand diese Frage: „Sehen wir uns noch vor Weihnachten?”

Am 25. November schrieb ich dieses Jahr in der Life at 30 Kolumne mit dem Titel „Wir rennen nur noch”:

„Wir rennen nur noch. Dabei vergessen wir aber zu oft: Nur weil das Jahr zu Ende geht, heißt das nicht, dass nicht am 1. Januar direkt wieder ein neues Jahr beginnt.”

Und genau dieses Gefühl habe ich auch, wenn es um die Treffen vor Weihnachten geht. Es ist jedes Jahr absolut keine Überraschung, dass die Wochen vor dem 24. Dezember sehr vollgepackt sind. Vor allem weil uns im Dezember ja für Berufliches und Erledigungen auch „eine Woche fehlt”. Zu all den To-Dos, dem Mental Load (ich habe endlich alle klitzekleinen Geschenke in nachhaltig selbstgemachtes Geschenkpapier gepackt… puh!), Weihnachtsfeiern und so weiter, da kommt jedes Jahr noch die Dezember-Frage schlechthin:

Sehen wir uns noch vor Weihnachten?

Ich liiiebe meine Freundin. Und wir haben es dann doch für ein Mittagspausen-Spaziergang-Date noch geschafft. Aber als sie mir das aus der Einleitung oben bei WhatsApp schrieb, da antwortete ich recht trocken: Naja, wir sind ja am 27. „zwischen den Jahren” wieder da. Und da wollte ich ganz langsam machen mit der Arbeit. Zur Massage. Viel Pause machen. Da habe ich viel Zeit für Frühstücken und so weiter. Und in der ersten Januarwoche ist beruflich meist auch noch nicht so viel los und ich habe nur ein Herzensprojekt im Kopf, das ich anschieben will. Da habe ich so viel Zeit für Treffen.

Versteht mich nicht falsch: Ich kenne das Bedürfnis so, so gut. Mir fällt im Dezember kurz vor Jahresende auch immer besonders auf, dass ich meine Freunde viel zu selten gesehen habe. Es ist eben eine Zeit der Rückschau. Und mir ist mit Mitte 30 sehr bewusst, dass Zeit mit den Liebsten eine der absolut wichtigsten Sachen im Leben ist. Dazu kommt demnächst noch eine Kolumne, die ich heute in 15 Minuten (glaube das ist Rekord!) von Herzen getippt habe. Ich habe die „Sehen wir uns noch vor Weihnachten”-Frage auch schon diverse Male in anderer Ausführung gestellt. Auch einfach als ich eine meiner Lieblingskolleginnen und Freundinnen wieder nach einem Lunch-Date fragte vor ein paar Tagen (obwohl ich ja weiß, dass sie diese Woche auch super viel um die Ohren hat).

Lasst uns dran denken: Jede*r hat gerade sowas von den ultimativen Dezember-Zeit-Struggle. Als ich merkte, dass unseren verschobenen Brunch nachzuholen – auf Biegen und Brechen dieses Jahr noch – bei meiner schwangeren Freundin gefühlt richtig Stress bescherte, da schrie ich „Stopp!” (nicht wortwörtlich, ich schreie sie ja nicht an). À la: Lass uns das Ende Januar ganz entspannt mit Baby-Kennenlernen verbinden. Ruh Dich aus. Wir haben uns jetzt so lange nicht geschafft zu sehen, auf den Monat kommt es nicht an.

Mein Plan in diesem Jahr, wenn ich versucht bin „Sehen wir uns noch vor Weihnachten?” zu fragen. Kurz innezuhalten und stattdessen zu fragen: „Wie sieht bei Dir im Januar für ein Mittagessen aus?”. Denn obwohl ich natürlich immer und jederzeit meine Liebsten um mich habe: Wenn ich ganz ehrlich bin, dann passt mir dieser Zeitpunkt auch viel besser. Und es ist kein „Reinquetschen”, sondern (auch sehr schön) „Vorfreude”.

Bild: Sophie Wolter


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